roBerge.de | Birnhorn-Skitour
 
PDF 

roBerge.de

Birnhorn-Skitour


Genußskitour für Konditionsstarke

1000 Höhenmeter ist das Idealmaß für eine Genusskitour - so jedenfalls definieren es die blauen Rother Skitourenführer. Daran gemessen ist des Birnhorn ein wenig aus den Fugen geraten. Fast 2000 Hm am Stück sind zu überwinden, um den Leoganger Steinbergen aufs Dach zu steigen - eine Tour fast mit Westalpenformat also.

Eine Genusskitour? Ja, für Konditionsstarke auf jeden Fall. Ein berühmter Aussichtsgipfel, ein riesiges Kar, das freies Schwingen in idealem Skigelände erlaubt, eingebettet in die grandiose Felslandschaft der Leoganger Steinberge und ein Waldgürtel im unteren Bereich, der Massenandrang verhindert, stehen auf der Habenseite.

Dafür nimmt man gerne in Kauf, dass der Weg durch den Stangenverhau bisweilen recht beschwerlich und nicht leicht zu finden ist und dass der Gipfelanstieg im Winter nicht ganz einfach ist.


Herrliche Ausblicke im Ebersberger Kar, zwischen erster und zweiter Steilstufe.

Herrliche Ausblicke im Ebersberger Kar, zwischen erster und zweiter Steilstufe.


Die Gipfelpyramide des Birnhorns vom Kuchelnieder aus gesehen. Der Aufstieg erfolgt entlang von Felsbändern auf der rechten Seite.

Die Gipfelpyramide des Birnhorns vom Kuchelnieder aus gesehen. Der Aufstieg erfolgt entlang von Felsbändern auf der rechten Seite.



Kurzinfo:


Region:
Leoganger Steinberge
Tourenart:
Skitour
Naturverträglichkeit
Naturverträgliche Ski-/Schneeschuhtour
mehr Informationen
Erreichte Gipfel:
Birnhorn 2634 m
Alternativziele: Kuchelhorn 2507 m, Jauzkopf 2492 m
Dauer:
Hackerbauer - Kuchelnieder (Skidepot): 4 Std. 30 Min.
Kuchelnieder - Birnhorn: 30 Min
insgesamt 5 Std.
Lawinengefahr:
Nur bei stabilen Schneeverhältnissen.
zur aktuellen Lawinenlage
Beste Jahreszeit:
Januar - Mai. Spät im Jahr im unteren Bereich zu Fuß.
Touristinfo:
Lofer

Anforderung:


Höhenunterschied:
1970 m
Schwierigkeit:
schwer (mehr Info)
Anspruchsvolle Unternehmung (schwarz), skitechnisch mittel (rot). Der Gipfelanstieg erfordert leichte Kletterei in teilweise versichertem Gelände und kann im Winter bei ungünstigen Verhältnissen heikel sein, nicht zuletzt wegen der klobigen Skischuhe und der eingeschneiten Sicherungen. Das Ebersberger Kar bietet freie Idealhänge, lediglich der Waldgürtel im unteren Bereich verlangt Skibeherrschung und kontrolliertes Schwingen auf engem Raum.
Bei Verzicht auf den Gipfelanstieg oder bei Besteigung der Alternativziele Kuchelhorn, Jauzkopf nur mittelschwere Skitour (rot).

Start:


Gaststätte Frohnwies 664 m


GPS-Wegpunkt:
N47 30.930 E12 45.535 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Saalfelden am Steinernen Meer und St. Johann sind mit der Bahn erreichbar, von dort aus mit dem Bus in Richtung Weißbach bei Lofer, Haltestelle Frohnwies.


