Advent 2019 - Woche 1 - Seite 3
 

   



Advent 2019 - Woche 1

Begonnen von Reinhard, 30.11.2019, 18:13

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eli

Toter Mann

Der Sage nach stapfte einst ein leichtsinniger Ramsauer im Winter, trotz der eindringlichen Warnungen der Einheimischen, durch den meterhohen Schnee auf den damals noch namenlosen Berg . Ganz erschöpft ruhte er sich , auf rund 1400 Metern, auf dem Bergrücken aus und schlief ein.   Er erfror dann dort oben jämmerlich wegen eines plötzlich aufkommenden Schneesturms. Erst im nächsten Frühjahr fanden ihn Jäger   
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tot  im Geäst einer Fichte hängend.
Übrigens, wenn ich jemals auf den Stanglahnerkopf rauf geklettert wäre, hätte es sicher einen zweiten "Toten Mann" dort gegeben. Aber nicht wegen eines Schneesturms!  :P

eli 

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Reinhard

Danke für Eure bisherigen Beiträge - morgen ist der letzte Tag für die 1. Woche, um einen Beitrag zu schreiben.

bergsepp

Der feurige Tatzelwurm

Einst lebten in Fischbachau ein Mädel und ein Bursch, die sich innig liebten. Die beiden aber konnten nicht zusammenkommen, weil es ihre bis aufs Blut verfeindeten Väter nicht zuließen.
Der alte Kräuter-Hias, an den sich die beiden ihrem Kummer wandten, wusste Rat: "Da hilft nur noch, Blut dem feurigen Tatzelwurm, der im hintersten Bergloch haust, abzuzapfen und den zwei alten Knackern, wenn sie schlafen, aufs Hirn zu schmieren." Nun ist eine solche Unternehmung immer ein Wagnis! Doch, Not bricht bekanntlich Eisen, Liebesnot alles! Die beiden machten sich auf den Weg zur Drachenhöhle. Sie fanden den Tatzelwurm in festem schlaf. Der Bursch zapfte geschwind dem im Schwefeldampf daliegenden Untier das Blut ab und suchte das Weite. Auch gelang es den beiden, die Häupter ihrer Väter mit dem Drachenblut zu beschmieren. Das Blut tat seine Wirkung. Die zwei alten Knacker waren auf einmal wie umgewandelt. Ihre Kinder aber wurden ein glückliches Paar.
Quelle, Legenden u. Sagen Bayern
Wunschpreis, Kalender oder Schneeschuhe

schöne Grüße, bergsepp

schneerose

Der Hohe Göll:

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Um den Hohen Göll und das gesamte Bergmassiv ranken sich viele Geschichten, die seit Generationen weitererzählt werden. So war der Hohe Göll bereits in keltischer Zeit ein heiliger Platz – der Ort, an welchem die 3 Bethen Ambeth, Wilbeth und Borbeth ihren Sitz hatten. Die 3 Bethen stellten die göttliche Triade der Erd-, Mond- und Sonnenmutter dar und galten als Beschützerinnen der Mütter und Kinder.
Das Christentum übernahm den Bethenkult teilweise und hat sie als die 3 heiligen Madl'n Margaretha, Katharina und Barbara in ihre Lehre aufgenommen.
Margaretha mit dem Wurm,
Barbara mit dem Turm,
Katharina mit dem Radl,
des san de 3 heiligen Madl.

schneerose

Das Melkerloch zwischen Hochzint und Birnhorn

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Das Melkerloch ist ein großes Fenster in den Leoganger Steinbergen, westlich vom Hochzint, durch das man einen prachtvollen Blick auf die Glocknerberge erhält.

Eigenartig ist, dass diese Felsenfenster immer Melker- oder Teufelslöcher genannt werden. Der Sage nach hat der Teufel einen übermütigen Melker, der sich in der guten Milch badete, durch diese Löcher hindurch gerissen.

Teufelslöcher gibt´s ja mehr. Lattengebirge wurde schon genannt, am Hochkönig gibt´s welche und auch an der Hochplatte in der Zwillingswand.


