Misslungene Bergtouren - Fehler und Ursachen - Seite 2
 

        

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Misslungene Bergtouren - Fehler und Ursachen

Begonnen von MANAL, 29.09.2020, 12:00

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Reinhard

Damit hat jeder seine Meinung klar gesagt. Deshalb wollen wir jetzt diesen Teil der Diskussion beenden, der sich mit den Beiträgen des jeweils anderen befasst.
Der ursprüngliche Beitrag, in dem es um das unsinnige Verhalten von "Bergwanderern" geht, kann und soll natürlich weiterhin diskutiert werden!

#danke1#

Außerdem warten wir schon alle voller Vorfreude auf das noch heute beginnende Bergrätsel von Chtransalp10!

MANAL



Passend zum Thema die Sommerbilanz der tiroler Alpinunfälle:

ZitatDeutlich mehr Alpinunfälle im Sommer

Die Zahl der Alpinunfälle ist in diesem Sommer stark gestiegen. Zwischen Mai und Ende September gab es mehr als 200 Alpinunfälle pro Woche. 122 Menschen sind in den österreichischen Bergen ums Leben gekommen.

https://tirol.orf.at/stories/3073468/

Für mich gehört das Wetter auch zur mangelnden Tourenplanung...

ZitatNeben dem Wetter seien mangelnde Tourenplanung und falsche Selbsteinschätzung häufige Unfallursachen, gab Viktor Horvath, Leiter der Alpinpolizei Tirol, zu bedenken. Die Zahlen belegen, dass es vielerorts an Kenntnis und Können mangelt. Die 1.213 unverletzt geborgenen Personen in Tirol befanden sich meist in Situationen, in denen sie blockiert waren.

MANAL

Vielleicht braucht's eine App welche die völlig unerwartete einbrechende Dunkelheit rechtzeitig ankündigt?  #gruebeln#

ZitatZwei Wanderer verbringen die ganze Nacht im Biwak
Zahlreiche Bergsteiger verirren sich am Sonntag – Retter im Dauereinsatz

Die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen war am vergangenen Wochenende im Dauereinsatz. Früh brach die Dunkelheit herein, viele Wanderer mussten gerettet werden.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/bergwacht-zahlreiche-bergsteiger-verirren-sich-am-sonntag-retter-im-dauereinsatz-90096392.html


mh

So eine Wann-wirds-dunkel-App  #guteidee#2 reicht aber nicht. Man müsste da die Startzeit eingeben, die voraussichtliche Tourdauer, die Höhenmeter und sonstige Parameter und die App errechnet dann den Umkehrzeitpunkt und sondert ab da einen ekelhaften Warnton ab. Alles andere ist viel zu "unterkomplex"  #hihi#. **Ironie aus** Dreitorspitze und Alpspitze sind schon arg knackige Touren für diese Jahreszeit...
Am gruseligsten finde ich es immer, wenn kleine Kinder im Spiel sind. Selbst erlebt: Im Dez. sind wir am Jochberg gegen 15.00 schon halb herunten, als wir eine Familie mit 2 sehr kleinen Kindern im Aufstieg (!) treffen. Am Wegweiser (45 Minuten zum Gipfel) fragen sie uns, ob man die Gehzeit denn ernst nehmen müsse. Wir sagen, dass man mit zwei kleinen Kindern Gehzeiten grundsätzlich sehr ernst nehmen sollte (und eher noch was draufschlagen). Sie erzählen uns, dass sie ja auch noch die Überschreitung anhängen wollen. Wir raten ab wegen Dunkelheit und geht-sich-nicht-mehr-aus. Darauf die Mama: "Wieso, wann wird's denn finster?" Da fragt mal sich dann unwillkürlich, von wem die Kinder das Denken lernen sollen. Sie sind übrigens weitergegangen.

MANAL

Wieder mal etwas perfekt für diesen Thread. Eigentlich ist man nur sprachlos bzgl. solch einer Tourenplanung.
Ok, er hätte noch mehr falsch machen können, hat aber die letzte Sicherheitsebene mit dem Notruf noch genutzt.

Zitat,,Unvernunft und Verantwortungslosigkeit"
Nachts bei minus 20 Grad: Bergwacht muss Vater und Sohn (5) von Gipfel retten - ,,Eingesehen hat er nichts"

Überaus unvernünftig hat sich ein Mann am Sonntag verhalten. Zu spät und ohne Stirnlampe marschierte er auf den Berg Hoher Fricken - mit seinem fünfjährigen Sohn. Die Bergwacht musste sie retten.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/garmisch-partenkirchen-bayern-bergsteiger-vater-und-sohn-bergwacht-retten-unvernuenftig-nachts-gefahr-90165313.html

MANAL

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/ohlstadt-ort377042/bayern-garmisch-partenkirchen-touristen-schnee-lawinen-traillauf-rettung-bergwacht-90187963.html

ZitatIn Leggings und kurzer Hose: Sportler im tiefen Schnee unterwegs - Bergwacht muss sie retten

Man könnte meinen, sobald eine Sportart eine englische Bezeichnung hat wird das Hirn ausgeschaltet.  ::)

steff

Zitat von: MERKUR am 02.02.2021, 20:32
Das Paar benötigte keine Behandlung in einer Klinik.

Die Aussage sollte man nochmal überdenken #gruebeln#

mh

Damit der Bergrettung nicht langweilig wird: https://ooe.orf.at/stories/3089171/

MANAL

Passt wohl übergreifend gut hier rein. Es ist zum wundern, aber macht auch nachdenklich.

https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/jachenau-ort28870/walchensee-corona-ausflug-falschparker-rangerin-drifter-90214139.html

ZitatKamen die Ausflugsregionen im Corona-Winter zur Ruhe? Walchensee-Rangerin berichtet von neuem Problem

Der Walchensee ist nicht nur im Sommer ein Ausflugsziel, das unter dem enormen Andrang ächzt. Wie Walchensee-Rangerin Sabine Gerg berichtet, kam zuletzt noch ein massives Problem hinzu.

Reinhard

Bin gestern ab Duft mit dem Hund rauf zu den Heubergalmen. Bei der Anfahrt sah ich, dass der Spatenau-Parkplatz zu einem kleineren Teil abgesperrt war. Der Rest des PP war ganz voll, am Straßenrand parkten weitere Autos mehrere hundert Meter. Man kann also sagen, wenn man die Autos am Straßenrand dazu rechnet, dass der Parkplatz zu 100% gefüllt war. Und das am Montag.

Übrigens bis zu den Almen alles schneefrei. Darüber in den schattigen Bereichen Altschneefelder.

RaF

na abedeere...mal hoffen, daß der Trend hier nicht auf dankbare Nachahmer stößt:

"Immer mehr Polinnen und Polen müssen in Badehose oder Bikini von der Berghilfe evakuiert werden"
https://www.nzz.ch/panorama/nacktwanderer-in-bergnot-ld.1601049?mktcid=smch&mktcval=fbpost_2021-02-23

Reinhard

Und wieder waren ein paar Wahnsinnige unterwegs, diesmal am Feldernkopf bei Garmisch ...

Ungeübte Tourengeher strapazieren Geduld der Bergwacht
Mangelnde Planung und Ausrüstung, Missachtung der Wetterlage, später Tourenstart ... da kommt alles zusammen, was man nur falsch machen kann.

MANAL

Letztes Wochenende gab es noch einen Wahnsinnigen in der Region, der ist von Eschenlohe nach Walchensee im Schnee steckengeblieben und musste von der Bergwacht gerettet werden. Scheinbar ist rechtzeitig das Hirn einschalten und umzudrehen in der Vollkasko-Gesellschaft keine Option mehr. #gruebeln#

Zitat
Wanderung findet eiskaltes Ende: 36-Jähriger steckt teilweise bis zur Brust im Schnee

Was für ein kühner Plan: Ein 36-jähriger Wanderer wollte von Eschenlohe zum Walchensee gehen - durch das tief verschneite Eschenlainetal. Dort blieb er nach zwei Dritteln der Strecke stecken und musste von der Bergwacht aus seiner misslichen Lage befreit werden.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/eschenlohe-ort114531/wanderer-steckt-bis-zur-brust-im-schnee-90258252.html

almrausch

Naja, da wird mal wieder heftig übertrieben. "Was für ein kühner Plan".  Für einen normalen Skitourengeher oder Schneeschuhgeher sind ca. 9 km mit kaum Steigung eine kleine nette Tour. Problem war wohl eher, dass der Wanderer keine Schneeschuhe oder Skier dabei hatte und wenn er dann noch untrainiert war, dann ist das die Erklärung. Hier aber von einem kühnen Plan zu sprechen finde ich einigermaßen absurd.
Almrausch

MANAL

Influencer sind eine Krankheit mit Followeridioten.  #ohnemich#

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/mittenwald-ort29073/gefaehrlicher-ick-90314441.html

ZitatROTE RINNE WIRD ZUM VERMEINTLICHEN HOTSPOT

Instagram-Post verleitet viele Skifahrer zu lebensgefährlicher Tour - bereits zwei Verletzte

Ein Instagram-Star verlockt Fans mit atemberaubenden Bildern zu einer bedrohlichen Tour in die rote Rinne. Aus einem Geheimtipp ist ein Hotspot geworden. Nun musste die Mittenwalder Bergwacht innerhalb weniger Wochen zwei Verletzte retten. Der Ansturm geht aber weiter.

geroldh

Zitat von: MANALInfluencer sind eine Krankheit mit Followeridioten.  #ohnemich#
...
#gruebelgruebel#  Hmm, ein wenig "Influencer" sind wir doch auch...  #gruebeln#
Halt nur nicht auf "Insta" dahoam - und schon gar nicht mit ein paar zig-tausend "Jünger"...  ::)

Früher waren es "nur" Berichte und Vorträge - heute sind es die "Sozialen Medien" -
aber vielleicht verstehen wir mehr von diesem Zeitgeist nach der Bergwelten-Sendung am 12.04.2021, 21:15 Uhr auf Servus TV Deutschland:
Influencer: Vernetzt mit den Bergen  #foto2#

MANAL

Passend dazu von der Bergwacht:

Zitat,,Umdrehen, wenn der Schnee kommt": Bergwacht-Chef warnt vor winterlichen Verhältnissen bei Wanderungen

Auf den Bergen herrschen zum Teil noch winterliche Verhältnisse. Das bringt Gefahren mit sich - die manch Wanderer unterschätzen.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/grainau-ort28748/umdrehen-wenn-der-schnee-kommt-90788353.html

Dieser Absatz trifft das Problem wohl am besten:

ZitatZweimal haben wir zuletzt jemanden an der Riffelscharte geholt. Einmal eine Familie, einmal eine junge Frau und ihre Freundin. Die Kollegen in Garmisch-Partenkirchen haben am Montag zwei Männer ins Tal geflogen. Bis zur Hüfte sind sie im Schnee gesteckt. Anstatt abzubrechen, marschieren sie alle fröhlich weiter. Die junge Frau an der Riffel hat gar nicht verstanden, was sie falsch gemacht hat, hat gemeint: ,,Der Weg war doch nicht gesperrt." Viele meinen, wenn nichts verriegelt und verrammelt ist, kann man einen Weg gehen. Aber wir sind halt immer noch in der Natur, am Berg. Wo Eigenverantwortung gefragt ist.

torres

Hi,

woher weiss ich denn, ob ich da mal den Nordwandsteig oder den Westlichen Klettersteig auf die Alpspitze gehen kann?
Die Zugspitzwebcams zeigen irgendwie ueberall hin, nur nicht dahin wo ich gucken moechte.
Aber die Frage ist ja generell: wie kann ich mich informieren, ob ich da schon loskrebsen kann?

Gruesse,
Torres

MANAL

Ich würde versuchen aktuelle Tourenberichte zu finden und diese kritisch zu bewerten und wenn man nichts brauchbares findet gegebenenfalls warten bis der Schnee weiter weggegangen ist. Der Berg läuft einem nicht davon. Hat man keine Geduld kann man die Tour ja starten, aber man sollte immer die Option haben jederzeit umzukehren und alternative Routen im Hinterkopf haben. Ebenfalls sollte man ausreichend Reserven haben falls es länger dauert. Das betrifft v.a. Wetterverschlechterungen/Gewitter und das eigene Leistungsvermögen falls deutlich mehr Höhen- und Wegmeter durch notwendige Umwege hinzukommen. Generell sollte man immer mit den schlechtesten Bedingungen planen, ob Lawinengefahr, steile Schneefelder oder unter dem Schnee verborgene Sicherungsseile. Wer viel Bergerfahrung hat kann mit entsprechender Ausrüstung auch solche Situation meistern. Nur muss man halt dann gegebenenfalls Steigeisen, Pickel und Sicherungsmaterial dabei haben und damit umgehen können.

Wie man es nicht machen soll zeigt dieser große Rettungseinsatz am Hohen Brett:
https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-grosseinsatz-in-der-nacht-vermisster-bergsteiger-gerettet-_arid,637614.html

ZitatSchönau am Königssee – Ein 49-jähriger tschechischer Bergwanderer, der zusammen mit seiner Begleiterin eine Mehrtagestour geplant hatte, wurde am Sonntag, 13. Juni, von seiner Begleiterin als vermisst gemeldet. Der Mann konnte in einer spektakulären Rettungsaktion wohlbehaltend aufgefunden werden.

- Falsche Tourenwahl für das eigene Leistungsvermögen unter den aktuellen Bedingungen
- Zwei Wanderer trennen sich in schwierigen Gelände: "Aufgrund der Menge an Schnee und der falschen Schuhwahl verweigerte der Mann im Bereich des Großen Archenkopfes das Weitergehen auf der geplanten Tour und die beiden trennten sich."
- Falsche Ausrüstung wenn man nicht umkehren kann: "Der Mann hatte zwar ein Hemd und eine Daunenjacke, ansonsten allerdings nur eine kurze Hose und komplett durchnässte Turnschuhe an. "
- Unachtsamkeit: "Seinen Rucksack hat er bei dem weglosen Abstieg durch die Südabstürze des Brettriedel verloren."

Es ist sowieso ein Wunder dass dem kaum was passiert ist. Vorgefallen ist es am Samstag und gemeldet hat sich die Frau erst am Sonntagnachmittag. Gefunden wurde der dann am Sonntagspätabends.

Anzumerken ist die wie immer angenehm sachliche Berichterstattung des Berchtesgadener Anzeigers bei Bergunfällen.

torres