Mit dem Pkw:
A8 bis Ausfahrt Traunstein-Siegsdorf, Inzell, Lofer, Weißbach, Frohnwies. Gegenüber vom Ghs. Frohnwirt zweigt rechts eine Straße zum Hackerbauer ab. Parkmöglichkeiten gibt es ein paar Meter oberhalb des Gehöfts auf der Forststraße. Legale Parkmöglichkeiten in Weißbach, eventuell auch unmittelbar vor der Brücke.

  • Ab Rosenheim: 85 Km / 1:15 Std
  • Ab München: 140 Km / 1:50 Std
  • Ab Bad Tölz: 120 Km / 1:45 Std
  • Ab Salzburg: 55 Km / 0:50 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:


Aufstieg:

Ausgangspunkt der Tour ist eine Forststraße hinter dem Gehöft (685 m). Der Anstieg erfolgt entlang des Sommerwegs (Steig) zur Ebersberger Jagdhütte. Am Ausgangspunkt zeigt uns ein Wegweiser (Ww.) mit der Aufschrift "Abkürzung Ebersberg" den Einstieg in die richtige Route. Auf gut erkennbarem Weg durch den Wald kürzen wir eine weite Schleife der Forststraße ab, auf die wir nach ca. 100 hm wieder treffen. Wir folgen der Forststraße, bis ca. 150 m nach einer scharfen Linkskurve rechts der Steig zur Ebersberger Jagdhütte abzweigt (Ww.).

Der in diesem Bereich noch gut erkennbaren Weg führt in mehreren Schleifen und über teilweise beschwerliche Steilstufen durch dichten Wald bergan. Bei einer Verzeigung in ca. 925 m Höhe (Ww.) halten wir uns rechts und passieren bald danach einen Baum mit Votivtafel. In knapp 1000 m Höhe lichtet sich der Wald und die Route dreht nach links, d.h. in südöstlicher Richtung ab. Nun wird es zunehmend schwieriger, den Weg zu erkennen. Wir kämpfen uns durch lichtes Gehölz nach oben und erreichen eine größere Lichtung unterhalb einer Felsstufe, die wir links umgehen. In ca. 1300 m Höhe kann man vom Wegverlauf nach links abweichen und über eine deutlich ausgeprägte Rinne nach oben steigen und die letzten großen Schleifen des Sommerweges abkürzen. In ca. 1425m passieren wir die Ebersberger Jagdhütte, die versteckt rechts von der Aufstiegsspur liegt.

Der weitere Aufstieg vollzieht sich entlang von Rinnen, die durch lichten Lärchenwald und ohne weitere Orientierungsprobleme ins Ebersberger Kar führen, das wir auf dessen linker Seite betreten. Der gesamte Aufstieg durch das Kar erfolgt am besten auf der linken Seite, wo es durch schöne Mulden bequem nach oben geht. Lediglich zwei Steilstufen, die wir auf deren linken Seite überwinden erfordern ein paar Spitzkehren.

Nach der zweiten Steilstufe drehen wir nach links ab und steigen über den sich aufsteilenden Schlußhang zum Kunchelnieder auf, dem Verbindungsgrat zwischen Birnhorn und Kuchelhorn (Wegweiser am Grat erkennbar). Hier Skidepot. Möchte man aufs Birnhorn kraxeln, ist es u.U. günstiger, nicht ganz zum Grat aufzusteigen, sondern etwas unterhalb zum Felssockel des Brinhorns zu queren und die Ski am Einstieg des Klettersteigs abzustellen.

Der Aufstieg zum Birnhorn führt entlang von Felsbändern und über Steilstufen auf einem teilweise versicherten Steig. Im Sommer handelt es sich hierbei um eine harmlose, leichte Kletterei, die aber im Winter bei Schnee und Eis und nicht ungefährlich ist - die klobigen Skischuhe tun ein übriges. Daher bei ungünstigen Bedingungen (Vereisung, zugeschneite Sicherungsseile) auf den Gipfelanstieg verzichten!

Als einfacher zu besteigende Alternativziele bieten sich das Kuchelhorn (ca. 15 Min ab Kuchelnieder, leichte Gratkletterei) oder der Jauzkopf an. Letzterer wird erreicht, in dem man nicht zum Kuchelnieder aufsteigt, sondern nach der zweiten Steilstufe geradeaus weitergeht und unterhalb des Felssockels des Birnhorns vorbeimarschiert.

Abfahrt:

Das weite Kar bietet vielfältige Abfahrtsmöglichkeiten. Der Waldsockel unterhalb des Kars kann entweder entlang des Aufstiegswegs überwunden werden oder entlang der Hausfahrt (siehe AV-Karte Nr. 9), einer mehr oder minder ausgeprägten, steilen Rinne mit lichtem Baumbestand. Bei ausreichender Schneeauflage ist diese Variante sehr zu empfehlen - sie ist im GPS-Track zu dieser Tour enthalten. Beide Abfahrtsvarianten treffen dann gut 100 hm über Talgrund auf die zum Hackebauer führende Forstraße, auf der wir das verbleibende Stück bequem zu Tal rauschen.


GPS-Daten:


GPS-Track der Skitour auf Birnhorn. Der Track wurde durch Nachzeichnen einer GPS-Aufzeichnung erstellt.

GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.



Download Bedingungen


1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.


Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.



Webcams:


Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Orientierung:


Die Wegfindung ist bei fehlenden Spuren im Wald unterhalb der Ebersberger Jagdhütte ohne Ortskenntnisse sehr schwierig. Auch die EInfahrt in die Hausfahrt-Rinne (Abfahrtsvariante) ist leicht zu verfehlen. Die Mitnahme eines GPS-Geräts ist daher sehr zu empfehlen.
Achtung! Der in der AV-Karte Nr. 9 (Kartenstand 1995) eingezeichnete Weg zur Ebersberger Jagdhütte entspricht nicht den aktuellen Gegebenheiten. Selbiges gilt für die eingezeichnete Skiroute. Der tatsächliche Wegverlauf kann den amtlichen topographischen Karten (z.B. AMAP) entnommen werden.


Literatur:


Skiführer

Bayerische Alpen zwischen Bad Tölz und Berchtesgaden
von Stadler, Markus
Infos: Skiführer

Bayerische Alpen zwischen Bad Tölz und Berchtesgaden

Software

Alpenvereinskarten digital
von Alpenverein
Infos: Software

Alpenvereinskarten digital

Karte

Alpenvereinskarte 9
Loferer Steinberge, Leoganger Steinberge
von Alpenverein
Infos: Karte

Alpenvereinskarte 9

Skitourenführer

Skitourenführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen
mit Chiemgauer Alpen, Kaiser und Steinbergen
von Sepp und Marc Brandl
Infos: Skitourenführer

Skitourenführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen

Galerie:



Weitere Bilder:

Der Waldsockel unterhalb des Ebersberger Kars von Frohnwies aus gesehen. Startpunkt der Tour ist der Hackerbauer, ein alleinstehendes Gehöft zu Füßen des Ebersbergs.Ein Wegweiser zeigt uns gleich zu Beginn der Tour, wo es lang geht (Beschilderung Abkürzung Ebersberg).Blick zurück ins Saalachtal. Bis zum Ebersberger Jagdhaus führt die Route durch mehr oder minder dichten Wald. Hier lockert der Baumbestand bereits auf.Etwas unterhalb der Ebersberger Jagdhütte beginnen mehrere Rinnen, durch die man zum Ebersberger Kar aufsteigen kannIm Ebersberger Kar, kurz vor der ersten Steilstufe, die links überwunden wird.Vor dem Powdervergnügen ist ordentlich Spurarbeit zu leisten!Ein Grüppchen Skitourengeher am Gipfel des Birnhorns. Leider trübten hartnäckige, lokale Wolken am Tag der Aufnahme den berühmten Gipfelblick.


Autor/en:


anonym  


  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit