Bergtouren Zugspitze / Wetterstein / Ammergauer abseits der "Autobahnen"
 

   

Bergtouren Zugspitze / Wetterstein / Ammergauer abseits der "Autobahnen"

Begonnen von madmaddin, 04.04.2018, 13:15

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madmaddin

Servus liebe Robergler,

Ende Mai probieren wir mal die Zugspitzregion aus und haben schon ein schönes Quartier in Grainau gefunden. :-)
In der roberge-Tourendatenbank findet man aus dieser Region leider nicht so viele Touren...

Habt Ihr evtl. den ein oder anderen Tipp für schöne Bergtouren für uns?

Wir bevorzugen einsame Pfade, gern auch mit einfachen Kraxel-Passagen (UIAA I bis II).
Mega ausgesetzt sollte es aber nicht unbedingt sein...zumindest nicht die ganze Zeit, weshalb wohl der Waxenstein wohl schon mal rausfällt...aber da muss ich mich noch etwas schlau machen.
Ein Auto ist vorhanden, so dass wir auch in der Umgebung mobil sind.

Sollten die Bedingungen passen, wollen wir übrigens gern durchs Reintal auf die Zugspitze...mal sehen! ;-)

Und evtl. wollen wir auch mal einen Einsteiger-Klettersteig ausprobieren.

Ihr seht: wir freuen uns über jeden tollen Tipp für Euch... :-)

Glück auf aus dem Ruhrgebiet

Maddin

mh

Servus Maddin,

- wie wär's mit einer Überschreitung der Riffelspitzen: hinauf via Höllental (immer wieder schön), hinunter zum Eibsee (mit leichtem KS)?
- Oder Partenkirchner Dreitorspitze: entweder via Schachen und Meilerhütte (dann mehr überlaufen) oder von Süden via Bergltal (eher einsam, aber mehr Anfahrt); ganz leichter KS im Gipfelbereich

Oder auf der Tiroler Seite der Zugspitze (von Grainau schnell zu erreichen):

- Drachenkopf (landschaftlich absolut toll mit den 2 Seen rund um die Coburger Hütte und Kraxelei am "Hohen Gang")
- Igelskopf (auch recht einsam)
- Gartnerwand

Direkt an der Grenze Tirol/Bayern: Überschreitung des Schellschlicht mit leichten Kraxelpassagen.

Kannst ja mal auf meiner Website www.steinundkraut.de stöbern, vielleicht findet sich da was...

Viele Grüße,
Margit

geroldh

Grias di - Maddin,  :)
ZitatIn der roberge-Tourendatenbank findet man aus dieser Region leider nicht so viele Touren...
Dies liegt vmtl. daran, dass diese Ecke das (erweiterte) roBerge-Gebiet westseitig abschließt..., aber einen gewissen Erfolg könnte dir vllt. ein Foreneintrag, gefunden per Suchfunktion mit einem "üblichen" Begriff aus dieser Ecke, bieten...
Zitat..., weshalb der Waxenstein wohl schon mal rausfällt... aber da muss ich mich noch etwas schlau machen.
Beim Gr. Waxenstein wird empfohlen, auf diesen von der Höllentalanger "Hütte" aufzusteigen und dann unterhalb des Gipfels westwärts über den (leicht ausgesetzten) "Schafsteig" (Höhensteig) auszuqueren. Ich habe diese Etappe im Aug. 2016 via der Riffelscharte genau andersherum gemacht (nicht dokumentiert, es war der Tag 3 meines verl. WE, bei dem der Tag 2 die hier in roBerge dokumentierte Erkundung von "neue Route auf die Zugspitze - Wiederentdeckter Steig" war) und ich bin im ziemlich steilen, tw. ausgesetzten und bröseligen Abstieg (ungesichert!) zum Höllentalanger etwas an meine Grenzen gestoßen, was sicher auch auf meine damalige Dehydrierung am Spätnachmittag zurückzuführen ist. Ich denke aber, dieser Gipfel ist eine Nummer zu groß für dich...
ZitatSollten die Bedingungen passen, wollen wir übrigens gern durchs Reintal auf die Zugspitze... mal sehen!
Die Wetterbedingungen werden deine Tourenauswahl markant beeinflussen... Hier ein Tipp für durchwachsenes Wetter, wie es bei mir am Tag 1 noch geherrscht hat (bisher auch nicht dokumentiert): Ich war damals u.a. auch auf Erkundung von alten Steigen aus (wie sie in der Zeitreise-Funktion im BayernAtlas noch "2008" dargestellt werden) und nach der Ankunft in Eibsee bin ich südwestwärts durch den Wald bis zum Ende einer Forststrasse unter dem Schwarzwandl - und bin dann auf dem anfangs getarnten, später aber gut gehbaren Höhensteig unter Schwarzer und Blauer Wand entlang in nordwestliche Richtung gegangen. Dort bin ich dann via der Hochthörlehütte auf österreichischem Gebiet zurück, aber da der Grenzübertritt auch etwas kniffelig zu finden ist, wäre für euch wohl die nordseitige Umrundung des Eibsees zurück eine bessere Möglichkeit.

