Berchtesgadener Hochthron am 03.03.21
 

       

Berchtesgadener Hochthron am 03.03.21

Begonnen von MANAL, 05.03.2021, 19:52

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MANAL

Bevor das Wetter instabil und kalt wird bin ich am Mittwoch von Hallthurm zum Berchtesgadener Hochthron rauf. Ich habe nirgends was über aktuelle Bedingungen an den Aufstiegen gefunden, die Hochstaufen-Webcam zeigte allerdings dass die Südwestseite ziemlich schneearm ist. Daher habe ich mich an den Aufstieg gewagt. Da ich oben noch viel Schnee erwartet habe waren die Schneeschuhe mit dabei.

Start am kostenfreien Parkplatz in Hallthurm. Von dort auf dem asphaltierten Weg nach Süden. Nach ca. 1km biegt dann ein Forstweg ab. Der Wegweiser kündigt erschreckende 5 1/2 Stunden bis zum Gipfel an... letztendlich etwas übertrieben, habe ich am Ende für Auf- und Abstieg zusammen diese Zeit benötigt.

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Die steilen Westabstürze des Untersberg-Plateaus waren weitgehend schneefrei. Irgendwo hier durch diesen Teil führt der steile Almsteig hoch.

Etwas weiter oben eine erste Abzweigung über den steilen Almsteig hoch zum Plateau lasse ich links liegen. Er soll sehr steil und bei Nässe nicht empfehlenswert sein. Ich kenne weder den Weg noch die Bedingungen. Bevor ich an irgendeiner vereisten oder zugeschneiten Stelle ende oder Risiko eingehen muss hebe ich ihn mir für ein anderes Mal auf. Also weiter auf der Forststraße die am Niernthalsattel wo der Aufstieg von Winkl dazukommt endet. Für diesen ersten Abschnitt habe ich ca. 1 Stunde benötigt.
Ab dem Sattel geht es dann an die steilen Westwände ran und der breite und gut begehbare Wanderweg wird immer steiler und schlängelt sich mit vielen Serpentinen raffiniert die Schwachstellen der Westwand ausnutzend unschwierig und kaum ausgesetzt nach oben.

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Steil und anstrengend aber unschwierig und kaum ausgesetzt geht es über den guten Steig hoch.

Weiter oben erste Schneeflecke und vereiste Stellen die sich aber bewältigen lassen. Schließlich geht es aus dem bewaldeten Bereich langsam raus und der Hang lehnt sich zurück. Man erreicht das Plateau bei einem schönen luftigen Aussichtspunkt mit Kreuz und Bankerl das für eine Rast einlädt. Bis hierhin ab dem Sattel ungefähr eine weitere Stunde.
Ab hier geht es dann flacher dahin und man geht über Weideflächen und lichten Wald im auf und ab dahin. Hier liegt bis auf südwestseitige offene Fläche teils viel Schnee. Da die vergangenen Nächte wohl recht kalt waren und die Sonne sich leider mittlerweile hinter den hohen Wolken versteckte war der Schnee sehr fest und schattseitig sogar gefroren. Hier waren Schneeschuhe nicht notwendig.

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Im leichten auf und ab geht es über die schneebedeckten Weideflächen Richtung Leiterl.

Man kommt an einigen kleinen Jagdhütten und Almgebäude vorbei und erreicht aufsteigen die schneefreien Flächen am Leiterl wo die südostseitigen Wegen auf das Plateau kommen. Anschließen geht es steiler durch einen Latschenrücken aufwärts. Hier war zwischen den Latschen nur relativ wenig Schnee auf dem Weg. Dieser war auch weiterhin gut fest woraufhin ich meine Grödel angelegt habe, damit steigt man dann bequem auch steilere Passagen auf. Schließlich biegt man um den Latschenhang nach Osten ein und sieht bereits das Störhaus nicht mehr allzufern. Hier liegt jetzt richtig viel Schnee, aber der Weg ist sehr gut festgetreten und der Schnee gefroren.

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Stöhrhaus in Sicht.

Am Stöhrhaus vorbei ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Die Spur führt nun entlang um die ganzen Dolinen herum aufwärts bis zum letzten Gipfelhang der teilweise schon schneefrei ist. Der Weg selber ist hier teils recht vereist, mit meinen Grödel aber problemlos besteigbar.

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Blick vom Gipfel zurück über die Dolinenhochebene zum Stöhrhaus.

Nach 3h10min erreiche ich den Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons. Auch wenn die hohe Bewölkung die Sonne größtenteils abschirmte war unter den Wolken noch beste Fernsicht. Vor mir die ganzen Gipfel der Berchtesgadener Alpen, in der Ferne im Westen der Kaiser, im Osten Dachstein und Totes Gebirge. Ein wunderbarer Aussichtsberg. Am Gipfel sollte man allerdings aufpassen wie weit man sich an den ostseitigen Absturz wagt, da diese sicher überwächtet ist. Wo der Berg endet und die Wächte beginnt wusste ich nicht, daher habe ich mich nicht ostseitig vom Gipfelkreuz aufgehalten, auch wenn ein paar Spuren ein paar Meter in die Richtung gehen. Erfahrene Gipfelkenner oder Wahnsinnige?

Nach einer ausgiebigen Gipfelpause bin ich dann auf dem gleichen Weg wieder abgestiegen. Nach 5,5 Stunden war ich dann wieder zurück am Parkplatz.

Während Auf- und Abstieg sind mir immer wieder andere Wanderer entgegen gekommen, aber insgesamt war recht wenig los.

Vor der Tour habe ich mir auch Gedanken gemacht wegen all der Löcher und Dolinen auf dem Untersberg-Plateau. Gerade im Winter besteht durchaus die Gefahr in ein zugewehtes Loch einzubrechen (das bekannteste dürfte wohl der Eingang zum Mittagsloch knapp unterhalb des Stöhrhauses sein). Letztendlich war es dann halb so wild, eine gute und recht häufig begangene Spur führt über das Stöhrhaus zum Gipfel. Wenn man sich an den abgeblasenen Stellen, Latschen und herausstehenden Rippen und Rücken zwischen den Dolinen orientiert sollte die Gefahr von unerwarteten Löcher relativ gering sein. Dennoch sollte man sich hier oben immer dieser Gefahr bewusst sein, vor allem wenn man sich völlig auf eigener Faust und vielleicht sogar abseits der normalen Routen durch das Gelände aufmacht.

Gesamtlänge: 17,2km
Höhenunterschied: ca. 1440m
Schwierigkeiten: T2+, teilweise sehr steiler Weg
Ausgesetzheit: kaum

Fazit:
Überraschend unschwierige aber lange Wanderung auf den höchsten Punkt des Untersbergs, dem Berchtesgadener Hochthorn, einem hervorragenen Aussichtsberg. Der Weg ist einfach und gut begehbar, die steilen Passagen erfordern allerdings Kraft und Ausdauer. Auf dem Plateau waren die Bedingungen für Anfang März erstaunlich gut, eine wohl häufig begangene Spur erleichterte die Wegführung. Grödel erleichterten das Gehen, wären aber nicht unbedingt notwendig. Schneeschuhe waren an diesem Tag komplett überflüssig weil der Schnee sehr tragfähig war. Eine klassische Frühjahrs-Schneeschuhtragetour, ich hoffe meine Schneeschuhe haben sich über den Ausflug am Rucksack gefreut. Aber besser die Bedingungen sind besser und man braucht keine Schneeschuhe als umgekehrt.  ;)

Ampfinga

*gemerkt* Der Untersberg stand eh auf der Liste für die nächste Zeit. War da zuletzt vor Jahrzehnten mal mit den Y-Reisen oben, der Spaß hielt sich damals in Grenzen, drum hab ich den Berg seit damals irgendwie in schlechter Erinnerung. Zeit, damit aufzuräumen. Diese Route kannte ich noch nicht, hört sich sehr interessant an!  #danke1#

Servus,
      Da Ampfinga

MANAL

Es ist wirklich erstaunlich, dass sich über diese Aufstiege von Westen nur sehr wenig findet. Reizvoll ist sicher auch die Runde mit dem Aufstieg über den steilen Almsteig und den Abstieg über den einfachen Niernthalsattel. Allerdings weiß ich leider nicht wie gut der Almsteig begehbar ist oder ob da irgendwelche fiesen Schnee- oder Eisflecken sind die den Aufstieg gefährlich machen. Falls das jemand geht wäre ich über einen Tourenbericht dankbar der die Schwierigkeiten und Ausgesetztheit beschreibt.

Solange es so kalt ist wie im Moment dürfte man oben gut über den harten Schnee gehen. Wenn es mal warm und weich wird dürften Schneeschuhe die bessere Wahl sein.

Ampfinga

Die Beschreibung zur Rundtour über Almsteig und Niernthalsattel hab ich auch gefunden. Werde das definitiv demnächst mal ausprobieren und dann auch hier berichten. Wenn sich die Verhältnisse bis dahin nicht wesentlich verändern dürfen auch die Schneeschuhe mal wieder aus dem Keller - hätte sie letzte Woche auf dem Augenstein auch schon gut gebrauchen können...

Servus,
     Da Ampfinga

MANAL

Normalerweise würde ich das in meinen "Wahnsinnigen-Thread" posten, aber da ich gerade selber am Untersberg war und den Tourenbericht reingestellt habe passt er besser hier rein:

ZitatZwei Münchnerinnen stecken am Hochthron-Klettersteig fest - Wetterverhältnisse machen Rettung schwierig

https://www.merkur.de/bayern/alpen-bayern-muenchen-marktschellenberg-kletterinnen-bergwacht-klettersteig-untersberg-zr-90231250.html

Ich frage mich wirklich wie man bei den aktuellen Bedingungen in diesen schwierigen Klettersteig einsteigen kann. Nur weil der Zustieg und große Teile der steilen Wände schneefrei ist heißt das ja nicht dass die Bedingungen passen. Selbst wenn die durchgekommen wären, wären sie höchstwahrscheinlich an der Wächte am Gipfelgrat gescheitert, nachdem selbst die Bergwacht von oben da schauen musste irgendwie darüber runterzukommen. Etwas defensivere und vorausschauende Tourenplanung würde halt Sinn machen. Ich habe deshalb sogar auf den Almsteig verzichtet, weil solche Risiken wirklich nicht sein müssen.

Auch wieder typisch für die Schmierfinken ... dass man den Wohnort "München" mehrfach im Artikel erwähnen und sogar in die Überschrift bringen muss. Der aktuelle Streit in den Touristenlandkreisen  und den Hass gegenüber Münchnern muss man auch weiterhin anheizen, damit man mit diesen Schlagzeilen möglichst viel Aufmerksamkeit und Klicks generiert. Seriöse Berichterstattung und sauberer Journalismus ist sowas nicht. Wenn es überhaupt erwähnt werden muss, weil es eigentlich nichts beiträgt außer zum Hass gegenüber Münchner, kann man auch von "Auswärtigen" sprechen. Es sind nicht nur manche Landräte und Bürgermeister die diesen Konflikt schüren, sondern auch ihr. Schämt's euch Schreiberlinge, dafür gibt es von mir die Bezeichnung "Schmierfinken" für euch!!!

NixNutz

Wünsche einen schönen Sonntag Nachmittag,

ich hab mich nur angemeldet um auch meinen Senf dazu zu geben.

ZitatSchämt's euch ...-Schreiberlinge, dafür gibt es von mir die Bezeichnung "Schmierfinken" für euch!!!
Ich würde nicht auf alle anderen schimpfen, sondern mal darüber nachdenken, warum das so ist.
Könnte ja sein, dass es dafür Gründe gibt.

Wünsche weiterhin einen schönen Sonntag
NixNutz




mh

Lieber NixNutz,

das freut uns aber, dass du dich extra angemeldet hast, um einen derart erhellenden, fundierten und tief schürfenden Kommentar abzugeben. Toll - danke! ::)

Zitatsondern mal darüber nachdenken, warum das so ist. Könnte ja sein, dass es dafür Gründe gibt.

Es ist schön, dass es offenbar Gründe gibt. Würdest Du sie uns eventuell auch mitteilen? Wir wollen doch nicht dumm sterben....
Oder hast du dich nur angemeldet, um zu sehen, wie die Roberge-Gemeinde auf Trolle reagiert? Gähn, wie langweilig....

Ebenfalls einen schönen Sonntag!

Zeitlassen

Zitat von: mh am 07.03.2021, 16:54
NixNutz,
Toll - danke! ::)
NixNutz = Troll - Nein danke!
Wollemerhiernet - wie der Hesse sagt. 4:2! :)

kare

@manal:

auch wenn es jetzt offtopic wird:
dramatisieren kann auch das BRK Berchtesgaden, ich erinnere mich an eine Skitour im Watzmannkar, die wir wegen einen Lawinenabgang abgebrochen haben.

Berichterstattung BRK: "mit dem Schrecken davon gekommen"
https://www.kvberchtesgaden.brk.de/brk-bgl/aktuelles/5782-15-03-2008-Gro%C3%9Ffl%C3%A4chiger-Lawinenabgang-im-Watzmannkar-endet-glimpflich.html

Berichterstattung LWD Salzburg:
"Die beiden Geher waren vom Brett offenbar beeindruckt und wichen nach links zu den Watzmannkindern aus. Andrerseits war Umkehr vorerst noch kein Thema, obwohl es sich nach hinten etwas aufsteilt. Wenig später kehrten sie doch um. Wir waren wieder beruhigt. "

https://touren.lawinen.at/tour/index3.php?id=23368

wir waren jeweils Objekte der Berichterstattung, seitdem denk ich mir meinen Teil

MANAL

Vom BRK erwarte ich allerdings keine journalistischen Fachkenntnisse und das Bewusstsein der Verantwortung die eine Zeitung in der Berichterstattung trägt, von einer Regionalzeitung jedoch schon. Und dieses ständige Betonen dass Münchner für alles Böse in den Bergen verantwortlich sind ist ziemlich lächerlich. Natürlich sind sie deutlich häufiger betroffen, ist die Anzahl an unkundigen Bergbesucher in der Stadt logischerweise geringer als direkt in den Bergen. Nur dieses permanente pauschale Draufhauen auf die "Stodara", dass dann in der Dummheit mancher "Eingeborener" endet dass man Autos mit M-Kennzeichen bewusst beschädigt, ist auch durch dieses journalistische Versagen gefördert. Früher hat man auch immer den Fremden als Schuldigen für Übel auserkoren und mittels Selbstjustiz gerichtet. Später waren es Hautfarbe, Religionen oder Ethnien. Das sollten sich mal alle auch vor Augen führen was sie da machen.

Es ist wichtig dass die Zeitungen über Fehlverhalten in den Bergen berichten und vor allem betonen und erklären wie man sich in der Natur und den Einheimischen gegenüber verhalten sollte. Aber eine Zeitung sollte nicht pauschalisieren und populistischen Stimmungen folgen.

Zeitlassen


MANAL

Ein Lob an den Berchtesgadener Anzeiger, der hat es nicht nötig mit der Überschrift den Zwist mit den "Stoaderern" weiter anzuheizen.

ZitatBergwacht Marktschellenberg, Christoph 14 und Edelweiß 6 retten zwei in Bergnot geratene junge Frauen

https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-bergwacht-marktschellenberg-christoph-14-und-edelweiss-6-retten-zwei-in-bergnot-geratene-junge-frauen-_arid,620102.html

Bergautist

Zitat von: MANAL am 08.03.2021, 12:08
Ein Lob an den Berchtesgadener Anzeiger, der hat es nicht nötig mit der Überschrift den Zwist mit den "Stoaderern" weiter anzuheizen.

ZitatBergwacht Marktschellenberg, Christoph 14 und Edelweiß 6 retten zwei in Bergnot geratene junge Frauen

https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-bergwacht-marktschellenberg-christoph-14-und-edelweiss-6-retten-zwei-in-bergnot-geratene-junge-frauen-_arid,620102.html
Ganz ohne München geht es aber auch in dem Berchtesgadener Blatt nicht. Da fragt man sich, wofür es überhaupt wichtig sein könnte (außer zum Anheizen von Ressentiments natürlich), in einem solchen Bericht Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe und was es sonst noch als Gruppenmerkmale geben könnte, zu erwähnen.

Dass die Münchener schon rein statistisch "schlecht" wegkommen, könnte auch daran liegen, dass München allein von der Einwohnerzahl her fast ein Drittel aller Oberbayern ausmacht. Eine einfache Milchmädchenrechnung ließe dann vermuten, dass jeder 3. Unfallbericht von einem Münchener veranlasst wird. Da kann keine andere Ortschaft in OBB auch nur annähernd mithalten! Einfache Gemüter könnten daraus nun schließen, dass die Münchener alles Deppen seien. #gruebeln#

Richtig unfair wäre es von einer Nachrichtenseite aber, wenn die Herkunft der anderen zwei Drittel unter den Tisch fallen würde. Aber da wären wir auch wieder bei der einleitenden Frage: Was soll das überhaupt? Füllstoff für leere Seiten?

P.S.: Mir ist klar, dass es auch Leser gibt, die ihre Ressentiments gepflegt wissen wollen. Die will man natürlich nicht verlieren, schon allein wegen der Werbeeinnahmen...

MANAL

Mit der Statistik hast du natürlich recht, die Anzahl an Münchner ist enfacher sehr hoch. Zusammen mit dem Landkreis München (haben ja auch M-Kennzeichen) sind es 1,8 Mio. Einwohner. Die ganzen "Berglandkreise" in Oberbayern kommen gerade mal auf so eine halbe Mio. Einwohner. Und die Anzahl an weniger bergerfahrenen Wanderer ist in München sicher auch deutlich höher als in den "Berglandkreisen". Man kann auch davon ausgehen dass der "Deppenquotient" in der Bevölkerung einigermaßen gleichmäßig ist. Damit finden sich unter 1,8 Mio. halt zahlenmäßig auch mehr rücksichtslose Deppen als unter 0,5 Mio.

Und genau die Frage stellt sich mir warum gerade der Merkur immer besonders draufhaut und die "Münchner" in die Überschrift schreiben muss, so dass jeder das Stichwort "Bergnot" und "Münchner" zusammen sieht. Ein Großteil wird die dazugehörigen Berichte ja eh nicht einmal durchlesen, hat aber bewusst oder unbewusst die Stichworte vernknüpft. Und genau das muss man den Journalisten vorwerfen, dass sie alleine so negative Stimmung machen.

Wie weit man im detaillierten Artikel dann was schreibt ist etwas anderes. Nur sollte man dann von der Herkunft her konsequent die Artikel schreiben. Wenn eine Zeitung immer die Herkunft schreibt ist es ok wenn sie einmal "Münchner" schreiben und dann im anderen Fall wo es zutrifft "Garmischer", "Tegernseer" oder "Miesbacher". Aber ich kann mich nicht erinnern, dass im Merkur mal eine Überschrift wie "Miesbacher in Bergnot geraten" zu finden war.

MANAL

Ich hänge es mal hier ran weil die nordwestliche Ecke vom Untersberg auch noch Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Der Alpenverein will zudem dort die Wege auch wieder intensiver warten wegen der Almwirtschaft.

https://salzburg.orf.at/stories/3093883/

ZitatAlm wird nach mehr als 50 Jahren reaktiviert

Auf dem Untersberg-Massiv bei Großgmain (Flachgau) soll heuer im Juni nach über 50 Jahren Pause wieder Vieh auf die Vierkaseralm zurückkehren. Ein junger Bauer will die Almwirtschaft reaktivieren – als einzige Alm auf der Salzburger Seite des Untersbergs.

bergfexklaus

Zitat von: MANAL am 07.03.2021, 12:53
Auch wieder typisch für die Schmierfinken ... dass man den Wohnort "München" mehrfach im Artikel erwähnen und sogar in die Überschrift bringen muss. Der aktuelle Streit in den Touristenlandkreisen  und den Hass gegenüber Münchnern muss man auch weiterhin anheizen, damit man mit diesen Schlagzeilen möglichst viel Aufmerksamkeit und Klicks generiert. Seriöse Berichterstattung und sauberer Journalismus ist sowas nicht. Wenn es überhaupt erwähnt werden muss, weil es eigentlich nichts beiträgt außer zum Hass gegenüber Münchner, kann man auch von "Auswärtigen" sprechen. Es sind nicht nur manche Landräte und Bürgermeister die diesen Konflikt schüren, sondern auch ihr. Schämt's euch Schreiberlinge, dafür gibt es von mir die Bezeichnung "Schmierfinken" für euch!!!

Ich könnte die Aufregung über die ,,Schmierfinken" gerade noch verstehen, wenn die bodenlos leichtsinnigen Klettersteiglerinnen nicht wirklich aus München kämen. Solange aber keine unwahren oder persönlichen Daten der Frauen veröffentlicht werden, ist an der Berichterstattung absolut nichts auszusetzen. Warum ausgerechnet eine Münchner Tageszeitung den ,,Hass gegen Münchner", also gegen die eigene Klientel, schüren sollte, verschließt sich mir vollkommen.

Es ist übliche Praxis, bei Unfallmeldungen etwas zur Herkunft der Verunfallten zu berichten. Beispielsweise schrieb das BRK in seiner Meldung über den Lawinenabgang im Staufenkar vor wenigen Wochen von drei verunfallten ,,Einheimischen". Niemand hat sich darüber aufgeregt, warum auch? Meldungen über verunfallte ,,Einheimische" erscheinen allerdings eher selten in den Münchner Medien.

Zur Statistik: Es gibt natürlich auch noch andere ,,Stoderer" außer den Münchnern, die gern in die Berge fahren (oder fliegen), beispielsweise 3,7 Millionen Berliner, 1,9 Millionen Hamburger, 1,1 Millionen Kölner und 0,5 Millionen Nürnberger. Da weiß man als Oberbayer bei entsprechenden Unfallmeldungen dann sofort, dass sich ,,die Preißn" im Gebirge gern die Haxn brechen. Hier ist die Herkunfts-Info natürlich angebracht!

MANAL

Zitat von: BFklaus am 09.03.2021, 11:38
Ich könnte die Aufregung über die ,,Schmierfinken" gerade noch verstehen, wenn die bodenlos leichtsinnigen Klettersteiglerinnen nicht wirklich aus München kämen. Solange aber keine unwahren oder persönlichen Daten der Frauen veröffentlicht werden, ist an der Berichterstattung absolut nichts auszusetzen. Warum ausgerechnet eine Münchner Tageszeitung den ,,Hass gegen Münchner", also gegen die eigene Klientel, schüren sollte, verschließt sich mir vollkommen.

Es ist aber nicht notwendig die "Münchner" praktisch in jeder Meldung in die Überschrift und Schlagzeile zu setzen. Der Berchtesgadener Anzeiger zeigt dass man sowas auch deutlich neutraler machen kann.
Dem Merkur geht es dabei einzig um Schlagzeilen und Klickzahlen/Werbung und die steigert man indem man provkative Überschriften macht. "Clickbaiting" ist auch typisch für den Merkur, aber scheinbar haben sie es nötig weil es nicht über journalistische Qualität funktioniert.

Wer diesen Begriff nicht kennt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Clickbaiting

ZitatEin Clickbait besteht in der Regel aus einer reißerischen Überschrift, die eine sogenannte Neugierlücke (englisch curiosity gap) entstehen lässt. Sie teilt dem Leser gerade genügend Informationen mit, um ihn neugierig zu machen, aber nicht ausreichend, um diese Neugier auch zu befriedigen, ähnlich einem Cliffhanger. Die Überschrift kann durch grafische Elemente mit gleicher Funktion ergänzt oder ersetzt werden.