Wer von München auf der A95 in Richtung Süden fährt, vor dem wird sich bei klarer Sicht schon nach wenigen Kilometern ein riesiges Bergmassiv ausbreiten: Mächtig erhebt sich die 2964 Meter hohe Zugspitze aus der Ebene des sanft-hügeligen Alpenvorlandes. Man kann sich aus diesem Blickwinkel kaum vorstellen, dass sich vor diese mächtigen Berge ein wunderbares weites Tal öffnet. Eingebettet zwischen dem Karwendelgebirge im Südosten, dem Wettersteingebirge im Süden dem Estergebirge im Norden und dem Zugspitzmassiv und den Ammergauer Alpen im Westen liegt vielleicht das schönste Tal der bayerischen Berge – das Werdenfelser Land.

Als „Goldenes Land“ wird die Region im Schatten der Zugspitze bezeichnet. Schon früh führte eine Handelsroute, die Rottstraße, von Italien durch das Werdenfelser Land bis nach Augsburg. Wertvolle Güter wie Wein, Öl, Gewürze, edle Stoffe, Felle und Waffen wurden über die Alpentransportiert. Dabei kamen die an der Handelsstraße gelegenen Orte wie Mittenwald, Partenkirchen (nicht Garmisch!), Ettal und Oberammergau zu einem gewissen Wohlstand.

Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke München – Garmisch 1889 und der Verlängerung nach Mittenwald 1912 waren die letzten Hindernisse für Urlauber gefallen. Heute lebt das Tal im hohen Maße vom Fremdenverkehr. Einstmals abgeschiedene Gebirgsdörfer entwickelten sich zu beliebten Ferienorten. Aber trotz des Massentourismus hat das Werdenfelser Land viel von seiner Schönheit und seinem ursprünglichen Charme bewahrt.