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Kindlwand ab Nussdorf


Über die Bichleralpe

Die Kindlwand ist einer der vier Gipfel des Heubergs. Im Gegensatz zum leicht zugänglichen Grasbuckel (bzw. Grasgipfel) oder auch zur Wasserwand mit dem Mini-Klettersteig wird er seltener besucht. Dies liegt einerseits an der Schwierigkeit (ein wenig Kraxelei ist schon erforderlich), aber auch daran, dass der Weg zum Gipfel schlecht auffindbar und fast als Geheimtipp zu bezeichnen ist. Da der Zustieg aber inzwischem auch in der alpinen Literatur genau beschrieben ist, geben wir guten Gewissens bekannt, wie man zum Gipfel kommt.
Um der Tour die nötige Schwierigkeit zu verleihen, steigen wir den wenig frequentierten Weg zur Bichleralpe auf. Bei schlechtem Wetter bzw. Nässe besteht Absturzgefahr, dann sollten wir auf diese Variante verzichten Dies gilt auch auf den Gipfelanstieg zur Kindlwand. Da wir eine Runde drehen wollen, nehmen wir auf dieser Wanderung auch noch den am meisten besuchten Hauptgipfel mit, der direkt auf dem Weg liegt.


Das Gipfelkreuz der Kindlwand ist nah, aber doch unerreichbar - wenn man den Weg nicht kennt.

Das Gipfelkreuz der Kindlwand ist nah, aber doch unerreichbar - wenn man den Weg nicht kennt.


Bei der Bichleralpe

Bei der Bichleralpe



Kurzinfo:


Region:
Chiemgauer Alpen
Tourenart:
Bergtour
Erreichte Gipfel:
Kindlwand 1228 m, Grasbuckel (Grasgipfel) 1338 m
Dauer:
Ca. 4 Stunden
Beste Jahreszeit:
Frühjahr bis Herbst, nicht bei Nässe
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Nußdorf

Anforderung:


Höhenunterschied:
Einschl. mehrerer Zwischenanstiege 930 m
Streckenlänge:
11 km
Schwierigkeit:
schwer (mehr Info)
Schwer! Der Anstieg zur Bichleralpe ist teilweise sehr steil, an mehrere Stellen auch abschüssig, hier Abrutschgefahr bei Nässe. Der ausgesetzte Gipfelansteig zur Kindlwand erfordert ein wenig Kraxelei und Schwindelfreiheit, er sollte außerdem bei nasser Witterung nicht vorgenommen werden. Für Kinder nicht geeignet
Hunde:
für Hunde nicht geeignet.
Hinweise für Hundebesitzer: Vorsicht beim Betreten von Almgeländen und Weideflächen - Muttertiere schützen ihre Kälber, deshalb Hunde anleinen und Distanz halten, es besteht auch Gefahr für den Hundebesitzer. Bei Gefahr Leine loslassen. Flüchtendes Wild löst auch bei ansonsten friedlichen Hunden den Jagdinstinkt aus und kann zum Verletzen oder Reißen führen. Im Extremfall sind Jäger berechtigt, frei laufende und wildernde Hunde zu erschießen. Bitte die Hinterlassenschaften in Kotbeutel entsorgen und den Beutel ins Tal mitnehmen.

Start:


Gemeindeparkplatz Am Steinbach 480 m


GPS-Wegpunkt:
N47 44.623 E12 09.369 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Für umweltbewusste Bergwanderer ist Nußdorf insbesondere am Wochenende mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur bedingt erreichbar.
Mit der Bahn kann man über Rosenheim oder Kufstein bis nach Brannenburg fahren. Von hier aus gelangt man mit dem Bus weiter bis nach Nußdorf.
Nur an Werktagen fährt der RVO-Bus 9490 von Rosenheim-Bhf. nach Nußdorf a. Inn.


Mit dem Pkw:
Über die A8 München-Inntaldreieck/Salzburg und die A93 Inntaldreieck-Kufstein/Innsbruck bis zur Ausfahrt Brannenburg fahren und auf der St2359 weiter in östl. Richtung über den angestauten Inn bis nach Nußdorf. Hier zentral in der Ortschaft links nach Neubeuern/Rohrdorf abbiegen und unmittelbar darauf in den Wanderparkplatz „Am Steinbach“.
Alternativ die A8 Salzburg-München bei der Ausfahrt Rohrdorf verlassen und auf der St2359 in südl. Richtung durch Neubeuern (historischer Ortskern) fahren und etwas nach dem Nußdorfer Ortsschild in den Wanderparkplatz „Am Steinbach“.

  • Ab Rosenheim: 15 Km / 0:25 Std
  • Ab München: 80 Km / 0:45 Std
  • Ab Bad Tölz: 60 Km / 0:55 Std
  • Ab Salzburg: 85 Km / 1:28 Std

Mit dem Bike:
Sportliche Rosenheimer/innen können über Happing, dem Inndamm am Neubeurer See vorbei und entlang des Steinbachs an ihren Ausgangspunkt nach Nußdorf an Inn radeln (ca. 1 Std.).


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Information:
Direkt gegenüber des zentralen Parkplatzes beginnt in östlicher Richtung ein im weiteren Verlauf für den öffentlichen Verkehr gesperrtes Sträßchen, das durch das romantische Mühltal führt. Im Mühltal befinden sich Abgrabungen und Höhlen, in denen früher „Gips-Gestein“ gewonnen wurde, das nach dem Brennen in den vom Steinbach betriebenen Gipsmühlen zerrieben wurde. Für Barock- und Rokokobauten war der Nußdorfer Gips bis nach Ungarn ein gefragtes Baumaterial. Etwa in der Mitte des Mühltalwegs liegt der Weiler Mühlthal mit der 550-jährigen Getreidemühle Müller, dessen Wasserrad heute wieder in steter Bewegung ist. Diese ist auch Teil des Geschichtspfads „Der Mühlenweg“, der in 18 Stationen einen Einblick in die Heimat- und Technikgeschichte von Nußdorf gibt und für den im Sommerhalbjahr regelmäßige Führungen angeboten werden (Info s. Verkehrsamt Nußdorf am Inn). Die zum Vermahlen von Getreide und Gestein benötigten Mühlsteine kamen aus den heute historischen Steinbrüchen bei Neubeuern (Hinterhör) und Brannenburg (Biber).
Link zu Mühlenweg / Führungen

Mariä Heimsuchung und Einsiedelei Kirchwald
Als bedeutendstes kirchliches Bauwerk im Gemeindebereich von Nußdorf darf die barocke Wallfahrtskirche im Ensemble mit der heute noch bewohnten Einsiedelei Kirchwald bezeichnet werden. Im Jahr 1644 schuf sich ein mit einem Gnadenbild aus Rom zurückkehrender Pilger eine Klause in einer Felsenhöhle unterhalb der heutigen Kirche. Eine neben der "Quarantan" austretende Wasserquelle hatte heilende Wirkung und schon bald entwickelte sich eine häufig besuchte Wallfahrtsstätte. Die weitere Entwicklung ist einem Nußdorfer Wirtssohn zu verdanken: Pater Casimir Weiß ließ 1720 die Kirche und die Klause erbauen. Den einheitlich gestalteten Spätbarockbau errichtete Wolfgang Dientzenhofer, die heutige Innenausstattung entstand 1756 mit drei Altären und einer Kanzel im Rokokostil. In der Mitte des Hochaltars ist das Gnadenbild - eine byzantinische Ikone - in einen prachtvollen Strahlenkranz eingearbeitet.
Bedeutung hatte die Einsiedelei in früheren Jahrhunderten als Schule für Nußdorf. Die Kinder mussten über viele Jahre den steilen Weg in die Klause zum Unterricht antreten.
Link zur Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung.


