Wanderungen im Aostatal
 

      

Wanderungen im Aostatal

Begonnen von stromboli, 19.10.2020, 09:54

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stromboli

12. Oktober: Zum Rifugio Vittorio Emanuelle II

Servus Beinand,
die letzte Woche war ich mit meinem älteren Sohn im Aostatal. Hier kann man in mehreren Seitentälern schöne und auch ausgedehnte Wanderungen unternehmen.
Unser erstes Ziel war das Refugio Vittorio Emanuell, benannt nach dem gleichnamigen König von aus dem Hause Savoyen, der für die Schaffung des Nationalstaates Italien gesorgt hatte.
Start war im oberen Val Savaranche auf 1960 m. Der Name klingt irgendwie Französisch. Und tatsächlich ist das das Aostatal mehrsprachig, liegt es doch im Dreiländereck mit den Nachbarländern Schweiz im Norden und Frankreich im Westen.
In dieser Höhe war es am Morgen noch recht frisch, die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt. Zunächst ging es auf einem schön mit Granitsteinen angelegten Steig durch den bereits herbstbunt gefärbten Lärchenwald. In den letzten Wochen scheint es geschneit zu haben, denn ab etwa 2200 m Meereshöhe lag eine geschlossene Schneedecke. Wir begegneten auch nur sehr wenig Menschen wie zwei Schitourengehern, die sich den Grand Paradiso als Ziel ausgesucht hatten. Natürlich mussten die ihre Schi die ersten 750 Höhenmeter bis zum Refugio tragen.
Wir erreichten unser Ziel nach etwa zwei Stunden und genossen in der Sonne die Blicke auf den  3642 m hohen Ciaforon. Den Grand Paradiso haben wir nicht gesehen. Das Refugio hatte bereits geschlossen und wir nahmen unserer Brotzeit auf dem sonnenbeschienen Bankerl vor der Hütte ein, bevor wir uns auf dem Weg zurück zum Auto machten.



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Tag 2: Aus dem Val Ferret zum Pas entre deux sauts

Am zweiten Tag machten wir uns auf dem Weg Richtung Cormayeur und von dort ins Vall Ferret. Faszinierende Blicke taten sich bereits bei der Hinfahrt dorthin auf, vor uns lag das gewaltige Massiv des Mont Blanc.
Eigentlich wollten wir ja eine Rundtour unternehmen. Aber auf Grund der Schneelage entschlossen wir uns sicherheitshalber am Pass entre deux sauts  umzudrehen. Auf der ganzen Tour begleiteten uns schöne  Blicke auf den im Norden gelegenen Grand Jorasses, der unter anderem von Edward Whymper, dem Erstbesteiger des Matterhorns erstmals erklommen wurde. Leider hatte das am Weg gelegenen Rifugio Bonatti um diese Jahreszeit ebenfalls bereits geschlossen. In den Sommermonaten kann man hier bestimmt schön einkehren und bei einer guten Brotzeit die herrliche Aussicht genießen.

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Tag 3: 14. Oktober Von Parquier zum Rifugio Barnasse

Eigentlich hatte der Wetterbericht Regen vorhergesagt. Umso erfreuter waren wir, als wir feststellten feststellten, dass er sich geirrt hatte. Wir fahren ins Valtourrnenche nach Paquier auf etwa 1500 n. Zuerst ging´s durch herbstlich gefärbten Laubwald an einem Kletterfelsen vorbei. Je höher man kam, umso mehr dominierte der Lärchenwald. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die am Lago de Cignale auf 2100m gelegene Hütte, die wie die anderen in dieser Gegend bereits fest verriegelt war. Inzwischen hatte sich die Sonne rargemacht. Es war empfindlich kalt und es begann sogar leicht zu schneien. Nach einer kurzen Brotzeit machten wir uns auf den Weg zurück ins Tal.

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16.10. An der Südseite des Matterhorns
Am Donnerstag legten wir witterungsbedingt einen Ruhetag ein. Doch am Freitag schien bereits am Morgen wieder die Sonne. Wieder ging`s ins Valtournenche in den Wintersportort Breuil-Cervinia auf 2000m gelegen. Um diese Jahreszeit haben hier alle Hotels geschlossen, es war kaum was los.
Unser Ziel war eigentlich das Rifugio Oriondo. Jedoch entschlossen wir uns auch diesmal aufgrund der Schneeverhältnisse bereits auf 2700m unsere Tor abzubrechen und nach einer Brotzeit zurück zum Auto zu gehen. Trotzdem war auch dieses Wanderung wegen der schönen Blicke sehr reizvoll. An den Gebirgsbächen sahen wir schöne Eiszapfen. Doch am faszinierendsten war jedoch die Südwand des Matterhorns, die sich leider im Laufe des Tour immer mehr in Wolken verhüllte. Die meisten Bilder zeigen das Matterhorn von der Schweizer Seite, doch die Blicke von der Südseite sind nicht weniger imposant.
Mit dieser Wanderung ging eine schöne Woche zu Ende, die Appetit machte auf mehr. Empfehlenswert wäre es allerdings, einige Wochen früher hierher zu fahren, da auf Grund der oft sehr hoch gelegenen Ausgangspunkte man im Oktober bereits mit Schnee zu rechnen hat.

Viele Grüße

Stromboli.

Kalapatar

Servus

Na da hast Du ja eine ereignisreiche Woche hinter Dir.

Viele Grüße,   Kalapatar