Bär beim Thiersee? - Seite 2
 

   



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Bär beim Thiersee?

Begonnen von roskin, 25.05.2006, 14:06

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Bernhard G.

ZitatWenn aber der Bär 40km in einem Tag zurücklegen kann, müsst ihr schnell sein
Oder ihn anlocken. Man reibe sich in Hellabrunn an einer schneidigen Braunbärendame und hoffe, daß Bruno auf das Spezialdeo steht.

faxe318

Das klappt nicht, weil der Bär noch nicht geschlechtsreif ist. Der lässt sich nur mit Honig, Schafen oder Meerschweinchen anlocken.

Enzo

Mit Meerschweinchen oder mit mehr Schweinchen????

;)
Enzo

faxe318

In Kochel gabs Meerschweinchen für ihn  ;D

Christian M.

.... heute soll er durch den Soinsee im Spitzingseegebiet geschwommen sein!!

Burli

..........naja nach seinem Aufstieg zur Rotwand hat er halt ne Abkühlung gebraucht :P

faxe318

Jetzt ist er erschossen  :'(

Brixentaler

Jawohl, leider ist er jetzt erschossen...  :'(  :'(

In der Region vom Spitzingsee soll's geschehen sein, da bin ich also heut' gleich hin - hab' dem Bruno ein Marterl aufg'richtet.

So ein legendärer und prachtvoller Bär soll auch ein Kreuz haben... pfiat Gott, Bruno, und mach's guat auf den "Ewigen Jagdgründen"

Stevie

hehe wenn das mal keine Ehre ist für unseren Bruno  :D
aaaaaber dein imaginäres Brunokreuz is scho passgenau ins Bild eingefügt  :P

Hawkeye

Das war ja nicht anders zu erwarten  >:( >:(

Wobei ich es seltsam finde dass er heute früh erlegt wurde, wo doch die Abschussgenehmigung erst ab morgen gelten sollte  ???

Einheimische Jäger aus dem Gebiet um den Spitzingsee wo er zuletzt gesehen und erschossen wurde, sollen sich (nach meinen Informationen) geweigert haben, den Bären zu jagen bzw. zu erschiessen.

Ob da jemand aus einem anderen Landkreis auf Trophäenjagd ging?
Bis jetzt wird die Identität des Schützen geheimgehalten; gleichwohl sollen beim Landesjagdverband schon Morddrohungen eingegangen sein.

Es werden weitere kommen und vielleicht gewöhnen sich die ängstlichen Menschen hier irgendwann wieder an Bären.

Es geht ja auch anders.
Lesenswert dazu:

http://www.sueddeutsche.de/,tt3l1/panorama/artikel/75/78996/

Hält hoffentlich viele zittrige Gestalten aus Kärnten und dem Trentinio fern.

Ich bin erschüttert und beschämt, dass der erste Bär in Deutschland seit 170 Jahren durch eine solche Kombination von Inkompetenz und Provinzialität sein Ende finden musste.

steff

Der Bär wurde heute um 4.50 Uhr früh von jagdkundigen Personen auf der Kümpflalm etwa 200 Meter vom Rotwandhaus entfernt erlegt. Unter Leitung des Landratsamtes Miesbach als der für die Sicherheit zuständige Behörde war die Abschussmaßnahme in enger Abstimmung mit Umwelt- und Innenministerium veranlasst worden.

Das Tier liegt nicht mehr vor Ort. Er wurde verbracht und wird derzeit wissenschaftlich untersucht. Erfasst werden Gesundheitszustand, Körpermaß und Gewicht, außerdem wird seine Identität genetisch überprüft. Nach diesen Untersuchungen wird der Bär präpariert und dem Museum "Mensch und Natur" übereignet werden.

Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium fürUmwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

Man kann dazu stehen wie man will. Fakt ist aber auch, wenn der Bär einen Menschen (womöglich recht pressewirksam einen kleine Buben) angefallen hätte, wärs Gschrei groß gewesen und es hätte geheißen "Warum unternimmt der Staat nichts gegen diesen Bären, wo man doch weiß, daß er gefährlich ist" :-[

Jetzt hilfts keinen mehr was. Ein professionelles Krisenmanagement stelle ich mir zumindest besser vor. Und für was haben wir die finnischen Jäger gebraucht. Hätte man nicht den Schützen von heute früh mit einer Betäubungsgewehr arrangieren können.

Das ist zumindest meine Meinung
Steff

Ohne WM würden die Medien das Thema noch mehr ausgeschlachtet. :-\

Brixentaler

Herrschaft, jetzt muss ich das Marterl wieder irgendwo anders hinstellen!

Hannes

Servus beinand,

wenn man die internationale Presse liest, sind wir wieder an einem Punkt angekommen wo man sich schämen muss Deutscher zu sein, speziell ein Bayer zu sein. >:(
Die schiesswütigen Schlierseer Jager, die zu blöd san an Steinbock von am Gamsbock zu unterscheiden, waren wieder pünktlich zur Stelle. Gleich 3 Stück dieser schiessgeilen Sorte war vor Ort - dass er eahna ja net auskommt. "Er war sofort tot- ohne Schmerzen" so die Pressemitteilung, (vielleicht sollt's man am Jäger ausprobiern und eam hernach frogn :D). Eigenartig ist, dass für es für eine Kugel gereicht hat, aber nicht für ein eine Betäubungsspritze (nachdem man ja zum Rotwandhaus hinauffahren kann wäre es sicherlich ein Leichtes gewesen rechtzeitig dieses Spezialgewehr vor Ort zu bringen).
Unsere hilflosen und inkompetenten Politiker die Umweltminister werden durch "Gottes" Gnaden-sprich Speziwirtschaft vom Edi, von der Materie keinen Dunst haben und Entscheidungen in ihrer Hilflosigkeit treffen zum Wohle der Gesellschaft (welche teilweise verblödet ist-siehe Mountainbiker die den Bären verfolgt haben....wie hohl muss man dafür eigentlich sein???) stellen meiner Meinung für unsere Zukunft eine grössere Gefahr dar, als ein einzelner Jungbär auf der Suche nach einem Revier
Ich glaube, dass die Privatjäger sich gerne damit brüsten möchten, den ersten Bären nach 150 Jahren in Bayern erlegt zu haben.
Über die Inder regen wir uns auf wenn's an gschützen Tiger schiaß'n oder die Schwarzen wenn's an Elefanten wildern - aber die unsrigen nehma sich wirklich ois raus- hauptsach schiaßn kenna's.

I sag dazu bloss noch: Pfui deifi.

Pfiat euch.
Hannes



faxe318

Zitat von: alpinner am 27.06.2006, 07:08
@ Hannes: Du g'fällst mir, wie Du Deine Meinung offen aussprichst.

Mir ist es bissl zu polemisch.
Wenn der WWF in Österreich für den Abschuss ist, sollte man die Gegenargumente (der Bär verhält sich sehr untypisch, ist damit eine Gefährdung und damit ein schlechter Pilotbär für die Wiedereingliederung) mal durchüberlegen und es nicht auf reine Schießwut schieben (alle Jagdverbände und Jäger von denen ich gelesen habe, waren gegen die Abschussgenehmigung).

Finds aber auch schade und hätte Abschussgenehmigung erst erteilt, wenn er mal wirklich einen Menschen bedroht hätte. Ansonsten hätte man erst einmal den Wanderern/Bienenstock- und Schafbesitzern klar machen müssen, wie sie sich zu verhalten haben und darauf hoffen können, dass sich der Bär nach der Pubertät wie die meisten in einsamere Regionen zurückzieht.

Allerdings bin ich auch froh, dass ich das nicht entscheiden musste, die Verantwortung für Menschen, die verletzt werden (weil sie sich blöd verhalten wie die Wanderer an der Rotwand, die ihn vor sich hergejagt haben....), möchte ich auch nicht haben...

Schönen Gruß, Faxe

Karl

Der besonnene Beitrag von faxe tut richtig gut. Ich verstehe die hochflammenden Emotionen, aber man sollte schon die Kirche im Dorf lassen. Es ist schon traurig, dass man Bruno erschießen musste, denn gerade wegen seiner ,,anarchischen" Art hat er die Herzen aller erobert. Die große öffentliche Sympathie, die das Raubtier Bruno durch das Gebirge begleitete, darf allerdings nicht den klaren Blick verstellen für die Realität. Welcher Politiker sollte die Verantwortung dafür übernehmen, den wilden, aber eindeutig verhaltensgestörten Bären tun zu lassen, was er will, während viele Experten warnend den Zeigerfinger erheben. Was wäre gewesen, wenn Bruno wirklich einen Menschen angefallen hätte? Dann wäre wieder das Geschrei gegen die Politiker los gegangen, die, wie sie es auch machen, es letztlich doch keinem recht machen können und immer schuld sind. Dass es trotz vieler Versuche nicht gelang, ihn lebend zu fangen, ist gleichwohl eine Schande für Bayerns Obrigkeit. Jagdkundige Personen der ,,Bärenmordlust" zu bezichtigen, wie es in einigen Medien dargestellt wird, geht aber schon wirklich an der Realität vorbei.
Wenn wir wilde Tiere in freier Wildbahn (auch Wölfe, Luchse) wollen, müssen wir endlich alle wieder lernen, damit umzugehen, oder es zu lassen.
Übrigens: Bei allem Respekt für Tierliebe und dafür, dass man diese nicht gegen Hilfe für Menschen in Not aufrechnen sollte, wäre es schon wünschenswert, den hunderttausenden Kindern, die jährlich auf dieser Welt elend verhungern, die gleiche öffentliche Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Unterstützung zukommen zu lassen, wie dem Bären Bruno.

Beste Grüße
Karl

faxe318

Finde es trotzdem schade, dass es Bruno an den Kragen ging, war immerhin der erste bei uns, aber: In Europa werden im Jahr etwa 4000 Bären geschossen  :o, sagt der Ministerpräsident von Tirol

Hannes

Servus beinand,
a bisserl Polemik muaß scho sei.
As Hauptproblem derfat sei, dass der Bär mehr Hirn (Instinkt) kapt hod ois wia a Teil da heitigen Bevölkerung (d' Kiah san lila und wo'd Milli herkimmt wissn's a nimmer :-\)
Vui kenna ja ned a moi d' Vögel die bei eahna im Garten san, geschweige denn die Bam und Viecha im Woid. D' Natur verkimmt zum Freizeit-Funpark und werd' nimma respektiert-des is as Hauptproblem. Ma setzt sich mit der Natur nimma ausanand und was ned passt werd passend gmacht. Und wenns irgendwo a Gfahr gibt-is bestimmt oana dafür verantwortlich.
D' Mountainbiker suchan sofort an Besitzer vo da Forststrassn wenn's eahna mit 50 Sacha aufm Schotter aufd Lätschn haut, da Bauer is schuidig wenn's Kaibi an Wanderer übern Hang schiabt und wenn's im Winter in d' Lawina kemma hättn's vorher gwarnt werdn miassn. Vollkasko hoit oafach. Wia war's wenn ma moi as Hirn vorher eischoitn dadn. Genauso is midm Bruno gwesen.
Der hod hoit oafach ned ins Schema passt-und wenn i ließ, dass schliesslich erst da Mensch kimmt, dann lang nix und dann olle andern "Kreaturen", dann konn i bloss sogn, dass des a ganz schena Grosskotz is. Bis heit nix dazua glernt.
De Kinder rat i, dass statt vorm TV zu sitzen oder Nintendo zum spuin, dass liaba moi inWoild gengan und eahna Natur dahoam kenna learna.

Zu de Jaga mecht i no sagn, dass wia überall solchene und settlane gibt. Aber wer dahoam scho di Büchs fürs Groswuildschiaßn parat im Schrank steh hot, der hot selba an Fangschuß verdeant. Wia ma neilich in de Brandenberger vom Berg obiganga san ham a uns denkt wos do so stinkt und hams dann a glei gfundn. Do hot so a Jaga sei gschossns Räh oder Gams ausgwoadt und hod de Innerein glei nebam Weg flagga glassn-kennts eich vorstelln wia des bei knapp 30°C gstunga hod und wia vui Fliagn da warn-abgseg'n davo dassd gmoant host der Pansen explodiert glei weis'n so aufdriem hot (zum Buidl macha hat's ma leider zu sehr graust).