Tourenbeschreibung:


Aufstieg:
Vom Parkplatz in Nußdorf gehen wir über die Brücke, dann links über den Hochriesweg südlich zum Winkelwiesweg und bleiben auf diesem, bis wir den Waldrand erreichen. Nach ca. 60 Metern biegen wir rechts in einen Steig ab (Wegweiser Heuberg 2 1/2 Std., Kindlwand 2 3/4 Std.). Dieser verläuft schattig durch den Wald, auf ca. 600 m wendet sich der Weg von der bisher südlichen auf die östliche Richtung, um nach einigen Minuten wieder nach Süden zu schwenken. Nach kurzer Zeit befinden wir uns oberhalb des Steinbruches. Hier halten wir uns gleich zwei Mal links, und der Weg wird nun richtig steil. Ab hier ist Trittsicherheit auf alle Fälle erforderlich, zumal die seitlichen Wiesenhänge manchmal sehr steil nach unten abfallen - bei Nässe gefährlich! Einmal ist der Steig kurz gesichert. Nach dem schweißtreibenden Anstieg erreichen wir schließlich die unbewirtschaftete Bichleralm. Hier haben wir eine schöne Aussicht sowohl in das Tal als auch auf die nahen Felsen von Kundl und Backofen - ein kleiner Steig führt uns in einer Viertelstunde führt an deren Fuß.
Etwas flacher und angenehmer verläuft nun unser Weg links neben der Bichler Alm bis auf den Grat zwischen Kindelwand und Heuberggipfel.  wo mehrere Wege zusammentreffen. Dort wenden wir uns links, also nach Norden, bis wir vor dem Gipfel der Kindlwand stehen. Über uns erblicken wir bereits das Gipfelkreuz - der Weg dorthin scheint aber unüberbrückbar zu sein. Jetzt gehen wir ca. 20 bis 30 Meter rechts haltend an der Wand entlang, bis wir zu einem Einschnitt gelangen (Durchstieg Koordinaten : N47 43.872 E12 10.859. Danke, MarcusGMuc!). Ein Steinmandl zeigt, dass wir uns jetzt an der Einstiegsstelle befinden. Links über uns können wir ggf. ein paar Steigspuren erkennen. Dort kraxeln wir auf allen Vieren empor und stehen plötzlich vor dem Durchgangsloch. Durch dieses müssen wir drei Meter hindurchkriechen und befinden uns danach auf der Nordseite des Gipfels. Vorsicht, es geht steil nach unten! Links verläuft er schmale Pfad zum Gipfel, wo bei wir nochmals kurz unsere Hände zum Aufsteigen verwenden müssen.
Vom Gipfel aus haben wir schöne Blicke ins Inntal, auf das Alpenvorland und auf die vor uns liegende fast senkrecht abfallende Wasserwand.

Abstieg:
Der Abstieg von der Kindlwand verläuft auf dem gleichen Weg, wobei wir die nötige Vorsicht nicht außer Acht lassen, bis zu der Wegekreuzung, wo wir von der Bichleralm herauf kamen. Dort gehen wir geradeaus weiter. Der Steig führt uns bald auf den beliebten Grasgipfel mit seinem schönen Gipfelkreuz. Wer jetzt noch Lust hat, kann über den kurzen Klettersteig die Wasserwand besteigen. Aber auch hier gilt: nur für Geübte! Anschließend steigen wir nach Osten kurz durch den Wald, bald darauf über den steilen Wiesenhang hinab zu den Heubergalmen. Dort stoßen wir auf den Fahrweg, in den wir links einbiegen. Auf diesem gelangen wir einer guten Stunde zurück nach Nußdorf.


GPS-Daten:


Hinweis: Die GPX-Datei enthält 563 Wegpunkte. Ältere Geräte zeigen nur 500 Wegpunkte an.

GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.



Download Bedingungen


1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.


Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.



Webcams:


Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier


Flora und Fauna:


Literatur:


Karte

Rund um Heuberg - Dandlberg - Samerberg und Kranzhorn
von Stuffer, Dr. Georg
Infos: Karte

Rund um Heuberg - Dandlberg - Samerberg und Kranzhorn

Galerie:



Weitere Bilder:

Der Weg zur Bichleralpe ist manchmal steil und oft nur mäßig gesichert.Kundl und Backofen von der Bichleralm aus.Wer zum Gipfel der Kindlwand will, muss durch diesen Durchschlupf kriechen - einen anderen Weg gibt es nicht. Kurz davor befindet sich die Schlüsselstelle.Das Gipfelkreuz der Kindlwand.Die Wasserwand - vom stark frequentierten Grasbuckel aus gesehen.


Autor/en:




  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit