Na Servus
Maiwanderer, jetzt hat Dich der Steff aber dran gekriegt:
Also Langkofel ("Sassolungo") ist okay. Erstbestiegen schon 1889 durch Paul Grohmann. Häufig wird das ganze Massiv als Langkofel bezeichnet, aber es ist Langkofel, Plattkofel und die Fünffingerspitze. Der markante einzelne in der Mitte ist der Daumen. Die Toni Demez (umgekommen 1952 durch Blitzschlag) Hütte liegt in der Langkofelscharte. Die Seilbahn hoch ist ja inzwischen stillgelegt, weil es wegen der Steilheit der Scharte unmöglich ist diese zu präparieren und es schon mehrere tödliche Unfälle gab. Es ragen dort an mehreren Stellen große Felsen raus, also ausrutschen sollte man da nicht. Ich bin sie früher mal gefahren und es ist schon komisch, wenn wegen der Steilheit die Skispitzen ins Freie schauen.
Die zweite Hütte ist nach Emilio Comici benannt, Erstbegeher der N-Wand der Großen Zinne. Ich stand unter dieser Wand schon einige Male, aber bin immer wieder demütig umgekehrt und habe mich dann mit der Dibona Kante zufrieden gegeben. Aber wenn der E. Comici heute, v.a. im Winter, diese Hütte sieht, er wäre, glaube ich, verzweifelt: "Schicki Micki" vorne und hinten, man glaubt es kaum. Und so kommen wir zum anderen Hinweis:
Beides sind Namen von der Größe von Champagner Flaschen: Jeroboam = 4l, Rehoboam = 6l; und beide bekommt man ganz offiziell (auch auf der Karte) auf der Emilio Comici Hütte (s. Bild). Naja, die Russischen Oligarchen, das damalige Klientel, haben heute auch nicht mehr soviel Geld.
Aber nun zur Sage:
Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn von Verona nach Bozen und von dort über den Brenner weiter nach Innsbruck gebaut wurde, erfasste die Fuhrleute, die sich in ihrer Existenz bedroht sahen, ein namenloser Zorn über diese neumoderne Bahn, und sie wünschten ihr Unglück und den baldigen Bankrott.
Ein Grödner "Tschanderer" (Fuhrmann) hatte der neueröffneten Eisenbahn, die ihn brotlos machte, ebenso Rache geschworen und ließ sich sogar dazu hinreißen, einen Zug zur Entgleisung zu bringen. Bald darauf starb er und musste dann an der Stelle seines Verbrechens als Geist umgehen. Dies aber wurde den Leuten dort zu dumm, und sie ließen ihn durch einen Pater bannen, steckten ihn in einen leeren Panzen (Holzfass) und verfrachteten ihn sodann in seine Grödner Heimatgemeinde. Da man ihn aber auch hier nicht dulden wollte, wurde er - zusammen mit einem anderen Grödner Geist - auf die Spitze des Langkofels gebannt, wo die beiden nun bis zu ihrer dereinstigen Erlösung büßen müssen.
Der arme Geist, aber er hat wenigstens ein tolles Panorama vor Augen.
Der Steff bekommt den Punkt und den Zusatzpunkt - Glückwunsch (und ich arbeite an mir, dass es Morgen etwas schwerer wird)
Vom Langkofel brauchen wir heute den 6. Buchstaben, also das "O".
Bis Morgen, noch ein wenig durchhalten, Kalapatar