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Adlerklettersteig


auf den Karkopf / Mieminger Kette

Die Idee und Planung dieses grandiosen Klettersteiges ging vom Bergführer Markus Praxmarer (Telfs) aus, der sich vielmehr mit dem Erschließen neuer Kletterrouten, als mit der "Stahlseilverlegung" einen Namen gemacht hat. Mit Hilfe zweier Bergführerkollegen setzte er sein Vorhaben im Sommer 2008 um.

Zusammen haben sie insgesamt 900m Stahlseil verbaut, das einen Durchmesser von 16mm - in den schwierigeren Abschnitten 18mm - aufweist. An vielen Stellen ist selbst der fortgeschrittene Klettersteigler froh um das dicke Stahlseil, da es doch die ein oder andere schwierige Passage zu meistern gibt, bei der man kräftig zupacken muss.

Es musste viel gebohrt werden. Entlang der Route wurden ca. alle 3 m Sicherungsstifte für das Stahlseil gesetzt und gut 50 Tritthilfen (Trittbügel) verankert. An neuralgischen Punkten wurden zudem noch Bolts angebracht, um notfalls schwächere Nachsteiger mit einem Seil sichern zu können.

Das verbaute Material stammt von der Firma HZI / Kurt Bubik aus A-6471 Arzl (Pitztal). Es waren drei Hubschrauberflüge notwendig um zumindest die schwersten und sperrigsten Baustoffe zu transportieren. Das restliche Material wurde von den Erbauern selbst hochgetragen. Allein Markus bewältigte den Aufstieg zu den Arbeiten am Steig gut 50 mal - immer mit Material im Rucksack!

Der Klettersteig ist in drei Sektionen (I. Sektion Leidenschaft / II. Sektion Wind und Welle / III. Sektion Freiheit) aufgeteilt, die allesamt perfekt abgesichert sind.

Das Herzstück dieses alpinen Klettersteigabenteuers ist der Quergang in Sektion II , den Markus allein im Vorstieg eingerichtet hat.

Der Klettersteig wurde am 26.10.2008 offiziell eröffnet.


I. Sektion "Leidenschaft" / hier in "El Condor" [D+]

I. Sektion "Leidenschaft" / hier in "El Condor" [D+]



Kurzinfo:


Region:
Sonstige
Tourenart:
Klettersteig
Erreichte Gipfel:
Karkopf 2469 m
Dauer:
Parkplatz - Einstieg Klettersteig: 1.45 - 2:00 Std.
Durchstieg Klettersteig: 2:00 - 3:00 Std. (je nach Kondition)
Ausstieg Klettersteig - Gipfel: 0:15 Std.
Gipfel - Neue Alplhütte: 1:30 - 1:45 Std.
Neue Alplhütte - Parkplatz: ca. 1 Std.

insgesamt gut 8 Std. (inkl. Pausen)
Beste Jahreszeit:
Juni bis Oktober (sofern schneefrei)
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Telfs / Mieming

Anforderung:


Höhenunterschied:
gesamt im Aufstieg:
Parkplatz (ca. 1150 m) - Gipfel Karkopf (2469 m): 1319 Hm (netto)

davon im Klettersteig:
Einstieg (2055 m) bis Aussteig (2471 m): 491 m (netto)
Schwierigkeit:
schwer (mehr Info)
Schwierigkeitsgrad D/E / Sehr schwierig, überwiegend senkrechtes und überhängendes Gelände!

Start:


Parkplatz Alpengasthaus Strassberg 1150 m


GPS-Wegpunkt:
N47.33654 E11.048657 zu Google Maps


Mit dem Pkw:
Telfs liegt 27 km westlich von Innsbruck.

aus Richtung Innsbruck und Imst:
- über die Inntalautobahn A12
- über die Mieminger Bundesstraße B189

aus dem Norden:
- über die B189 über den Fernpass
- über die L15 über Seefeld

zum Parkplatz:
nach dem Gasthof Lehen (gleichnamiger Ortsteil) in Richtung Hinterberg über Forstweg durch Wald; 2,7 km nach dem letzten Weiderost letzter Parkplatz an der Schranke

  • Ab Rosenheim: 140 Km / 1:25 Std
  • Ab München: 140 Km / 1:40 Std
  • Ab Bad Tölz: 90 Km / 1:25 Std
  • Ab Salzburg: 210 Km / 2:00 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:


Der Aufstieg bzw. Zustieg:
Vom Parkplatz an der Schranke dem Forstweg in Richtung Alpengasthaus Strassberg folgen. Am Wegweiser (siehe Bild 01) kurz vor dem Gasthof geht es nach rechts weg. Für die dort angegebenen 2 Stunden bis zum Einstieg ist keine Eile geboten. Man folgt immer dem markierten Weg "811" bis zum Schild "Adler-Klettersteig - 15 Min. bis Einstieg". Wer will, kann hier bereits das Klettersteig-Set anlegen, da bis zum eigentlichen Einstieg bereits erste seilversicherte Passagen (A/B) kommen. Ab hier ist der Weg dann auch mit diesen originellen roten Adlern gekennzeichnet. Jetzt noch durch ein paar Latschen hindurch, eine Geröllrinne mit Seilversicherung überwinden und einen kurzen Wiesenhang hinauf zur Tafel am Einstieg.

Der Klettersteig:
Die tolle Aussicht, die bereits beim Aufstieg begeistert, lenkt fast etwas vom eigentlichen Klettersteigvorhaben ab. Spätestens jedoch, wenn man an der Einstiegstafel steht, merkt man wie der Adrenalinpegel steigt. Dieses "D+" an der Tafel und die senkrechten Felswände, die auf einmal vor einem auftauchen ... und dann noch keine Ahnung wo es eigentlich lang geht. Hat man erst den Einstieg hinter sich gebracht wird einem schnell klar, dass der Durchstieg kein Kinderspiel werden wird. Nach einer kurzen - sehr kurzen - Eingewöhnungsphase geht es gleich in die Vollen. Fest zupacken lautet das Motto. Streckenweise geht es ziemlich luftig über senkrechte Wandstellen und glatte "Felsrampen". Künstliche Tritthilfen findet man nur an den allernotwendigsten Stellen.
Nach der ersten Sektion hat man sich eine Rast auf dem Zugspitzblick (2.235m) verdient. Wie der Name schon sagt, bietet der Aussichtspunkt einen einzigartigen Blick auf das Zugspitzmassiv und das Schneefernerhaus. Zudem kann man sich auch gleich einen Überblick über den weiteren Verlauf der Route machen, da diese von dort ebenfalls sehr schön einsehbar ist.
Sektion II. und III. ist ebenfalls ein sehr kurzweiliges Unternehmen. Mit ständig wechselndem Schwierigkeitsgrad und ohne viel Höhenmeter zu machen geht es durch das "Auge des Adlers" weiter bis zum sogenannten Ostgrat. Dort wird das Gelände wieder steiler und vor allem wieder schwieriger. Schneller als man denkt steht man dann auch schon am Ausstieg. Zur Gipfelbrotzeit sind es dann noch 15 gemütliche Gehminuten. Auf dem Weg dorthin kommt man bereits am Abstiegsweg vorbei (aufpassen und merken).

Der Abstieg:
Der Abstieg bereitet eigentlich keine großen Probleme mehr, solange die Kondition noch mitspielt. Gut 2:30 Stunden bis zurück zum Parkplatz sollten noch eingeplant werden. Vom Gipfel geht es ein kurzes Stuck zurück in Richtung Klettersteig - bis zum Felsblock mit dem großen roten Pfeil (Bild 10). Von dort dann der Markierung bergab folgen - wechselndes Gelände (Wiesenhänge, Schrofen, Blockkraxelei) bis zum Wetterkreuz - und weiter über Latschenhänge zur Neuen Alplhütte. Die letzten gut 60 Minuten geht es dann wieder auf breiterem Forstweg zurück zum Parkplatz.

Das Fazit:
Die Erbauer haben sehr gute Arbeit geleistet. Geniale Wegführung durch grandiose Kulisse. Der Steig ist perfekt abgesichert und es wurde keine schwierige Stelle ausgelassen. Die eingearbeiteten "Details" runden die ganze Sache ab. Eine absolut traumhafte Tour.

Offizielles Topo des Adlerklettersteigs auf http://adler.klettersteig.org/


Literatur:


Klettersteig-Führer

Klettersteigatlas ALPEN
Über 850 Klettersteige zwischen Wienerwald und Côte d’Azur
von Paul Werner · Iris Kürschner · Thomas Huttenlocher · Jochen Hemmleb
Infos: Klettersteig-Führer

Klettersteigatlas ALPEN

Klettersteig-Führer

Klettersteige Bayern · Vorarlberg · Tirol · Salzburg
90 Klettersteige
von Stephan Baur / Sebastian Baur / Thomas Huttenlocher / Paul Werner
Infos: Klettersteig-Führer

Klettersteige Bayern · Vorarlberg · Tirol · Salzburg

Galerie:



Weitere Bilder:

Laut Wegweiser am Alpengasthaus Straßberg sind es 2 Stunden bis zum Einstieg.Ab hier beginnt es ernst zu werden.Wir tauchen ein in die überwältigende Felsszenerie.Sehr alpin ... künstliche Tritthilfen werden nur an den notwendigsten Stellen "angeboten".Schwindelfrei sollte man schon sein.<br />
"Das Auge des Adlers" ... eine markante Stelle.Sektion II - Wind und Welle ... hier "Kite, U2" [C+]Freie Sicht auf den gegenüberliegenden Zugspitzgipfel.Zum Gipfel erstmal noch 10 Minuten gerade aus; zum Abstieg dann wieder hierher zurück und dem Pfeil nach links folgen.Der Gipfel ist erreicht.Am Ende der Tour kann man sich über die zurückgelegte Route nochmal vom Alpengasthof Strassberg aus ein Überblick verschaffen.

Panorama:


Die Hohe Munde - wie ein Fels in der Brandung.

  zur Panorama Ansicht ins Bild klicken


Autor/en:


anonym  


  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit