Versagt am Tuxeck!

Begonnen von Ertronic, 02.10.2005, 18:16

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Ertronic

Auf einer frühreren Treffauer Tour stand ich schon mal, kurz vorm rechtsabiegen Richtung Scheffau, am Fuss des Tuxecks und dachte mir: mit einem Klettersteigset könnte man schon mal da hochmachen. Nun Jahre später habe ich es eingepackt und bin an die Stelle zurückgekehrt. Aber so können einen die Erinnerungen trügen, mit einem Set kann man sich natürlich nicht dort sichern, da man die Karabinerhacken nicht nachziehen kann - schön dumm  ??? Nun habe ich es freihändig versucht, hatte aber schon an der dritten Stufe kein gutes Gefühl mehr und auch aus
5 m Höhe kann ein Fall ganz schön weh tun.
Muss/Sollte man das einfach so können - Gesichert gehe ich z.b. den Kaiserschützensteig auf die Ellmauer Halt - oder lässt man sich sichern mit einem Seil?

Reinhard

Servus Ertronic,

ich kenne die Stelle, würde sie als Schwierigkeit 2 bezeichnen, ohne die Haken wäre es sicher 3.

Ich hoffe ich habe es so noch richtig in Erinnerung:

Problem ist die eine Stelle, wo man dann rechts weiter klettern und eine Kante nach rechts überwinden muss. Die Stelle dürfte auf deinem Foto knapp oberhalb der Mitte liegen. Soviel ich noch weiss, befindet sich hinter dieser Kante ein eingelassener Metallgriff, den man aber ums Eck herum nicht sieht - man muss also etwas blind suchen/fühlen Wenn man ihn gefunden hat, geht es recht um die Kante herum und dann geht es wieder leichter weiter. Abstieg dto.

Hoffe, dass ich es noch so richtig in Erinnung habe - ohne Gewähr! Hatte damals das Glück, dass jemand dabei war, der schon mal oben war. Wir kletterten übrigens auch freihändig hinauf.

irgl

bei unsicheren oder unklaren Verhältnissen abzubrechen und umzukehren hat mit Versagen nichts zu tun , im Gegenteil....

Hannes

Ihr seid ja richtige "Alpin-Artisten", denn wer einen 2er "freihändig" (= ohne Benutzung der Hände) hochmacht bzw. geht, der schafft dann mit Einsatz der Hände locker einen 6er. ;) Nur weiter so !  :)
Grüsse
Hannes

P.S. wenn Ihr mal einen Fotografen zur Dokumentation einer freihändigen Begehung einer Kletterroute braucht, stelle ich mich gerne zur Verfügung  :D



Reinhard

Hannes du Schelm   ;D
natürlich meinte ich ohne Klettersteig-Set bzw. ohne Seil ....
Auf Dein Angebot eines Fotografen zur Dokumentation einer Kletterroute werde ich jedoch gern mal zurückkommen. ;)

Rene6768

Puuh, da muß ich ja weit in der Zeit zurückgehen. Also nach meiner Treffauertour 1993,
"mußte" ich das Tuxeck auch noch unbedingt mitnehmen, hatte natürlich kein Seil dabei,
bin dann ziemlich vorsichtig auf- und abgeklettert, die Schwierigkeit würde ich
aber schon mit III- bewerten, fragt sich nur ob es den Haken schon gab ??????????? ???

Rorü

Hi,
ich bin das Wändchen vor  ca. 5 Jahren auch mal rauf gekraxelt. Auf dem Gipfel konnte ich mich nicht so recht entspannen, da ich noch ans Abklettern dachte. Es war dann aber leichter als befürchtet. Ziemlich geröllig ist ja der Zustieg von der Gruttenhütte von Südosten.
Wer eine kleine Herausforderung sucht, findet sie am Tuxeck.
Rolf



Martl

Hallo,

war letztes Jahr auch mal (vom Treffauer kommend) vor dem Tuxeck gestanden - war mir in dem Moment aber doch ein bissl zu heikel da raufzuklettern und habs dann lieber sein lassen (mein Begleiter war schon mal oben und "musste" deswegen auch nicht unbedingt rauf).
Würde aber gerne nochmal einen 2ten Versuch machen ...  ;)

Gruß
Martl

Christian M.

Salve.
2002 sah's etwa so aus. Wir sind damals mit Seil hochgeklettert, weil uns die Sache zu heikel war. So weit ich mich erinnern kann, war da so ein saublöder Überhang, der gut hochging, aber nur sehr schwierig runter. Vielleicht lags auch daran, daß ich nicht der Grösste bin.  ;D
Gruss.
Christian

michi

hi rolf
könntest du den weg zum tuxeck von der grutten bitte etwas näher beschreiben,oder auch wer anders ?
danke und gruß michi

Reinhard

hallo michi,

ich hätte den weg ab dem jagerwirt auf roberge:
https://www.roberge.de/tour.php?id=128
das dürfte der kürzeste weg sein

michi

hallo reinhard
danke ,aber den kenn ich.über die gruttenhütte wär interessant
gruß michi

Ertronic

Also Initiator dieses Themas, vielen Dank für eure Beiträge! Ist dieser Anstieg also schon etwas heikel, das beruhigt mich.....dachte schon ich kann´s gar nicht mehr. :o
Für den Weg zur Gruttenhütte wäre ein Erlebnisbericht auch interessant, denn bei leichten Schneebänken, sah meine Erfahrung an dem Tag so aus: ".....Dann will ich nach der Gruttenhütte absteigen, aber auch hier geht mir meine Sicherheit vor und ich muss aufgeben. Sehr steil geht es abi, schon bis zum letzten Roten Punkt muss ich immermal auf dem Pops rutschen um das Gelände händeln zu können und dann gehen zwei Schluchten ab, ich weiss nicht welche es ist und eine Markierung ist auch nicht mehr zu sehen – zu gefährlich!...."

ksb

Hallo Ertronic,
den Weg "zur" Gruttenhütte kann ich nicht beschreiben, aber den Weg "von" der Gruttenhütte. Habe es gestern zum zweiten Mal versucht, von der Gruttenhütte aus aufs Tuxeck zu kommen. Leider mussten wir etwa 100-200 Meter unterhalb des Gipfels wieder aufgeben.  :( Der Grund waren weder nachlassende Kräfte, noch zu grosse Schwierigkeiten, sondern Steinschlaggefahr. Mit einem Steinschlaghelm hätten wir es wohl geschafft, aber ohne...

Wir sind eine etwa 100 Meter lange Rinne hochgestiegen und als ich den letzten Überhang der Rinne in ein etwas flacheres Stück gemeistert hatte, kam ich in eine Ansammlung aus kleinen Steinen. Eines dieser Steine ausgelöst und schon prasselte ein wahre Lawine aus Kieselsteinen auf meinen armen Mitkletterer hinab, wovon einer ihn am Finger verletzte.

Damit war unsere Geduld und "Kampfbereitschaft" am Ende und wir kehrten um. Als mein Freund sich aus der Rinne entfernt hatte, begann ich meinen Abstieg. Das war natürlich sehr viel schwieriger als hinauf. Als ich in der Mitte der Rinne ankam, hörte ich plötzlich ein Zischen und schon stand ich im Steinhagel eines von oben kommenden Kletterers. All meinen Mut zusammennehmend presste ich mich an die Wand und schrie nach oben. Nach einiger Zeit beruhigte sich die Steinlawine und ich konnte mich unverletzt aus der Rinne entfernen.

Nach dieser Erfahrung kann ich nur empfehlen: aufs Tuxeck nur mit Steinschlaghelm zu gehen. Dort oben ist es extrem bröselig und steinschlaggefährdet.

Mal sehen, vielleicht starten wir nächstes Jahr einen dritten Versuch. Oder aber, wir gehen, wie viele von Euch besser über die Scheffauerseite auf den Trefferer und dann zum Tuxeck. ;)

Klaus

Ertronic

Na das ist ja ne Story, was  in unseren lieben alten Alpen so los ist..... ;)
Vielleicht sollte man nur noch auf die Pleisenspitze gehen - extrem unschwer!!!
Den Rat mit dem Helm werde ich aber nicht vergessen!

ksb

Hallo Michi und Ertronic,
Ihr habt ja mal nach einer Wegbeschreibung von der Gruttenhütte Richtung Tuxeck gefragt. Im folgenden ein Versuch von mir allerdings nur bis 100-200 Meter unter dem Gipfel ;))

Von der Gruttenhütte geht man den breiten mit Auto befahrbaren Schotterweg etwa 300 Meter entlang bergab. Dort führt dann ein kleiner Pfad nach rechts leicht hinauf in das Kar, welches genau unter Tuxeck und Treffauer liegt. ACHTUNG: an der Abzweigung vom Schotterweg ist kein Schild angebracht, das einem den Weg Richtung Tuxeck anzeigt.

Durch das Kar steigt man dann nach links oben hoch. Ab und zu sind auch ein paar rote Markierungen zu sehen. Nach etwa 20 bis 30 Minuten seit dem Start von der Gruttenhütte erreicht man den Wandfuss, wo der Einstieg Richtung Tuxeck durch ein Schild markiert ist, auf dem steht, dass dieser Steig nicht durch Seile versichert ist.

Tatsächlich gibt es auf dem Weg nach oben nur eine einzige Stelle, die ein Seil aufweist, welche man ohne dieses Seil auch gar nicht bewältigen würde.

Der Wandeinstieg führt jedoch erstmal etwa 30 Meter hoch auf eine mit Gras und Latschen bewachsene Hochebene, durch die der Weg etwa 30 bis 40 Minuten dann immer stetig nach oben Richtung Tuxeck führt. Dabei ist es nicht leicht, immer den richtigen Weg zu finden, weil er zum einen wohl sehr selten begangen wird und deshalb nicht ausgetreten ist und zum anderen die Markierungen auch nur spärlich vorhanden sind. Doch solange man immer nach oben geht, kommt man immer wieder mal zu einem roten Punkt. Schwieriger gestaltet sich die Wegsuche beim Abstieg, denn dann kommt es darauf an, den richtigen Punkt zu finden, wo die Wand die letzten 30 Meter abgestiegen werden kann. Das kann im Dunkeln schon richtig unangenehm werden!!!

Weiter auf dem Weg nach oben werden die Grünflächen immer seltener, die Latschen weniger und die Steigung nimmt stetig zu. Es wird auch immer ausgesetzter und man sollte trittsicher und schwindelfrei sein. Nach etwa einer bis eineinhalb Stunden seit dem Wandeinstieg kommt man an die oben erwähnte einzige Stelle, die ohne Seil gar nicht zu bewältigen wäre. Es ist ein etwa 5 Meter hoher überhängender Felsen, an den man sich mit dem Seil hochzieht.

Hier beginnt es jetzt auch langsam gefährlich zu werden, jedenfalls wenn man keinen Steinschlaghelm dabei hat. Man befindet sich nämlich im Aufstieg einer recht steilen Rinne, die an ihrem oberen Ausstieg jede Menge lockerer Steine enthält. Gibt es dort oben weitere Kletterer, so muss man mit massivem Steinschlag rechnen.

Die Rinne ist etwa 100 bis 200 Meter lang, wobei der Steig nicht die ganze Zeit dort hindurchführt. Kritisch wird es an der obersten Stelle der Rinne, weil dort sehr viele Steine nicht festsitzen und durchaus immer wieder mal die Gefahr besteht, dass man plötzlich einen Stein in den Händen hält, der einem eigentlich als Griff dienen sollte, um weiter nach oben zu kommen. Beim Ausstieg aus der Rinne besteht auch besondere Vorsicht, dass man nicht Kletterkameraden, die sich gerade unter einem im Aufstieg befinden, durch die Auslösung von Steinlawinen gefährdet.

Weiter sind wir leider bisher noch nicht gekommen, aber nach meiner Schätzung dürfte es auf den Gipfel des Tuxecks nicht mehr weit sein. Ich schätze 100 bis 200 Meter.

Klaus

Ernst

Hallo,
da hab ich noch ein Bild, wo man die Haken an der steilen Stelle ganz gut sieht.
Sie sind auch nicht weit auseinander, und kurz ist die Stelle auch, aber die übliche Klettersteigsicherung ist da nicht optimal. Besser Seil oder Reepschnur.
Gruß
Ernst

michi

hallo ksb
wir sind heute von der gruttenhütte zum tuxeck hoch.danke für deine beschreibung ,hat gut gestimmt.es ist wirklich ein echt alpiner normalanstieg im kaiser.nur ab dem schild - keine seilsicherung ,also ab wandfuß mangelt es nicht mehr an markierungen.massenhaft ,vielleicht sind ja neue dazugekommen ? rinne war auch kein problem,waren alleine ! helm war trotzdem guter tipp !
beim eigentlichen gipfelaufschwung stecken jetzt 6 oder 7 eisenklammern drin,wurde scheinbar ordentlich entschärft.
runter sind wir in richtung scheffau und auf' kaiser höhenweg wieder zur wochenbrunner alm zurück.
danke und gruß ,michi

finch

Soeben durch Zufall im Internet gefunden - bei ca. 2:00 min kommt m.E. die heikle Stelle am Tuxeck.

http://www.mytv.de/view.html?id=122388 - hoffe der link klappt