Genußskitour für Konditionsstarke
1000 Höhenmeter ist das Idealmaß für eine Genusskitour - so jedenfalls definieren es die blauen Rother Skitourenführer. Daran gemessen ist des Birnhorn ein wenig aus den Fugen geraten. Fast 2000 Hm am Stück sind zu überwinden, um den Leoganger Steinbergen aufs Dach zu steigen - eine Tour fast mit Westalpenformat also.
Eine Genusskitour? Ja, für Konditionsstarke auf jeden Fall. Ein berühmter Aussichtsgipfel, ein riesiges Kar, das freies Schwingen in idealem Skigelände erlaubt, eingebettet in die grandiose Felslandschaft der Leoganger Steinberge und ein Waldgürtel im unteren Bereich, der Massenandrang verhindert, stehen auf der Habenseite.
Dafür nimmt man gerne in Kauf, dass der Weg durch den Stangenverhau bisweilen recht beschwerlich und nicht leicht zu finden ist und dass der Gipfelanstieg im Winter nicht ganz einfach ist.
GPS-Wegpunkt:
N47 30.930 E12 45.535 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Saalfelden am Steinernen Meer und St. Johann sind mit der Bahn erreichbar, von dort aus mit dem Bus in Richtung Weißbach bei Lofer, Haltestelle Frohnwies.
Mit dem Pkw:
A8 bis Ausfahrt Traunstein-Siegsdorf, Inzell, Lofer, Weißbach, Frohnwies. Gegenüber vom Ghs. Frohnwirt zweigt rechts eine Straße zum Hackerbauer ab. Parkmöglichkeiten gibt es ein paar Meter oberhalb des Gehöfts auf der Forststraße. Legale Parkmöglichkeiten in Weißbach, eventuell auch unmittelbar vor der Brücke.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Aufstieg:
Ausgangspunkt der Tour ist eine Forststraße hinter dem Gehöft (685 m). Der Anstieg erfolgt entlang des Sommerwegs (Steig) zur Ebersberger Jagdhütte. Am Ausgangspunkt zeigt uns ein Wegweiser (Ww.) mit der Aufschrift "Abkürzung Ebersberg" den Einstieg in die richtige Route. Auf gut erkennbarem Weg durch den Wald kürzen wir eine weite Schleife der Forststraße ab, auf die wir nach ca. 100 hm wieder treffen. Wir folgen der Forststraße, bis ca. 150 m nach einer scharfen Linkskurve rechts der Steig zur Ebersberger Jagdhütte abzweigt (Ww.).
Der in diesem Bereich noch gut erkennbaren Weg führt in mehreren Schleifen und über teilweise beschwerliche Steilstufen durch dichten Wald bergan. Bei einer Verzeigung in ca. 925 m Höhe (Ww.) halten wir uns rechts und passieren bald danach einen Baum mit Votivtafel. In knapp 1000 m Höhe lichtet sich der Wald und die Route dreht nach links, d.h. in südöstlicher Richtung ab. Nun wird es zunehmend schwieriger, den Weg zu erkennen. Wir kämpfen uns durch lichtes Gehölz nach oben und erreichen eine größere Lichtung unterhalb einer Felsstufe, die wir links umgehen. In ca. 1300 m Höhe kann man vom Wegverlauf nach links abweichen und über eine deutlich ausgeprägte Rinne nach oben steigen und die letzten großen Schleifen des Sommerweges abkürzen. In ca. 1425m passieren wir die Ebersberger Jagdhütte, die versteckt rechts von der Aufstiegsspur liegt.
Der weitere Aufstieg vollzieht sich entlang von Rinnen, die durch lichten Lärchenwald und ohne weitere Orientierungsprobleme ins Ebersberger Kar führen, das wir auf dessen linker Seite betreten. Der gesamte Aufstieg durch das Kar erfolgt am besten auf der linken Seite, wo es durch schöne Mulden bequem nach oben geht. Lediglich zwei Steilstufen, die wir auf deren linken Seite überwinden erfordern ein paar Spitzkehren.
Nach der zweiten Steilstufe drehen wir nach links ab und steigen über den sich aufsteilenden Schlußhang zum Kunchelnieder auf, dem Verbindungsgrat zwischen Birnhorn und Kuchelhorn (Wegweiser am Grat erkennbar). Hier Skidepot. Möchte man aufs Birnhorn kraxeln, ist es u.U. günstiger, nicht ganz zum Grat aufzusteigen, sondern etwas unterhalb zum Felssockel des Brinhorns zu queren und die Ski am Einstieg des Klettersteigs abzustellen.
Der Aufstieg zum Birnhorn führt entlang von Felsbändern und über Steilstufen auf einem teilweise versicherten Steig. Im Sommer handelt es sich hierbei um eine harmlose, leichte Kletterei, die aber im Winter bei Schnee und Eis und nicht ungefährlich ist - die klobigen Skischuhe tun ein übriges. Daher bei ungünstigen Bedingungen (Vereisung, zugeschneite Sicherungsseile) auf den Gipfelanstieg verzichten!
Als einfacher zu besteigende Alternativziele bieten sich das Kuchelhorn (ca. 15 Min ab Kuchelnieder, leichte Gratkletterei) oder der Jauzkopf an. Letzterer wird erreicht, in dem man nicht zum Kuchelnieder aufsteigt, sondern nach der zweiten Steilstufe geradeaus weitergeht und unterhalb des Felssockels des Birnhorns vorbeimarschiert.
Abfahrt:
Das weite Kar bietet vielfältige Abfahrtsmöglichkeiten. Der Waldsockel unterhalb des Kars kann entweder entlang des Aufstiegswegs überwunden werden oder entlang der Hausfahrt (siehe AV-Karte Nr. 9), einer mehr oder minder ausgeprägten, steilen Rinne mit lichtem Baumbestand. Bei ausreichender Schneeauflage ist diese Variante sehr zu empfehlen - sie ist im GPS-Track zu dieser Tour enthalten. Beide Abfahrtsvarianten treffen dann gut 100 hm über Talgrund auf die zum Hackebauer führende Forstraße, auf der wir das verbleibende Stück bequem zu Tal rauschen.
GPS-Track der Skitour auf Birnhorn. Der Track wurde durch Nachzeichnen einer GPS-Aufzeichnung erstellt.
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
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4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.
Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Die Wegfindung ist bei fehlenden Spuren im Wald unterhalb der Ebersberger Jagdhütte ohne Ortskenntnisse sehr schwierig. Auch die EInfahrt in die Hausfahrt-Rinne (Abfahrtsvariante) ist leicht zu verfehlen. Die Mitnahme eines GPS-Geräts ist daher sehr zu empfehlen.
Achtung! Der in der AV-Karte Nr. 9 (Kartenstand 1995) eingezeichnete Weg zur Ebersberger Jagdhütte entspricht nicht den aktuellen Gegebenheiten. Selbiges gilt für die eingezeichnete Skiroute. Der tatsächliche Wegverlauf kann den amtlichen topographischen Karten (z.B. AMAP) entnommen werden.
Bayerische Alpen zwischen Bad Tölz und Berchtesgaden
von Stadler, Markus
Infos: Skiführer
Alpenvereinskarten digital
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Alpenvereinskarte 9
Loferer Steinberge, Leoganger Steinberge
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Skitourenführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen
mit Chiemgauer Alpen, Kaiser und Steinbergen
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Infos: Skitourenführer