Nauderer Hennesiglspitze (3042m/Ötztaler Alpen) am 31.07.20
 

   

Nauderer Hennesiglspitze (3042m/Ötztaler Alpen) am 31.07.20

Begonnen von MANAL, 01.08.2020, 17:05

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MANAL

Die erste richtige Hochsommerwoche im Jahr. Leider konnte ich von der Arbeit her weder Montag noch Donnerstag nutzen, die vom Wetter wohl nahezu perfekt war. Ich habe mir dafür den Freitag frei genommen da der Wetterbericht hier besseres Wetter als am heutigen Samstag versprochen hat.

An heißen Tagen muss man möglichst weit nach oben, deshalb war für mich der erste 3000er des Jahres an der Reihe. Ich entschied mich für die Nauderer Hennesiglspitze in den Ötztaler Alpen, einen Berg über den nur sehr wenig im Internet zu finden ist. Man kann eine lange Rundtour daraus machen und im urigen Hohenzollernhaus einkehren, das ich von einer Glockturmtour im vergangenen Jahr schon kenne. Der Zirbenschnaps und die Kaspressknödel sind sensationell!

Da die Rundtour durchgehend technisch völlig unschwierig ist (T2), ein echter 3000er bestiegen werden kann und landschaftlich purer Genuss ist, hier eine genauere Tourenbeschreibung von mir. Dass die mal überlaufen ist glaube ich nicht, dazu schrecken die vielen Wegkilometer (25km) und Höhenmeter (ca. 1600m) die Massen ab.

Wer hier unterwegs ist braucht Kondition und Ausdauer, wird aber mit purer Einsamkeit belohnt. Zwischen Tscheyalpe und Hohenzollernhaus ist mir eine einzige Bergsteigerin entgegen gekommen. Wer das MTB nutzen will kann sowohl bis hoch zur Tscheyalpe ins Nauderer Tscheytal oder bis zur Materialseilbahn des Hohenzollernhauses im Radurschltal über Forstwege fahren.

Für alle die über den Fernpass kommen und keine Autobahnvigniette für Österreich haben der Hinweis, dass der Landecker Tunnel ab der Anschlußstelle Zams (nur diese Anschlussstelle, wichtig auf der Rückfahrt!!!) wohl noch bis in den Herbst mautfrei benutzt werden kann, da die Landstraße zwischen Fließ und Landeck nach Felsstürzen und wegen dem Bau einer Galerie gesperrt ist.

https://www.oeamtc.at/news/tirol/landecker-strasse-l76-bis-ende-november-gesperrt-23233103

Start ist auf dem kostenfreien Parkplatz für Besucher vom Hohenzollernhaus auf ca. 1600m Höhe bereits tief im Äußeren Radurschltal oberhalb von Pfunds im Oberinntal. Die Zufahrt ist relativ wild, man fährt ca. 9km auf einer nicht asphaltierten Forststraße (kostenfrei, keine Mautstraße) in das Tal rein. Die Straße ist relativ gut zu fahren, hat nur wenige Schlaglöcher und nur kürzere etwas steilere Passagen. Ich habe schon deutlich schlimmeres erlebt. Mein Auto sieht durch den Staub allerdings jetzt dementsprechend aus. Also nichts für Leute die ihre Autos lieben, die sollten gleich danach eine Fahrt in die Waschanlage mit einkalkulieren.  #hihi#

Für die Zufahrtshinweise und um zu glauben dass man reinfahren darf (bei der Einfahrt an der Reschenstraße steht ein Verbotsschild, unterwegs ein weiteres) schaut man am besten auf die Hüttenhomepage:
http://www.hohenzollernhaus.at/anreise_schutzhuette_pfunds_glockturmkamm.html

Ich starte auf der Fahrstraße taleinwärts und biege bereits nach wenigen hundert Meter nach rechts auf die Forststraße in das Nauderer Tscheytal ein. Nach ca. 1km folgt man nicht dem deutlich sichtbaren Wegweiser "Nauderer Tschey" (das wäre die normale Fahrstraße ins Tal, die länger und mit Serpentinen dahinzieht). Man nimmt den Forstweg der rechts über den Bach quert, dahinter sieht man einen gelben Wegweiser der einem den schöneren Wanderweg ins Tal weist. Der erste Kilometer ist ein gut gepflegter Forstweg an dem gestern sogar Bauarbeiten stattgefunden haben.

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Die Pflege des Wegs liegt wohl daran, dass am Ende auf 1800m ein Anlage der Tiroler Wasserkraft liegt, bei der der Nauderer Tscheybach praktisch komplett in einen Stollen zum Stausee im Kaunertal abgeleitet wird. Ab jetzt geht es weiter auf einen alten nicht mehr genutzten und langsam zuwachsenden Fahrweg weiter. Ab hier wird es schön und der Bach rauscht noch mit voller Energie daneben talabwärts. Knapp einen Kilometer später wird der Bach auf einer Brücke von einem weiteren Fahrweg überquert und man erreicht die Weideflächen der nicht bewirtschafteten Tscheyalpe (1878m). Auf ca. 1920m endet schließlich der Fahrweg und man kommt in eine etwas weitere Fläche durch die der Bach pittoresk meandert.

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Ab hier folgt man den durchgehend vorfindbaren Markierungen. Der Weg selber ist immer wieder kaum erkennbar, da sich wohl nur sehr wenig Wanderer hierher verirren. Die erste Hürde ist die Überquerung des Bachs am Ende der Fläche. Ein erster Teil des Bachs kann über einen Steg überquert werden, bei zweiten Teil musste ich eine passende Stelle suchen. Ein Steg findet sich nicht. Wer Probleme hat kann auch weiter unten im flacheren Teil eine Überquerungsmöglichkeit suchen, ursprünglich ist der Wanderweg schon dort irgendwo auf die andere Seite gegangen, die Wegspuren zeigen das auch noch, auch wenn die Markierungen angepasst wurden.

Im Aufstieg rechts vom Bach geht es nun weiter. Mal steiler, mal flacher, mal auf deutlichem und gutem Weg, mal auf schlechten und von Kühen zertrampelten, mal auf nicht mehr erkennbaren Weg. So geht es nun im etwas schmäleren Tal gemächlich aufwärts.

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Auf 2170m weitet sich das Tal wieder und man erreicht den laut Wegweiser Zäunla Boden. Der Bach wird auf einem Steg überquert und man gelangt an einen Wegweiser. Hier besteht die Möglichkeit talauswärts über einen Weg um den Wildnörderer herum Richtung Hohenzollernhaus aufzusteigen. Ich gehe aber weiter taleinwärts durch den wunderschönen Zäunla Boden.

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MANAL

Der Weg führt hier im Zäunla Boden immer links vom Bach und steigt dann am Talende in einem weiten Bogen über eine breite Rippe zwischen zwei Bächen auf. Es ist alles nicht schwer, aber es geht zum ersten Mal bei dieser Tour gut steil aufwärts und ich komme ordentlich ins schwitzen. Auf ca. 2500m wird es wieder flacher und man hat einen schönen Blick zurück in das Nauderer Tscheytal. Man ist immerhin schon 9 Kilometer in das Tal reingewandert.

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Ich gehe an dem sanften Grasgupf vorbei der das Talende markiert und auf den Karten mit "Muttler 2553m" bezeichnet wird. Auch wenn es kaum ein Umweg ist lasse ich diesen "Gipfel" aus. Über einen sanften Grasrücken geht es weiter aufwärts bis man auf ca. 2600m eine deutliche Richtungsänderung nach Osten vornimmt. Wir biegen in ein flaches wunderschönes Hochtal ab.

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Kurze Zeit später die Abzweigung zum von hier sichtbaren Tscheyer Schartl, das einen Übergang ins Langtauferer Tal darstellt. Der mit "weglos" gekenntzeichnete Weg (sehr beliebt hier in der Glockturm-Region) führt über einen flachen Schutthang hoch zum Schartl wo ich einen weiteren Wegweiser erkennen kann.

Ich steige weiter das Hochtal auf und erkenne bald das Seekarjoch über das ich ins Radurschltal steige und rechterhand das Gipfelkreuz meines Gipfelziels.

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Ohne Bäume kann man hier allerdings die Entfernungen nur schlecht einschätzen und so zieht es sich dann doch noch bis zum Seekarjoch. Die letzten Meter gehen steil in Serpentinen über einen erdigen Hang nach oben zum Seekarjoch 2895m, wo man zum Glockturmkamm rüberblicken kann.

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Bis hierhin hat man 11,5 Wegkilometer und ca. 1300 Höhenmeter zurückgelegt.

MANAL

Wer sich mit den letzten Kräften über das Joch geschleppt hat kann nun talabwärts steigen. Wer noch etwas Kraft übrig hat kann einen 3000er erklimmen.

Dazu wendet man sich am Joch nach rechts und folgt einigen Spuren höhengleich durch das Schuttgelände bis man auf den markierten Aufstiegsweg aus dem Radurschltal zum Gipfel stößt. Die offizielle Abzweigung ist ein paar Meter unterhalb des Jochs, diese Höhenmeter kann man sich allerdings in diesem einfachen Gelände sparen.

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Nun folgt man den markierten und gut erkennbaren Weg durch Schutt und Plattengelände bis man in den etwas steileren Schlußhang kommt durch den es in Serpentinen hochgeht. Das Gipfelkreuz zeigt sich erst wenn man kurz unterhalb den Gipfelgrat und damit auch die Grenze zu Südtirol erreicht und erstmals ins Langtauferer Tal sehen kann. Schließlich steht man am Gipfelkreuz der 3042m hohen Nauderer Hennesiglspitze (ein ziemlich unhandlicher Name, unweit von hier steht übrigens eine weitere Hennesiglspitze ohne Zusatz im Namen).

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Bei mir hat sich leider Petrus an diesem eigentlich als sehr schön und stabil vorhergesagten Tag einen Scherz erlaubt und genau über mir eine Regenwolke platziert. Ungefähr 50m unterhalb vom Gipfel hat es angefangen zu regnen und oben war dann alles schön feucht und die Sicht durch Regenschleier getrübt, während ich in alle anderen Richtungen blauen Himmel und Sonne sehe.  #willsonne#

So bleiben mir leider nur etwas farblose und eingeschränkte Ausblicke.

Südlich von uns das Langtauferer Tal mit der mächtigen Weißkugel an dessen Ende. Im Hintergrund kann ich gerade so den in der Sonne stehenden Ortler rausleuchten sehen.

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Im Nordosten zeigt sich der beeindruckende Glockturm davor das Radurschltal durch das ich absteigen werde.

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Ich muss auf jedem Fall bei besserer Fernsicht nochmal hier raufsteigen.

MANAL

Da es mir am Gipfel zu nass ist entschließe ich mich schweren Herzens auf die Gipfelpause zu verzichten und gleich wieder abzusteigen. Schade dass der Höhepunkt der Tour ins Wasser gefallen ist. Mit dem Wetter bin ich hier im Glockturmbereich scheinbar auf Kriegsfuß. Bereits letztes Jahr bei den Touren waren überall irgendwo nervige Regenwolken und Gewitterzellen rumgestanden.  #gruebelgruebel#

Der Abstieg erfolgt erstmal über dem gleichen Weg. Unten geht es dann auf dem Abstiegsweg vom Seekarjoch ins Radurschltal. Wie es kommen musste hört es auf Höhe des Jochs wieder mit dem regnen auf. Ich ahne nur wie Petrus gerade dreckig lacht.  #hihi#

Über das sanfte Gelände geht der nun gut erkennbare Weg (von dieser Seite ist wohl mehr los) abwärts. Es geht vorbei an einer kleinen Schäferhütte und ich kann etliche Schafe in den Weiten des Geländes sehen. Ich werde einen Blick zurück zum Joch und dem Gipfel (links).

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Auf 2660m die nächste Abzweigung. Es geht von hier "weglos" hoch zur Radurschlscharte ins Langtauferer Tal. Bald wendet sich der Weg nach Norden, man hat den mächtigen Glockturm vor sich und das Gipfelkreuz des Absatzkopfs kommt ins Blickfeld.

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Mehr als ein Kopf an einem Absatz im Gelände ist er wirklich nicht. Dort war ich vergangenes Jahr schon am Aufstiegstag zum Hohenzollernhaus gestanden. Natürlich ist auch damals gerade als wir am Gipfel waren ein Regenschauer drübergezogen  ::) . Wer will kann von hier auch noch einen schönen kleinen See oberhalb des Absatzkopfs besuchen.

Auf ca. 2500m die nächste Abzweigung. Wiederum "weglos" (was sonst #hihi# ) geht es hier zum Glockturmjoch. Dafür dass der Weg "weglos" ist überrascht die Markierung als "roter Bergweg". Aber scheinbar hat man hier keine anderen Farben, selbst der Weg über das vergletscherte Riffljoch beim Glockturm hat einen roten Punkt. Und am Riffljoch hoch zum Glockturm ist ein Wegweiser mit "Glockturm weglos". Allerdings ist ein deutlicher und markierter Weg durchgehend vorhanden. Von hier geht auch ein Wegweiser zum Absatzkopf. Obwohl dieses Stück wirklich weglos ist fehlt der entsprechende Zusatz auf dem Schild.  :laugh:

Über manche Serpentine geht es in den etwas steileren Einschnitt unterhalb des Absatzkopfs rein wo sich der Blick in das Innere Radurschltal zeigt, dessen Ende von einem im vergangenen Jahr durch eine Mure entstandenen See geschmückt wird.

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Man quert unterhalb des Absatzkopfs zum flachen Talboden raus. In diesem wunderschönen Flecken Erde genießen Kühe zwischen vielen Eisenhüten ihr glückliches Leben. Der Weg führt auf der in Abstiegsrichtung linken Seite fast eben dahin. Der Radurschlbach windet sich durch die Wiesenflächen bis er im neu entstandenen See mündet. Am Ende des Sees steht ein altes Zollhaus, rechts die Schutthaufen die über die Jahrhunderte diesen Bach wohl schon mehrfach aufgestaut haben.

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Blick zurück in das Innere Radurschltal, dass man bei dieser Tour komplett durchschreitet.

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Der schöne See ist erst vor ungefähr einem Jahr entstanden.
https://www.meinbezirk.at/landeck/c-lokales/bergsee-im-radurschltal-darf-vorerst-bleiben_a3593556

MANAL

Von dem jungen See ist es nicht mehr weit bis zum urigen Hohenzollernhaus (2123m) der Sektion Starnberg.

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Zwischen Zirben steht das wunderschöne alte Holzhaus auf einer Kuppe hoch oben über den Talboden des Äußeren Radurschltals.

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Ab dem Gipfel 6,5 Wegkilometer, 920 Höhenmeter für die ich 1h45min benötigt habe.

Ich lasse mich an einem Tisch zwischen den Zirben vor dem Haus nieder und kehre gemütlich ein. Nach fast 7 Stunden Gehzeit ohne große Pausen (nachdem die Gipfelpause praktisch ausgefallen ist) kann ich eine Stärkung brauchen. Ich genehmige mir das wunderbare Knödel-Duo mit Kraut. Der Kaspressknödel gehört für mich zu den Besten die es gibt.

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Dazu gibt's noch was zu trinken und der Hüttenwirt spendiert noch ein Stamperl von seinem hervorragenden hausegemachten Zirbenschnaps. Für mich eine der gemütlichsten Hütten die ich kenne. Wer hier ist sollte auch unbedingt mal in das Haus schauen. Überhaupt ein Tipp auch für Familien mit Kinder. Dadurch dass man relativ hoch mit dem Auto anfahren kann hält sich der Anmarsch in Grenzen. Die Umgebung ist wunderschön, es gibt einen Spielplatz und der neue See ist auch ein Highlight.

Als ich vor einem Jahr Ende August dort übernachtet hatte war das kurz nachdem die Mure runtergekommen ist. Die hat nicht nur den See entstehen lassen, sondern auch das Wasserkraftwerk beschädigt. Vorübergehend wurde der Strom von einem extra hochgeflogenen Notstromaggregat versorgt. Nachts wurde der Strom zum sparen komplett abgeschaltet, außer den eigenen Stirnlampen waren alles stockfinster im Haus, war auch ein Erlebnis. Inzwischen läuft das Wasserkraftwerk wieder, auch wenn es laut Wirt bei höherem Wasserstand durch lockeres Geröll aus der Mure nach wie vor zu Probleme kommen kann.

Schließlich mache ich mich an den Abstieg. Hier kann man zwischen dem steileren Winterweg am Wasserfall vorbei und den flacheren Sommerwag wählen. Wer es gemütlich haben will nimmt den Sommerweg der gemächlich fallend im Tal ostseitig runter zur Radurschlalm (1815m) zieht. Hier kann man auch nocheinmal einkehren wer eine Stärkung braucht.

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Ab der Radurschlalm dann der einzige Minuspunkt der ganzen Tour, es geht noch ca. 4 Kilometer talauswärts auf einer Schotterstraße raus. Leider fahren immer wieder Autos vorbei da hier etliche Almen mit Weideflächen sind.

Schließlich erreiche ich nach insgesamt 25 Wegkilometer und ca. 1600 Höhenmeter wieder den Parkplatz.

Meine reine Gehzeit lag bei 6,5 Stunden. Für die gesamte Tour sollte man je nach Tempo mit Pausen 8-10 Stunden einplanen. Das Ganze kann man natürlich durch eine Übernachtung auf dem schönen Hohenzollernhaus entschärft werden.

Fazit: Wunderbare  Konditionstour in einsamster Landschaft inklusive Besteigung eines Wander-3000ers. Wer Einsamkeit sucht und ausreichend Kondition und Ausdauer hat kommt hier voll auf seine Kosten.