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Bergvölker


Bilder und Begegnungen

Autor / Autoren:


»Messner, Reinhold«

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Beschreibung:


Ein Mosaik des Lebens in den Gebirgen der Welt: Eindrücke, Begegnungen, Porträts – gesammelt auf über 100 Reisen – von Tibet bis Neuguinea, von den Alpen über den Kaukasus bis in die Anden · Ein Plädoyer, die Tradition der Bergvölker zu achten und ihren Lebensraum nicht zu zerstören · Mit Messners aktuellster Reise nach Kafiristan im Pakistanischen Hindukush, wo alte Kultur bisher weitgehend unverfälscht erhalten blieb.


Leben am Rande der Menschheit,
eine Hand voll Träume zerrinnt
wie der Schnee im Frühling:
Geboren, gefroren, gehungert,
vergessen für alle Zeit.
Fern von Städten,
Brot von tischgroßen Äckern,
bewacht von Göttern,
die immer noch drohen,
wie die Berge – heilig und
unbeteiligt im Hintergrund.



Meine Kindheit unter Bergbauern in Südtirol hat meinen Blick für andere Bergkulturen geschärft und meine Neugierde nach ihrer Überlebenskraft wach gehalten.
Bis heute.


(Reinhold Messner)



Inhaltsverzeichnis:


Das Erbe der Berge
8 Kulturzeugnisse der Bergvölker erhalten
10 MMM Ripa
12 Die Tür als Kulturöffner

In den Bergen Europas
8 Gemeinsame Probleme in den Bergen Europas
10 Südtiroler Bergbauern im Umbruch
12 Selchküche und Erdewagen
12 Speiseriten
14 Meine Ahnen
15 Großfamilie und Dorfgemeinschaft
12 Von oben und unten – Wege
16 Von innen und von außen
17 Die Zukunft der Kinder
18 Gott, schenk uns den Regen!
20 Mein Urgroßvater
22 Ein kleines Höfl in Südtirol
24 Frauen am Berg
26 Blumen am Fenster
28 Rund um den Monte Rosa
30 Bergbauern vor dem Abrutschen?
31 Harmonie

In den Bergen Vorder- und Hochasiens
34 Nationalismus als Keil
36 Inschallah
38 Zwischen Demavend und Sahara
39 Die Kurden
40 Zerreißproben und Terror
42 Landflucht im Kaukasus
43 Urvertrauen
44 Das kulturelle Erbe als das Verbindende
46 Selbstbewusstes Bauernvolk zwischen Oxus und Hindukusch
47 Am Fuße des Hindukusch
48 Spiel und Arbeit der Kinder
50 Das Brot
52 Als Gast unterwegs
54 Leere Hochtäler im Tien Shan
56 Die Hunza – zwischen Karakorum und Himalaja
58 Ultar Nullah
60 Burg und Alm
63 Isar Khan
64 Milch und Butter
65 Gefahr durch Höhenluft?
66 Shangri La
67 Alte Künste
68 Selbstverwirklichung
70 Gebet und Streik
70 Die Balti
72 Karge Saat in harter Erde
74 Sauberkeit
76 Bevor die Zeit sie einholt
78 Hoch über dem Indusknie
80 Unsicherheit
81 Herbst im Rakhiottal
84 Landflucht
86 Wie vor Jahrtausenden
88 Zurück in Jurte und Sattel
90 Regionale Identität
92 Im Schutz der Mütter, Väter und Mauern
92 Kafiristan
94 Uiguren in der Takla Makan
95 Schichten
96 Tanz und Spiel
98 Ladakh – letzte Hochburg des Lamaismus
100 Landschaftsarchitektur
102 Regeln des Zusammenlebens
103 Versteckt und verdreckt
104 Das Hochland von Tibet
106 Amulette und Schmuck
108 Karma
111 Reich sind nur Klöster und Götter
112 Tod, Zerstörung und Wiederaufbau
114 Völkerwanderung
116 Salz aus Tibet
118 Durch Tibet
120 Im Norden Tibets
123 Im Sherpaland
124 Hotel-Tourismus in den Anfängen
126 Der alte Lama von Pangboche
128 Die Wasserträger der Bergsteiger
130 Arbeit und Gefahr
132 Bergführer in Europa und Sherpas im Himalaja
134 Nepalesische Bergbauern
136 Urkien
138 Mani Rimdu
140 Unterwegssein
141 Steile Pfade
142 Die Rowlwaling-Sherpa
144 Ohnmacht
147 Das Handwerk
148 Arm und reich
150 Religiosität
151 Glaube, Glück und Schönheit
152 Nicht nur ein König
154 Das geheimnisumwobene Volk der 100.000 Mönche
156 Kinderarbeit
157 Alkohol
159 Mit offenen Augen
161 Tibetische Kultur in Nepal
162 Winter in Mustang
164 Berghöfe im Winter
166 Wasser und Mühlen
167 Winter- und Sommerdorf
169 Winter in Manang
170 Die Speicher sind versperrt
172 Zurück ins Mittelalter
174 Zyklen der jährlichen Wanderung

In den Bergen Amerikas
178 Auf den Höhen der Anden
179 Verdrängt in unwegsame Andentäler
180 Tod in Pokpa
182 Keine Zuflucht in der Puna de Atacama
184 Die Werte des Bleibens
186 Window Rock und die Dritte Welt
188 Vertrauen ins Land
191 Von außen und von innen
192 Kucherla

In den Bergen Afrikas
196 Aufbrechen, immer wieder aufbrechen
198 Alis, der Massai-Bergführer
200 Menschen in der Wüste
202 Architektur ohne Architekten

In den Bergen Ozeaniens
206 Im Hochland von Neuguinea
208 Keine Angst vor Menschenfressern
210 Kälte, Hunger und offene Füße
210 Bergvölker und Tourismus
212 Bergvölker – ehe ihre Spur verweht

Völkerkundlicher Anhang
Wichtige Ratschläge für unterwegs



Aus dem Inhalt:



<i>Ein Ausschnitt aus dem Buch:</i><br />
<br />
<span class=darkblue><b>Die Hunza – zwischen Karakorum und Himalaja</b><br />
<br />
Die Hunza, ein »Griechenvolk im Himalaja«, führen ihren Ursprung auf Alexander den Großen zurück, wenigstens in der Sage. Diese Bergbauern im Norden von Pakistan – zwischen Karakorum, Pamir und Hindukusch gelegen – zeichnen sich durch Leistungsfähigkeit, ebenmäßigen Körperbau und »vollkommene« Gesundheit aus. Sie sind besonders geschickt, freundlich, sauber und meist fröhlich. Auf Grund ihrer Trittsicherheit an steilen Berghängen, ihrer Duldsamkeit und Hilfsbereitschaft wurden sie schon vor Jahrzehnten immer wieder für große Expeditionen verpflichtet, einige erreichten wiederholt Meereshöhen von 8000 Metern. Ihre Freiheit von chronischen Krankheiten und ihre starke Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen sind nicht zuletzt auf ihre »lebensfrische« Ernährung zurückzuführen. Sie ernähren sich immer noch von Obst, Vollkornbrot und getrockneten Aprikosen. Fleisch und Wein genießen sie nur im Winter oder bei Festlichkeiten. Der alljährliche<br />
»Hungerfrühling«, einst ausgelöst durch die schwindenden Vorräte am Ende der kalten Wintermonate, dehnte sich einst bis zu den ersten Ernten Ende Juni aus.<br />
<br />
Im April werden die Felder gedüngt, gepflügt, gehackt und bewässert, die Obstbäume geschnitten, die Kartoffeln gejätet. Die Kinder werden wie überall in den Bergen frühzeitig zur Arbeit herangezogen, müssen auf den Almen hüten und sogar Lasten schleppen. Alles hat seine Ordnung. Diese einst in sich ruhende, kleine Welt von Hunza aber, in der nichts Orientalisches zu spüren war, ist in den letzten Jahrzehnten durch eine Straße gestört worden, die die Chinesen zwischen Kashgar und Rawalpindi gebaut haben. Gleichzeitig kamen mit dieser Straße Reichtum und der Tourismus. Nachdem im Sommer 1974 der Mir von Hunza abgesetzt und das Gebiet kurzzeitig gesperrt worden war, kam die neue Zeit. Die Auflösung der königlichen Dynastie des Mir, die fast 700 Jahre regiert hatte, die Straße und der Tourismus bedeuteten das Ende des Hunzareiches und den Anfang der Moderne.<br />
<br />
Vorläufig blüht Hunza auf. Einer Synthese von Hunzakultur und moderner Tourismusentwicklung steht nichts im Wege.</span>

Ein Ausschnitt aus dem Buch:

Die Hunza – zwischen Karakorum und Himalaja

Die Hunza, ein »Griechenvolk im Himalaja«, führen ihren Ursprung auf Alexander den Großen zurück, wenigstens in der Sage. Diese Bergbauern im Norden von Pakistan – zwischen Karakorum, Pamir und Hindukusch gelegen – zeichnen sich durch Leistungsfähigkeit, ebenmäßigen Körperbau und »vollkommene« Gesundheit aus. Sie sind besonders geschickt, freundlich, sauber und meist fröhlich. Auf Grund ihrer Trittsicherheit an steilen Berghängen, ihrer Duldsamkeit und Hilfsbereitschaft wurden sie schon vor Jahrzehnten immer wieder für große Expeditionen verpflichtet, einige erreichten wiederholt Meereshöhen von 8000 Metern. Ihre Freiheit von chronischen Krankheiten und ihre starke Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen sind nicht zuletzt auf ihre »lebensfrische« Ernährung zurückzuführen. Sie ernähren sich immer noch von Obst, Vollkornbrot und getrockneten Aprikosen. Fleisch und Wein genießen sie nur im Winter oder bei Festlichkeiten. Der alljährliche
»Hungerfrühling«, einst ausgelöst durch die schwindenden Vorräte am Ende der kalten Wintermonate, dehnte sich einst bis zu den ersten Ernten Ende Juni aus.

Im April werden die Felder gedüngt, gepflügt, gehackt und bewässert, die Obstbäume geschnitten, die Kartoffeln gejätet. Die Kinder werden wie überall in den Bergen frühzeitig zur Arbeit herangezogen, müssen auf den Almen hüten und sogar Lasten schleppen. Alles hat seine Ordnung. Diese einst in sich ruhende, kleine Welt von Hunza aber, in der nichts Orientalisches zu spüren war, ist in den letzten Jahrzehnten durch eine Straße gestört worden, die die Chinesen zwischen Kashgar und Rawalpindi gebaut haben. Gleichzeitig kamen mit dieser Straße Reichtum und der Tourismus. Nachdem im Sommer 1974 der Mir von Hunza abgesetzt und das Gebiet kurzzeitig gesperrt worden war, kam die neue Zeit. Die Auflösung der königlichen Dynastie des Mir, die fast 700 Jahre regiert hatte, die Straße und der Tourismus bedeuteten das Ende des Hunzareiches und den Anfang der Moderne.

Vorläufig blüht Hunza auf. Einer Synthese von Hunzakultur und moderner Tourismusentwicklung steht nichts im Wege.


Buch-Ausschnitt:  Auf den Höhen der Anden

Buch-Ausschnitt: Auf den Höhen der Anden



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BLV Buchverlag D-80797 München
Autor:
Messner, Reinhold
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