Also "Ähneln ist gut"

Wir suchen eine Gemeinde am Eingang des Tuxertals zwischen den Ausläufern des Grünbergs und dem Penken. Zu ihr gehören so "bekannte Zillertaler" wie der Schwarzenstein, der Große Möseler, der Hochfeiler oder der Olperer. Der Schlegeisgrund wurde der Gemeinde erst durch den Friedensvertrag von St. Germain zugewiesen; dieser regelte nach dem 1. Weltkrieg die Auflösung der österreichischen Reichshälfte von Österreich/Ungarn.
Es ist natürlich
Finkenberg, der Punkt geht an den
Maiwanderer!
Für unsere Lösung brauchen wir den 2ten Buchstaben, also das
"I".
Doch nun zu den angekündigten 2 Sagen:Die erste ist wirklich mit der vom Schöllenen identisch:Zwischen Finkenberg und dem malerischen gelegenen Dornauhofe zieht sich eine schauerliche Schlucht hin, in deren Tiefe der schäumende Duxbach tost. Beide Ufer desselben verbindet der sogenannte Teufelssteg, über dessen Erbauung man sich folgende Sage erzählt:
Vor alter Zeit rieten die Bauern von Finkenberg lange hin und her, wie sie etwa über diese schreckliche Schlucht einen Steg bauen könnten. Nach vielem vergeblichen Kopfzerbrechen beschlossen sie endlich, durch den Teufel die Brücke herstellen zu lassen. Dieser aber machte die Bedingung, dass die erste Seele, welche sie betrete, ihm gehören müsse. Darauf gingen die Bauern ein und der Teufel baute den Steg. Als er damit fertig war, wartete er mitten auf der Brücke auf seine Beute. Da jagten die schlauen Finkenberger eine Geiß hinüber. Wütend packte sie der Teufel und fuhr mit ihr, ausgelacht von allen, die es sahen, zur Hölle*).
Und bei der zweiten geht's um das Eingestehen einer Vaterschaft:Gegenüber der Gemeinde Finkenberg springt über den tiefen Abgrund des Duxer Baches ein Steg, der im Gegensatz zum "Hohen Steg" oder "Hochsteg", am Eingang des Zemmgrundes, der "Höchste Steg" heißt, aber zugleich auch der Teufelssteg benannt wird. Ein Bursche aus Finkenberg hatte einer Dirne Hoffnungen gemacht, die zu erfüllen er keine Neigung hatte, und wollte das zum Vorschein gekommene arme Würmlein nicht als sein Kind anerkennen, obgleich viele seinen vertrauten Umgang mit der Dirne kannten. Er legte sich auf das hartnäckigste Leugnen, und da er gerade nahe dem Höchsten Steg war und von mehreren seiner alten Bekannten umgeben war, die ihm zuredeten, sich des Kindes und der durch ihn gefallenen Dirne anzunehmen, so vermaß er sich hoch und teuer, indem er auf eine Steinplatte am Wege trat: "So wahr dieser Stein, auf dem ich stehe, so hart ist, dass meine Schuhnägel ihn nicht eindrücken, so wahr bin ich nicht Vater von dem Kinde." Kaum war dieser Meineid gesprochen, so war der Teufel da, zerrte den falschen Schwörer über den Steg und warf ihn dann in den hundert Klafter tiefen Abgrund und in den brausenden Bergbach. Seitdem heißt dieser Steg der Teufelssteg, und in der Platte erblickt man tief eingedrückt noch alle Nägelspuren von des Meineidigen Alpenschuhen.
Ich hoffe, ich langweile Euch nicht mit diesen Gschichterln, Morgen geht`s weiter: Wo werden wir denn da landen?

Viele Grüße aus dem Mangfalltal, Kalapatar