Und wen ma uns olle a bisserl bei da Nosn nema dadn, d' Natur wieda a bisserl mehr respektiern dadn, dann glab i, dass da nachste Bär a reelle Chance hät - a bei uns.
Vielleicht dadn Medien a a bisserl mehr Aufklärung betreibn, statt nur Sensationspresse zu betreibn - des hätt am Bruna vielleicht a a bisserl g'hoifn.

Oiso- fang ma bei uns selba o' (I nimm mi do ned aus), dann kannt's in da Zukunft vielleicht ausser am Braunbärn a wiada an Wolf und an Luchs gebn. Dann dadn de wiada do lebn wo's vorher a scho warn.

Servus beinand
Hannes


Hawkeye

Der Bruno ist zwar im Bärenhimmel, aber das Thema beschäftigt Viele ja immer noch.

Ich bin rumgesurft und habe mal in die Webseite der Lokalzeitung geschaut.
Wer es genauer wissen will, schaut am besten unter www.merkur-online.de , lokale Nachrichten Miesbacher Merkur nach; dort steht so Einiges. (Registrierung erforderlich)

Ich fasse das mal zusammen

Fakt scheint zu sein:
1. Die Anliegergemeinden hatten nichts mit der Sache zu tun und zeigen sich empört über den Abschuss; die Marktgemeinde Schliersee erfuhr laut eigener Aussage selbst von der Pressekonferenz am Montag nur "durch Zufall".

2. Das Landratsamt Miesbach hat in direkter Weisung des Umweltministeriums gehandelt und am Sonntag abend das sogenannte "Sicherheitsteam" zusammengestellt, welches den Abschuss durchgeführt hat.

3. Die Hauptverantwortung, wenn nicht die alleinige Verantwortung liegt somit definitiv beim Umweltministerium, welches versucht, die gesamte Sache weiter zu vertuschen

Karl

Hallo Werner,

wenn Du es schon behauptest, dann erkläre mal genau, was das Umweltministerium zu vertuschen versucht?

Beste Grüße

Karl

rennschnecke

Hallo beinander,

nachdem Reinhard den Server wieder zusammen gebastelt hat  ;D, können wir wieder über Bruno reden  ::):

@ hawkeye: Was hast Du definitiv gemeint, wäre sicher interessant. Kannst Du Deine Meinung noch konkretisieren, denn nur mit den Vorwürfen können wir leider nicht allzuviel anfangen. 

@ hannes: Recht hast sccho, aber wenn ich Deine Gedanken weiterführe, dann wäre ja auf einmal auch die lila Milka-Kühe nicht mehr echt  ??? ???  Bist narisch heast, Du schmeisst mei ganzes Schokoladenweltbild um  :o :o

Ob es mit Bruno so richtig oder falsch war, möchte ich nicht einmal endgültig beurteilen, denn hätte unser Bruno beim Einbruch in einen der Bienenstöcke gleich noch einen zufällig anwesenden Imker angeknabbert, wäre das Geschrei gegen ihn viel größer gewesen. Aber so warens ja nur ein paar Schafe, Bienen, Hasen...... . Ich denke, wenn wir wirklich die Chance haben möchten, wieder einmal echte Wildtiere wie Bär, Luchs, Wolf und co. bei uns eine Heimat zu geben, musss sich erst noch in unser aller Denken und Handeln einiges verändern. Da es bis dahin noch eine Menge zu tun gibt, sollten wir es anpacken   :) und schon mal ein bisschen Nachhilfe zum Beispiel im Bayerischen Wald nehmen, die haben nämlich schon einen Weg gefunden. Und so ganz einfacch war es dort auch nicht unbedingt.

Viele Grüße  :)

rennschnecke