Dees brauchts doch need | roBerge.de
 

roBerge.de

Dees brauchts doch need


oder: Brauchtum & Sitten in Bayern

Autor / Autoren:


»Merkle, Ludwig«

zum Vergrößern anklicken


Beschreibung:


Brauchtum und Sitten in Bayern:

Der Nachfolger des Buches Breissn dratzn. Ein köstlicher Spaß, zumindest für diejenigen, die des Bairischen mächtig sind. "Zugeraste", Verzeihung: "Zugereiste" werden den Witz wohl nicht immer verstehen ...

Der Autor erklärt bayerische Begriffe, Bräuche und Redewendungen anschaulich und schlüssig - allerdings total falsch. Und so verkauft er einem die eine oder andere Beleidigung als Kompliment oder tischt einem schlicht und ergreifend "einen Schmarrn" auf.

Auch dieses Büchlein von Ludwig Merkle ist wie Breissn dratzn leider vergriffen. Bei Amazon findet man immer wieder mal gebrauchte Exemplare.



Inhaltsverzeichnis:


Rund 80 bairische Wörter und Redensarten und ihre Bedeutung.



Aus dem Inhalt:



Graffi bezeichnet. Die Ateliers der Künstler stehen jedermann offen, der sich höflich nach ihrem Graffi erkundigt.


"Zwoamoi Schleeg biddschen"

Was in anderen Gegenden als Keule (z.B: Hammerkeule, Rehkeule) serviert wird, dazu sagt man in Bayern "Schlegl". Die Endung "-l" - wir kennen sie von Reindl, vom Mandl (Männlein), Hendl (Hühnchen) usw. - drückt die Kleinheit aus und besagt: Es handelt sich nur um eine mittlere Portion. Gäste, die größeren Appetit verspüren, tun deshalb gut, nicht "Schlegl" zu bestellen, sondern Schleeg.
"Mia griang zwoamoi Schleeg", sagen sie zum Wirt und werden bestimmt gut bedient. "Dee kenna S scho ham", wird ihnen geantwortet werden.



"Dees braucha d Breissn"

Dies ist der Titel des Anhangs, in welchem die tatsächliche Bedeutung der zuvor beschriebenen Redensarten erklärt werden.

Almrausch oder Almarausch heißt in Bayern und in Österreich die naturgeschützte Alpenrose (Gattung Rhododendron). "-rausch" geht auf einen indogermanischen Stamm "resg" = "flechen, winden" zurück.

Mit Plunder kann man Graffi am besten übersetzen. Das Wort geht zurück auf mittelhochdeutsch "raffeln" = "lärmen, klappern"; denn die Klapprigkeit ist eine wesentliche Eigenschaft des Graffis.

Schlegel heißt in Bayern der Hinterschenkel des geschlachteten Tiers aufgrund der Ähnlichkeit der Form des Knochens mit einem Schlagwerkzeug (einem Schlägel, einer Keule). Schleeg aber sind Schläge, "Schleeg griang" = verprügelt werden. '> <font color="#ff0000"><b>"Edelweiß & Almarausch"</b></font><br />
<br />
Seine leidenschaftliche Zuneigung gilt seit je dem Gebirge; zackig säumt es den bayerischen Horizont, weit schallt sein Ruf, und der Bayer, der ihn vernimmt, eilt hinauf auf die Höhen, erklimmt die steilen Wände,bewegt sich waghalsig auf schmalen Bergesgraten, wo das Edelweiß erblüht. Dies ist kein gefahrenloses Unternehmen, weniger der abschüssigen Felsen wegen - da versteht es der Bayer, festen Griff und Tritt zu fassen - als wegen des Almenrausches, wegen dem <i>Almarausch</i> der dem kühnen Wanderer dort oben droht. Der Almarausch ist eine schmerzhafte Höhenkrankheit, deren erste Anzeichen: lähmende Müdigkeit, Bleischwere in den Beinen, Atemnot, Schwindelgefühl oft schon auf 1500 Meter Meereshöhe, also dort, wo die Almen stehen, zu verspüren sind, und die bis zur völligen Orientierungslosigkeit, ja selbst zum jähen Absturz führen kann. Kraftlos bricht der vom Almarausch Befallene schließlich zusammen, das Echo wirft sein Stöhnen und seinen Notschreie zurück.<br />
<br />
Flachländer, die sich auf die Berge wagen, sind den Gefahren des Almenrausches in erhöhtem Maße ausgesetzt. Wer die ersten Anzeichen fühlt, möge sich rasch um Hilfe umsehen; am besten wendet er sich an Bergwachtmänner, Förster oder patroullierende Umweltschützer und sagt ihnen: "Sie, i hab an Almarausch." Diese wissen, was in solchen Fällen zu tun ist.<br />
<br />
<br />
<font color="#ff0000"><b>"Kunst in Bayern, oder: Zoang S mar amoi Eahna Graffi"</b></font><br />
<br />
Kunstliebend ist das bayerische Volk - ihm voran seine Könige - seit eh und je gewesen. Ob sichGraffi bezeichnet. Die Ateliers der Künstler stehen jedermann offen, der sich höflich nach ihrem Graffi erkundigt.


"Zwoamoi Schleeg biddschen"

Was in anderen Gegenden als Keule (z.B: Hammerkeule, Rehkeule) serviert wird, dazu sagt man in Bayern "Schlegl". Die Endung "-l" - wir kennen sie von Reindl, vom Mandl (Männlein), Hendl (Hühnchen) usw. - drückt die Kleinheit aus und besagt: Es handelt sich nur um eine mittlere Portion. Gäste, die größeren Appetit verspüren, tun deshalb gut, nicht "Schlegl" zu bestellen, sondern Schleeg.
"Mia griang zwoamoi Schleeg", sagen sie zum Wirt und werden bestimmt gut bedient. "Dee kenna S scho ham", wird ihnen geantwortet werden.



"Dees braucha d Breissn"

Dies ist der Titel des Anhangs, in welchem die tatsächliche Bedeutung der zuvor beschriebenen Redensarten erklärt werden.

Almrausch oder Almarausch heißt in Bayern und in Österreich die naturgeschützte Alpenrose (Gattung Rhododendron). "-rausch" geht auf einen indogermanischen Stamm "resg" = "flechen, winden" zurück.

Mit Plunder kann man Graffi am besten übersetzen. Das Wort geht zurück auf mittelhochdeutsch "raffeln" = "lärmen, klappern"; denn die Klapprigkeit ist eine wesentliche Eigenschaft des Graffis.

Schlegel heißt in Bayern der Hinterschenkel des geschlachteten Tiers aufgrund der Ähnlichkeit der Form des Knochens mit einem Schlagwerkzeug (einem Schlägel, einer Keule). Schleeg aber sind Schläge, "Schleeg griang" = verprügelt werden. '>

"Edelweiß & Almarausch"

Seine leidenschaftliche Zuneigung gilt seit je dem Gebirge; zackig säumt es den bayerischen Horizont, weit schallt sein Ruf, und der Bayer, der ihn vernimmt, eilt hinauf auf die Höhen, erklimmt die steilen Wände,bewegt sich waghalsig auf schmalen Bergesgraten, wo das Edelweiß erblüht. Dies ist kein gefahrenloses Unternehmen, weniger der abschüssigen Felsen wegen - da versteht es der Bayer, festen Griff und Tritt zu fassen - als wegen des Almenrausches, wegen dem Almarausch der dem kühnen Wanderer dort oben droht. Der Almarausch ist eine schmerzhafte Höhenkrankheit, deren erste Anzeichen: lähmende Müdigkeit, Bleischwere in den Beinen, Atemnot, Schwindelgefühl oft schon auf 1500 Meter Meereshöhe, also dort, wo die Almen stehen, zu verspüren sind, und die bis zur völligen Orientierungslosigkeit, ja selbst zum jähen Absturz führen kann. Kraftlos bricht der vom Almarausch Befallene schließlich zusammen, das Echo wirft sein Stöhnen und seinen Notschreie zurück.

Flachländer, die sich auf die Berge wagen, sind den Gefahren des Almenrausches in erhöhtem Maße ausgesetzt. Wer die ersten Anzeichen fühlt, möge sich rasch um Hilfe umsehen; am besten wendet er sich an Bergwachtmänner, Förster oder patroullierende Umweltschützer und sagt ihnen: "Sie, i hab an Almarausch." Diese wissen, was in solchen Fällen zu tun ist.


"Kunst in Bayern, oder: Zoang S mar amoi Eahna Graffi"

Kunstliebend ist das bayerische Volk - ihm voran seine Könige - seit eh und je gewesen. Ob sich's um Architektur, Plastik oder Malerei handelt, der Bayer versteht sie zu schätzen. Nicht zufällig haben sich in der bairischen Sprache eigene Ausdrücke auf dem Gebiet der bildenden Kunst herausgebildet. So sagt man für "gemalt" nicht "gmoid", sondern lieber "gmoin", und die Graphik wird mundartlich als Graffi bezeichnet. Die Ateliers der Künstler stehen jedermann offen, der sich höflich nach ihrem Graffi erkundigt.


"Zwoamoi Schleeg biddschen"

Was in anderen Gegenden als Keule (z.B: Hammerkeule, Rehkeule) serviert wird, dazu sagt man in Bayern "Schlegl". Die Endung "-l" - wir kennen sie von Reindl, vom Mandl (Männlein), Hendl (Hühnchen) usw. - drückt die Kleinheit aus und besagt: Es handelt sich nur um eine mittlere Portion. Gäste, die größeren Appetit verspüren, tun deshalb gut, nicht "Schlegl" zu bestellen, sondern Schleeg.
"Mia griang zwoamoi Schleeg", sagen sie zum Wirt und werden bestimmt gut bedient. "Dee kenna S scho ham", wird ihnen geantwortet werden.



"Dees braucha d Breissn"

Dies ist der Titel des Anhangs, in welchem die tatsächliche Bedeutung der zuvor beschriebenen Redensarten erklärt werden.

Almrausch oder Almarausch heißt in Bayern und in Österreich die naturgeschützte Alpenrose (Gattung Rhododendron). "-rausch" geht auf einen indogermanischen Stamm "resg" = "flechen, winden" zurück.

Mit Plunder kann man Graffi am besten übersetzen. Das Wort geht zurück auf mittelhochdeutsch "raffeln" = "lärmen, klappern"; denn die Klapprigkeit ist eine wesentliche Eigenschaft des Graffis.

Schlegel heißt in Bayern der Hinterschenkel des geschlachteten Tiers aufgrund der Ähnlichkeit der Form des Knochens mit einem Schlagwerkzeug (einem Schlägel, einer Keule). Schleeg aber sind Schläge, "Schleeg griang" = verprügelt werden.



Weiterführende Links: