Vom Schlegeisspeicher über die Europahütte
Der 130 km lange Tiroler Höhenweg verläuft in mehreren Etappen von Mayrhofen im Zillertal bis nach Meran in Südtirol. Die hier vorgestellte Etappe zwischen dem Schlegeisspeicher und der Landshuter Europahütte ist gleichzeitig ein Teil des Landshuter Höhenweges. Während der erste Teil zwischen Schlegeisspeicher und Pfitscher Joch immer stark frequentiert ist, trifft man auf dem Weiterweg zur Europahütte nur noch wenige Wanderer an. Trotzdem lohnt der Weg sehr - neben der landschaftlichen Schönheit ist die Landshuter Europahütte ein exzellenter Höhepunkt. Sie liegt auf einer kleinen Anhöhe (Friedrichshöhe) unterhalb des Kraxentrager und ist ein wichtiger Stützpunkt für zwei weitere Gipfel, die Wildseespitze und den Wolfendorn. Geführt wird sie gemeinsam von der DAV-Sektion Landshut und dem CAI Sterzing. Eine Besonderheit ist, dass die Grenze zwischen Österreich und Italien genau durch den Gastraum verläuft.
Einziger Wermutstropfen ist, dass dem Gipfel ganze zwei Meter zu einem Dreitausender fehlen.
Hier beschreiben wir den Wegverlauf vom Schlegeis-Stausee über die Landshuter Europahütte zum Kraxentrager.
Hinweis zu den empfohlenen Alpenvereinskarten:
Für die komplette Tour sind beide Karten (Brennerberge und Zillertaler Alpen West) erforderlich.
GPS-Wegpunkt:
N47 02.422 E11 42.204 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit dem Zug bis nach Mayrhofen im Zillertal. Von hier (z.B. Bahnhof, Penkenbahn) mit der Buslinie "Christophorus" über Ginzling nach Breitlahner und Schlegeis Stausee. Info: christophorus.at
Mit dem Pkw:
Inntalautobahn Ausfahrt Wiesing /Zillertal. Im Zillertal über die B169 bis nach Mayrhofen, von dort ist die Auffahrt Richtung Schlegeis auf der Schlegeis-Alpenstraße über Hochsteg und Ginzling bis zum Ghs. Breitlahner ganzjährig möglich. Ab Breitlahner Mautpflicht bis zu den Parkplätzen am Stausee (14 Euro Stand 2020, Wartezeit an der Ampel bis zu 15 Minuten - Zeitanzeige auf der Ampel). Der erste Parkplatz, direkt nach dem letzten Tunnel, ist geeignet für Touren in Richtung Friesenberghaus, die hinteren beiden Parkplätze für Touren Richtung Olperer, Pfitscher Joch und Furtschaglhaus.
Den einspurigen Harpfnerwandtunnel (Wartezeit) umfährt man seit dem Ausbau der Straße besser durch die Dornauberg-Schlucht, falls die Ampel rot zeigt. Die Weiterfahrt über die Mautstraße zum Schlegeisspeicher ist erst ab der zweiten Maihälfte möglich (Schranke). Für den ersten, einspurigen Abschnitt durch die Tunnelstrecke gibt es eine Ampelregelung. Wer vor der Öffnung der Mautstelle (6 Uhr) auffährt, kann per Knopfdruck Grün bestellen.
Aufgrund des Instagram-Hotspots bei der Olperer Hütte kann an manchen Tagen die Parkplatzkapazität am Schlegeisspeicher erschöpft sein, wenn man am späten Vormittag ankommt.
Mit dem Bike:
Die Mautstraße wird ganzjährig der für den Werksverkehr offengehalten, so daß fast immer ein Auffahrt mit dem MTB auf eigene Gefahr möglich ist.
Die Auffahrt ab dem Zillertal bis zum Schlegeisspeicher ist bei Bikern beliebt, bildet sie doch einen Teil der Überschreitung des Alpenhauptkamms über das Pfitscher Joch. Der Abschnitt weist ab Finkenberg bis zum Pfitscher Joch eine Entfernung von 35 Kilometer und 1437 Höhenmeter auf (bis zum Schlegeisspeicher: 30 km, 970 Höhenmeter).
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken
Information:
Die Schlegeis-Staumauer ist 725 Meter lang und 131 Meter hoch. Im Bergrestaurant beim vorderen Parkplatz gibt es Informationen über Führungen in die Mauer (im Sommer stündlich). Dabei erhält man auch interessante Informationen über die Stromerzeugung aus Wasserkraft, über den Naturraum der Zillertaler Alpen und über Wanderungen rund um den Stausee Schlegeis.
Speicher Schlegeis - Pfitscher Joch:
Vom Parkplatz kurz vor der Jausenstation Zamsgatterl aus folgen wir der Beschilderung "Pfitscher Joch" bzw. "Italien" (Weg 524) und wandern durch den Zamser Grund (Pfitschergründl) südostwärts auf einem breiten Weg, der bald in einen engeren, aber mit Platten sehr gut gepflegten Bergweg übergeht. Die Steigung ist zu vernachlässigen, es geht nun mäßig aufwärts, schließlich "überwinden" wir bis zum Pfitscher-Joch-Haus nur rund 500 m - auf 5 Kilometer verteilt sind dies 100 m pro Kilometer. Nach 1,5 Stunden Gehzeit und Überquerung des Haupentaler Baches lädt die Lavitzalm zu einer kurzen Rast ein. Bereits von hier aus lässt sich das Joch mit dem ehemaligen Zollhaus gut erkennen.
Die Lavitzalm liegt am Rande eines riesigen Plateaus, welches von vielen Bächen, die das Schmelzwasser von den umliegenden Gletschern bringen, durchquert wird. Erst nach diesem Kessel folgt die einzige Stelle, die etwas steiler als der bisherige Weg ist. Auf diesem Abschnitt wandern wir in einem großen Bogen bereits wieder auf einer Forststraße, und zum ersten Ziel des Tages ist es insgesamt nur noch eine halbe Stunde.
Nachdem wir das ehemalige Zollhaus erreicht hat, ist bereits die österreichisch-italienische Staatsgrenze überschritten, und wir können das ganze Pfitscher Joch (italienisch "Passo di Vizze") gut überblicken. Durch seine geologische Beschaffenheit ist es mit vielen kleinen Seen (die Jochseen) ausgestattet, die zusammen mit den dazwischen liegenden Felsblöcken und den umliegenden Steilgletschern ein eindrucksvolles alpines Gesamtbild vermitteln. Wer sich stärken will, kann nun im 10 Minuten entfernten Pfitscher-Hoch-Haus die Südtiroler Küche testen, muss aber auch den dazugehörigen Rummel in Kauf nehmen, denn das beliebte Gasthaus ist vom Pfitscher Tal aus in nur einer Stunde zu Fuß erreichbar. Dafür entschädigen wiederum die wundervollen Ausblicke auf die Hängegletscher von Hochferner und Hochfeiler, dem mit 3510 Metern höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen und das Pfitscher Hochtal.
Pfitscher Joch - Europahütte:
Noch vor dem Pfitscherjoch-Haus zweigt hinter einem ehemaligen Zollhaus der Weg zur Landshuter Europahütte ab (Weg Nr. 3). Über diesen wandern wir leicht absteigend zu den Jochseen und wandern anschließend wieder kurz bergauf. Die nächsten sieben Kilometer geht es in mehrmaligem Auf und Ab unterhalb der Gipfel von Grawandkofel, Hoher Wand und Kraxentragers bis zu einer auffälligen Gratkuppe, hinter der sich bereits die Friedrichshöhe befindet. Vorher müssen wir nochmals einige Meter aufsteigen, umrunden die Kuppe und stehen bereits vor der Europahütte.
Europahütte - Kraxentrager:
Von der Hütte aus folgen wir dem Wegweiser zum Kraxentrager, wobei uns der markierte Weg über Platten kurzzeitig bergab in eine Senke führt. Anschließend führt der Weg angenehm auf den gut begehbaren Grat, bis wir einen kleinen Vorgipfel mit Steinmann erreichen. Dort wechselt der Weg kurz nach Norden, anschließend erreichen wir die einzige Kletterstelle. Mit Hilfe eines Fixseils steigen wir einige Meter bergab, wenden uns dann rechts und steigen mit Eisenstiften gesichert nochmals ein paar Meter in eine breite Flanke. Ab hier steigen wir auf dem markierten und gut sichtbaren Weg bis zum schon von weitem sichtbaren Gipfelkreuz.
Rückweg:
Der Rückweg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.
Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.