Wunschgewinn: einer von den Kalendern (genau die Schneeschuhe hab ich mir vor ein paar Wochen zugelegt, ja, des, wenn i gwußt hätt  #hihi#)


geroldh

Eine Bergfahrt in den östl. Wilden Kaiser ist meist etwas ganz besonderes – zumindest was dort die spektakulären Ansichten betrifft. Während sich der erfahrene Bergsteiger für seine Tagestour überwiegend einen felsigen Kaisergipfel aussucht, kann der gemäßigte Bergwanderer vom Feldberg und vom Stripsenkopf aus den Blick auf die wilden Nordflanken genießen. Aber auch hier gibt es ,,Erklärungsansätze" in Form von Sagen für die partielle Namensgebung:

Zitat von: vmtl. von Anton Karg (1835-1919) gesammelt/aufgeschriebenDie Fleischbankwände

,, ... nun erscheinen mit einem Schritte auf die Jochhöhe auf einmal die gewaltigen Massen des östlichen Wilden Kaisers, die sich vom höher gelegenen Stripsenkopf aus gesehen noch imposanter ausnehmen. Besonders fallen von diesen Höhen aus das Totenkirchl und die dahinter aufragenden Fleischbankwände auf. An letzteren sieht man Bänder sich fortziehen; es sind dieses Gemssteige. Darauf legte ein Bauer frische Baumrinden, und zwar immer die innere schlüpferige Seite aufeinander und streute Sand darüber. Wenn nun die Gemsen darauftraten, stürzten sie ab, und er holte sie unten zerschmettert als seine Beute. Eines Tages kamen aber auch seine Schafe an diesen Steig; das Leitschaf trat auf die Rinde, stürzte ab, und die ganze Herde sprang nach, so daß sie unten wie eine große Fleischmasse im Blute lag. Nach dieser Massenschlachtung soll diese Felspartie den Namen ,,Fleischbankwände" haben! "
Entnommen aus:  Horst Höfler - Kaisergebirge - Rosenheimer Verlagshaus - 1991 - S. 109
#advent4# Wunschpreise: Alpenvereinsbuch Berg 2020, Alles Klettern ist Problemlösen, Wettervorhersage von Tieren und Pflanzen, ..., Schneeschuhe  8)

geroldh

Eine andere Sage scheint weniger einen Wilden Kaiser-,,Vorgipfel" seinen Namen zu verleihen, als einen möglicherweise interessanten Anblick des ohnehin faszinierenden Kammverlaufs zu geben, wie es die ,,schlafende Hexe" in den Berchtesgadener Alpen tut. Allerdings hatte ich bisher bei meinen Wanderungen im Kaisertal mangels Wissen – oder Neuschnees – nicht darauf geachtet:

Zitat von: vmtl. von Anton Karg (1835-1919) gesammelt/aufgeschriebenDas Totenkirchl

,, ... und mit einem donnerartigen Gekrache stürzte die weiße Wolke auf den Kaiser hernieder. Als sich die Wolken zerstreut hatten, lag ein Riesenweib tot auf dem Felsen, das Haupt mit dem hochgeschlungenen Haarknoten hinabgesunken und mit Händen und Füßen den Berg umklammernd. Dieses Riesenweib liegt auf dem Totenkirchl, wo deren Gestalt bei leichtem Neuschnee besonders zur Geltung kommt. Auf dem Weg vom Pfandl- bis zum Hinterkaiserhof zeigt sich diese Figur erst nach längerem Schauen; hat aber das Auge einmal dieselbe gefunden, so ist der Eindruck geradezu erschreckend und unverwischbar, so daß man dann immer nur das tote Riesenweib auf dem Totenkirchl liegen sieht. "
Entnommen aus:  Horst Höfler - Kaisergebirge - Rosenheimer Verlagshaus - 1991 - S. 107/9
#advent4# Wunschpreise: Alpenvereinsbuch Berg 2020, Alles Klettern ist Problemlösen, Wettervorhersage von Tieren und Pflanzen, ..., Schneeschuhe  8)

Kalapatar

Das schwarze Kreuz in der Langenau

Wenn man mit dem Bike die "Wallberg Runde fährt, kommt man in der Langenau am "Schwarzen Kreuz" vorbei; hier dessen Erklärung:

Die Geschichte vom schwarzen Kreuz spielte sich vor mehreren Jahrhunderten in der langen Au ab, dem langgezogenen Bergtal zwischen Wildbad Kreuth, das zum Langeneckberg und Schinder führt. In diesem Gebiet jagten damals die Äbte des Klosters Tegernsee.
Nun geschah es, dass bei einer solchen Jagd versehentlich ein junger Mönch getroffen wurde. Einer der Äbte war davon ausgegangen, auf einen Hirsch zu zielen, hatte aber stattdessen den Mönch erwischt, der hinter einem Busch gestanden hatte.

Der Todesschütze ließ, wie es zur damaligen Zeit Brauch war, an der Unglücksstelle ein Sühnenkreuz aus Holz errichten. Exakt ein Jahr später pilgerten alle Mönche an die Unglücksstelle – in Gedenken an ihren toten Klosterbruder.
Als sie für seine Seele beteten, schoss plötzlich aus heiterem Himmel ein Blitz hernieder und schlug in das Kreuz ein, das daraufhin angekohlt war. Niemand konnte sich erklären, was das zu bedeuten hatte, aber seither wird die Stelle in dem Bergtal ,,Das schwarze Kreuz" genannt.
Quelle: Tegernsee Stimme (Gisela Schinzel-Penth)

Viele Grüße, Kalapatar

bergsepp

Der Teufel und der Erler Wind

Der Erler Wind bläst am Vormittag ungestüm durch das bayerische Inntal und bewirkt, wenn er nicht bis spätestens mittags umdreht und dann in Richtung Tirol stürmt, einen Wetterumschwung.
Von der Entstehung dieses Windes erzählt man sich folgendes:
Der Teufel schloss sich einst dem Wind an. Sie jagten beide wie die wilde Jagd durch das Inntal. Als sie auf der Höhe von Windshausen-Kirnstein waren, schrie der Teufel dem Wind zu: "Warte hier, ich komme gleich wieder. Ich muss nur in Erl noch schnell etwas erledigen." Augenblicklich war der Teufel nach Süden verschwunden. Der Erler Wind aber wartet heute noch auf die Rückkehr des Teufels.
Quelle: Legenden u. Sagen Bayern
#wetter2#

RADI

das wenn ich 2015 gewußt hätte:

der Predigtstuhl liegt auf der Leyline
Quelle http://untersberg.org/html/erlebnis_bad_reichenhall.html

RADI

RADI

Lieber eli,

ZitatDer Sage nach stapfte einst ein leichtsinniger Ramsauer im Winter, trotz der eindringlichen Warnungen der Einheimischen, durch den meterhohen Schnee auf den damals noch namenlosen Berg[/url]

leider habe ich eine andere Bedeutung für den Toten Mann gefunden:

http://untersberg.org/html/toter_mann.html
die Webseite Untersberg.org ist ja ein wahrer Schatz in Bezug auf Kraftlinien/-Orte u.s.w.
da kann sich jeder was raussuchen...
RADI

eli

Lieber Radi,

danke für die fundierten "keltischen" Erklärungen, ist sehr interessant! #danke1# Ich habe halt die gängige Variante gewählt, die u.a. auch im Buch :" Sagen und Legenden um das Berchtesgadener Land" von Gisela Schinzel-Penth im Ambro Lacus Buch-und Bildverlag erschienen ist.
;) Wenn du nachher mal in Wer war wo reinschaust, wirst du einen Bericht vom eli finden, in dem er noch eine weitere, höchst fundierte  Definition  zum "Toten Mann" vorstellt.  #hihi#

Hawedere

eli

eli

"Der Elfenstein und die Seerosen im Höglwörther See"

"In der Geistermühle am Höglwörther See lebte vor langer Zeit ein alter 90-jähriger Müller, der in frühen Jahren sein Töchterlein Hildeburg verloren hatte, das beim Pflücken von Seerosen beim Elfenstein, einem im See liegenden, kleinen Felsen ertrank, worüber er sein ganzes Leben über trauerte. Oftmals fuhr der alte Müller mit seinem Kahn zum Elfenstein, um in Erinnerung an die Ertrunkene Seerosen zu holen....."

