Der Bund Naturschutz ist bekannt dafür, dass er sich einmischt, wenn es um Eingriffe in die Natur und um den Schutz wertvoller Landschaften geht. Das gilt für Großprojekte wie die WAA in Wackersdorf, die Fichtelgebirgsautobahn und den Donauausbau ebenso wie für die vielen örtlichen Eingriffe, von denen überregional kaum jemand Notiz nimmt. Nicht immer ist er dabei erfolgreich, doch über die Jahre hat er durch seinen Einsatz das Landschaftsbild Bayerns mitgeprägt. Oft ist es ihm gemeinsam mit Bürgerinitiativen und anderen Verbänden gelungen, Fehlentwicklungen so lange aufzuhalten, bis das Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit nachgereift war. Viele landschaftliche Schmuckstücke Altbayerns, Frankens und Schwabens existieren heute nur noch deshalb, weil engagierte Naturschützer sie vor der Zerstörung oder dem schleichenden Verfall bewahrt haben.

Es ist keine Übertreibung zu sagen: Bayern sähe heute anders aus, wenn es den BN nicht gäbe. Die Weltenburger Enge wäre durch Staustufen zerstört, Moore wie das Murnauer Moos und die Kendlmühlfilzen abgebaut und ausgetrocknet, das Grüne Band zerpflügt, das Hafenlohr- und das Püttlachtal unter Stauseen verschwunden, die Rhönschafe, die dort heute das Landschaftsbild prägen und zugleich fressend pflegen, längst ausgestorben.

Dieser Wanderführer lädt Sie ein, 40 gerettete Landschaften wandernd zu erleben, und erzählt ihre oft schon fast vergessene Geschichte. Ausführliche Wegbeschreibungen, detaillierte Kartenausschnitte, aussagekräftige Höhenprofile und GPS-Tracks zum Download machen alle Tourenvorschläge leicht nachvollziehbar. Zahlreiche Farbfotos wecken die Wanderlust.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Übersichtskarte
Bayerns Schönheit bewahren – und genießen
Allgemeine Hinweise
Symbole
GPS-Tracks

1 Nationalpark Berchtesgaden: Vor Totalerschließung bewahrt
2 Salzach: Renaturierung eines großen Alpenflusses
3 Kendlmühlfilzen: Der Torf bleibt im Moor
4 Geigelstein: Der Blumenberg darf Blumenberg bleiben
5 Garmisch-Partenkirchen: Olympia? – Nolympia!
6 Murnauer Moos: Bewundert, umkämpft, geschützt
7 Pupplinger Au: Wie ein Gebirgsfluss früher ausgesehen hat
8 München – A 99-Südring: Knapp am Bürgeraufstand vorbei
9 Ammersee-Südufer: Vogelfreistätte statt Jachthafen
10 Litzauer Schleife: Reste einer Wildflusslandschaft
11 Werdensteiner Moos: Für Torfmoos und Moorjungfer
12 Immenstadt: Mehr Lebensqualität ohne Umgehungsstraße
13 Lindauer Bodenseeufer: Naturschutz in der Stadt
14 Westliche Günz: Teil eines schützenswerten Flusssystems
15 Donauried: Weder Magnetschwebebahn noch AKW
16 Mertinger Höll: Letztes Rückzugsgebiet für Wiesenbrüter
17 Altmühltal: Gungoldinger Wacholderheide und Arnsberger Leite
18 Weltenburger Enge und Donaudurchbruch
19 Sandharlander Heide: Rummel auf der Allmende
20 Landshut: Vom Standortübungsplatz zum Naturschutzgebiet
21 Zwischen Straubing und Vilshofen: Lasst die Donau frei fließen!
22 Dießensteiner Leite: Kein Stausee im Ilztal
23 Bayerischer Wald: Erster Nationalpark auf deutschem Boden
24 Rettenbach: Insel der Ruhe für Menschen und Auerhähne
25 NSG Hölle: Jahrzehntelanger Kampf um das »Restwasser«
26 Rötelseeweiher und Regentalaue: Eine Welt der Vögel
27 Waldnaabaue: Lebendiges Flusstal statt Mondlandschaft
28 Fichtelgebirge: Verhinderte Autobahn-Durchschneidung
29 Rotmaintal: Freizeitsee verhindert, Landschaft bewahrt
30 Kammerweiher: Renaturierung in der Pegnitzaue
31 Wengleinpark: Naturschutz als persönliches Anliegen
32 Nürnberger Reichswald: Ständig umkämpfter Bannwald
33 Fürther Flussauen: Natur und Naherholung vor der Haustür
34 Erlangen: Zwei Naturschutzgebiete mitten in der Stadt
35 Mohrhofweihergebiet: Vogelfreistätte mit Aischgründer Karpfen
36 Steigerwald: Kampf für einen Nationalpark
37 Das Grüne Band: Vom Todesstreifen zur Lebensader
38 Gassenwiesen, Rhönschafe und die Lange Rhön
39 Sinntal: Auen gehören Fluss, Biber und Weiderind
40 Hafenlohrtal: Gerettet nach dreißigjährigem Kampf


Ein Tourenbeispiel (PDF):

Immenstadt: Mehr Lebensqualität ohne Umgehungsstraße