Fockenstein am 13.02.21

Begonnen von MANAL, 13.02.2021, 20:19

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MANAL

Bei -12°C ging es frostig am Parkplatz Söllbach bei Bad Wiessee (5€/Tag im Winterhalbjahr) los. Auf dem südseitigen und bewaldeten Aufstieg zur Aueralm wurde es mir dann warm. Hab noch einen kleine Umweg über die Skihütte an der Wachselmoosalm eingelegt, dort teils schönstes unverspurtes Schneeschuhgelände.
Weiter dann zur Neuhüttenalm und dem Sattel am Neuhütteneck. Dann auf dem Normalweg über die Südwestseite hoch zum Gipfel.

Rückweg dann  über das Neuhütteneck zum Hirschtalsattel und durch den Stinkergraben (heißt wirklich so, weil es da Quellen mit schwefelige Wasser gibt, die auch teils gut gestunken haben!) runter ins Söllbachtal. Um etwas Abwechslung, Sonne und Aussicht zu bekommen bin ich nochmal etwas hoch zum Bauer in der Au und dort die Fahrstraße zurück bis ich wieder an der Söllbachklause runter zum Söllbach bin und zurück zum Parkplatz.

Insgesamt eine lange Runde mit 21km und über 1000 Höhenmeter.

Auf den Fockenstein kommt man im Moment auch als Fußgänger. Bis zur Aueralm ist alles komplett platt getreten, danach ist eine harte Spur vorhanden. Letzter steiler Schlußaufstieg zum Gipfel kann entweder recht über den markanten Felsen gemacht werden oder linksrum an den Bäumen. Beides erfordert eine gewisse Trittsicherheit und alpine Schneeschuhe (ansonsten ohne Schneeschuhe gehen oder unten bleiben). Es sind überall viele Trittspuren, deshalb nicht so schwierig.

Rüber zum Hirschtalsattel und den Stinkergraben runter ist deutlich weniger los, es gab Fußspuren, aber mit Schneeschuhe dürfte es mehr Spaß machen. Leider haben wohl am vergangenen warmen Wochenende Fußgänger den Weg im Stinkergraben ziemlich zerstört. Überall tiefer Löcher weil die fast dauernd versunken sind. Entsprechend muss man etwas aufpassen um nicht selber in die leicht zugeschneiten Löcher zu rutschen. Der Weg im Söllbachtal, sowie der Weg und die Auf- und Abstiege zum Bauer in der Au sind alle perfekt geräumt und haben nur eine ganz dünne Schneeschicht.

Oben hat es überall ca. 10cm trockenen Neuschnee auf tragendem Untergrund, teils völlig abgewehte Stellen, teils kleinere Triebschneeansammlungen die aber am Weg noch nicht besorgniserregend wirken. Die Querung der steileren Hänge zwischen Aueralm und Neuhüttenalm ist momentan unkritisch, der Gleitschnee an den Böschungen ist gerade tiefgefroren und die steileren Hänge sind teils schon entladen oder ziemlich schneearm. Wenn es wärmer wird sollte man aber etwas aufpassen.

Ich bin unten um 9 Uhr gestartet, während ich meine Sachen zusammengekramt habe ist der Parkplatz minütlich voller geworden, als ich angekommen bin waren erst sehr wenige Autos noch. Wer also im Aufstieg Ruhe haben will am besten vor 9 Uhr kommen. Da ich flott war, war noch nicht so viel los und auch am Gipfel waren nur wenige. Beim Abstieg dann ordentlich Gegenverkehr. Auch deshalb habe ich mich für die Abstiegsvariante über den Stinkergraben entschieden, dort war dann wie erwartet nur sehr wenig los und ich hatte meine Ruhe. Vom Neuhütteneck habe ich noch gesehen wie die Massen weiter nach oben geströmt sind. Unten war der Parkplatz gegen 14:30 Uhr auch ordentlich gefüllt, aber am hinteren Parkplatz hätte es noch viele Plätze gegeben.

Fotos:

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Neuhüttenalm. Immer schön wie alpin im Winter unsere Kuhberge sein können.

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Tolle Fernsicht heute. Hier nach Westen mit Karwendel und Zugspitze.

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Schöne Aussicht auf die heimischen Berge und den Tegernsee.

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Am Neuhütteneck pfeift der Wind richtig frostig über den Kamm.

MANAL

Weil die Quelle im Stinkergraben doch was besonderes ist habe ich mal ein bißchen im Netz gesucht.

Das bayrische Landesamt für Umwelt hat sogar eine offizielle Info darüber mit Beschreibung, Koordinaten und Fotos:
https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=182Q001

Ansonsten gibt es noch diesen Tourenbericht wo jemand erfolglos nach der Quelle gesucht hat:
https://www.bromba.com/berge/bn151212.htm

Interessant ist darin der Link zu einer Doktorarbeit in der auch ein paar Sachen über die Quelle und auch ein paar weitere in der Region zu finden sind:
https://epub.uni-regensburg.de/10215/1/Doktorarbeit.pdf

Bergautist

Zitat von: MANAL am 13.02.2021, 22:19
Das bayrische Landesamt für Umwelt hat sogar eine offizielle Info darüber mit Beschreibung, Koordinaten und Fotos:
https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=182Q001
Das könnte die Erklärung sein, warum man die Schwefelquelle nicht findet. Laut Geotop-Koordinaten liegt die Quelle nämlich bei ca. 1100 m Höhe. Damit wäre sie im BayernAtlas falsch eingezeichnet!

MANAL

Das stimmt, im Bayernatlas ist die Position viel zu tief. Ich habe den Gestank auch das erste Mal vernommen als ich zum ersten Mal am Graben unten angekommen bin, das ist ungefähr auf 1100m und da wo das Umweltamt sie verzeichnet. Im Bayernatlas wäre sie da wo man dann die Forststraße erreicht, das ist deutlich tiefer.

Wenn ich da mal wieder hinkommen sollte und es hat keinen Schnee werde ich sicher auch mal suchen. Ohne Fahrradhilfe jedenfalls ein elendiger Hatscher. ;-)