Nun, ich bin mit meinem Kfz nach der heutigen  Bergwanderung dorthin gefahren, um persönlich Eindrücke und Stimmungen  zu dieser traurigen Mär einzufangen.
Was soll ich sagen, ich sah da plötzlich alles doppelt ( Bild a ) War aber nicht vorher im Klosterstüberl eingekehrt!  :laugh:
Wer aber die Geschichte von diesem Kraftort original zu Ende lesen möchte, der schlage nach unter  https://www.kraftort.org/Deutschland/Bayern/Hoglworth/hoglworth.html

eli

Der Elfenstein a.jpg
* Der Elfenstein a.jpg
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geroldh

Der "Wandelstein" - oder - Wie der Wendelstein zu seinem Namen kam

Eine Sage könnte darauf hindeuten, wie der Berg Wendelstein seinen Namen erhielt:

Früher gab es dort ,,Bergmandl" – hilfsbereite kleine Männlein, die über reiche Schätze aus Edelsteinen, Gold und Silber in den Höhlen am Berg wachten. Sie waren gutmütig, gingen nächtens auf die Almen und halfen dort den Bauern bei der harten Arbeit – oder halfen auch so manchen verwirrten Hirten im Dunkeln wieder zurück ins Dorf. Hier und dort ließen sie mal ein Stück Gold oder einen Edelstein für die Hirten zurück. Doch einer der Hirtenjungen konnte das Geheimnis um die ,,Bergmandl" nicht für sich behalten und so kam es, dass habgierige Leute die ,,Bergmandl" ausspionierten, um ihren Schatz zu stehlen. Sie schlichen sich in ihre Schatzhöhlen um den Schatz zu bergen, doch da rumpelte und donnerte es – und die Schätze verwandelten sich in einfache Eisenerzbrocken. Von nun an waren die "Bergmandl" verschwunden, aber der Berg erhielt seinen Namen ,,Wendelstein" nachdem er den Schatz in Eisen ,,gewandelt" hatte.

Sagen aus dem Berchtesgadener Land, aus dem Inntal und rund um den Wendelstein

geroldh

(Natürliche) Geländeeinschnitte werden oft als "Teufelsgasse" oder "Teufelsgraben" bezeichnet. Dabei wird unterstellt, dass es bei der Entstehung nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann >:D, was sich dann oft in Sagen wiederspiegelt.

Eine mir bekannte und sehr interessante "Teufelsgasse" befindet sich oberhalb von Kirchdorf in Tirol, östl. vom Wilden Kaiser gelegen:
Zitat von: Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH,,Der Sage nach hat der Teufel höchst persönlich ein gassenähnliches Labyrinth in den Fels geschlagen, um sündige Menschen und deren Seelen in die Irre zu leiten. Viele seiner armen Opfer haben ihre Namen in höchster Not in die weichen Felswänden geritzt, um Hinterbliebenen und Freunden von ihrem Schicksal zu berichten. Der aufmerksame Wanderer kann noch heute die verlorenen Seelen in der Teufelsgasse spüren und manchmal sogar deren Klagen und Weinen hören."
Quelle

Einen (ziemlich langen) "Teufelsgraben" gibt es bei Holzkirchen, als westl. Fortsetzung des Geländeeinschnittes vom sog. "Mangfallknie", dem Knick des Flusses nach Süden zum Tegernsee. Doch auch hier:
Zitat von: SAGEN.atDer Teufel stand einmal in der Nähe von Holzkirchen, lehnte sich auf eine Schaufel und sinnierte, was er den Menschen antun könnte. Voll Grimm und Haß schaute er auf die Hauptstadt, weil die Münchener ihm allzu christlich lebten, so daß er wegen ihrer vielen Andachten keinen Platz unter ihnen finden konnte. Da kam er auf den Gedanken, aus Rache ihnen das Wasser abzuschneiden und die Isar nach dem Chiemsee zu leiten. ...
Quelle - und  >:D lische Fortsetzung...

#advent4# Wunschpreise: Alpenvereinsbuch Berg 2020, Alles Klettern ist Problemlösen, Wettervorhersage von Tieren und Pflanzen, ..., Schneeschuhe  8)

Reinhard

Liebe Bergfreunde!

Die Verlosung der ersten Kalenderwoche ist gelaufen. Es freut uns, heute folgende Gewinner bekannt zu geben:

Traudl's Kalender gehen an Elsie - Kalapatar - MANAL - Bergsepp - Schneerose
Das Magische Salzburger Land vom Plenk-Verlag geht an Eli
Das AV-Buch Berg 2020 vom Tyrolia-Verlag geht an GeroldH

Allen Gewinnern ein herzlicher Glückwunsch!
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Weiter geht's mit der "Woche 2"!