Ansonsten ist dies natürlich nicht "mein Gebiet" in dem ich mich auskenne, aber möglicherweise bist du nördl. von Grainau am Kramerspitz auch gut unterwegs...
Auf jeden Fall einen schönen Urlaub - und skizzier uns doch danach bitte deine Touren - auch ich würde mich davon gerne inspirieren lassen...  ;)

MANAL

Zitat von: mh am 04.04.2018, 15:17
- Drachenkopf (landschaftlich absolut toll mit den 2 Seen rund um die Coburger Hütte und Kraxelei am "Hohen Gang")
- Igelskopf (auch recht einsam)
- Gartnerwand

Direkt an der Grenze Tirol/Bayern: Überschreitung des Schellschlicht mit leichten Kraxelpassagen.

Letztes Jahr bin ich durch's Igelskar rauf zur Breitenkopfhütte (urige Selbstversorgerhütte am Eingang einer Höhle) und durch das Brendelkar runter. Den Igelskopf haben wir ausgelassen, aber der sollte auch machbar sein. Wie Margit schon schreibt ist es in diesen Karen ziemlich einsam. Wenn man mehr Betrieb haben will kann man auch vom Brendelkar hoch auf den Hinteren Tajakopf. Auch sehr schön und sollte für euch machbar. Abstieg über die Coburger Hütte (hier geht's dann zu) und den schönen Seebensee. Aufstieg von Ehrwald am besten über den Immensteig und runter über die Hohen Gänge. Dann hat man auch schöne leicht anspruchsvollere Passagen.

Schellschlicht in den Ammergauern wurde auch erwähnt, auf jeden Fall auch relativ ruhig. Ebenso kann man auf den Frieder daneben. Da ist es auch recht ruhig.

Je nachdem wieviel Höhenmeter man packt kann man auch von der Leutasch von Süden auf den Hochwanner, immerhin auch einer der höchsten deutschen Gipfel (auch wenn der Aufstieg über Tiroler Gebiet führt ;-) ).

Wenn Du wirklich Ruhe willst kannst du von Grainau auch relativ schnell in die Lechtaler Alpen rüber. Sehr schön ist da die Knittelkarspitze und der Reuttener Höhenweg oder die Namloser Wetterspitze. Insgesamt auch eine sehr ruhige Gegend.

Touren gibt es jeden Menge. Ich schau häufig bei hikr.org rein und schaue was da alles für schöne Touren beschrieben werden. Gibt einige User dort die hervorragende Tourenberichte mit sehr aussagekräftigen Fotos reinstellen.

Ende Mai muss man halt schauen wo noch der Schnee liegt. Bei den Schneemassen die es diesen Winter gegeben hat wird da auch noch ab 2000m schattseitig einiges liegen. Manche Wege werden dann gleich deutlich anspruchsvoller.

mh

Oh, das "Ende Mai" hatte ich überlesen. Da dürften Drachenkopf und Riffelspitze noch zu winterlich sein. Auch die Kare hinauf zum Igelskopf sind nordseitig ausgerichtet und damit lange "schneehaltig".

- MANALs Idee mit dem Frieder ist gut, vor allem der südseitige Anstieg aus dem Friedergries geht meist schon früh. Nur finden muss man ihn halt  #hihi#.
- Schellschlicht sollte in der Auswahl bleiben (südseitig).
Zitataber möglicherweise bist du nördl. von Grainau am Kramerspitz auch gut unterwegs
Die Kramerüberschreitung ist zweifellos schön, aber das exakte Gegenteil von "einsam".

- Schöne Südseiten hat der ganze Kamm zwischen dem Ehrwalder Becken und Reutte (also Daniel, Upps, Hochschrutte, Kohlbergspitze etc), wobei der Daniel sicher nicht unter "einsam" rangiert.
- Aus der Leutasch gäbe es noch den Karkopf, auch südseitig.
- Oder Richtung Mittenwald und Soiernspitze/Schöttelkar über die Südseiten anpeilen...

Frank Steiner

Einsam ist in der Gegend tatsaechlich gut moeglich. Direkt bei Grainau schaust Du im Bayernatlas mal die Pfade ueber die Grießbergalm zum Rauhenstein an. Bei der Ochsenhuette  parken und den Aufstieg oestlich nehmen (vgl. [url]/http://www.hikr.org/tour/post65906.html[url]). Vor dem Rauhenstein durch die Latschengasse (Satellitenbilder Bayernatlas) rueber zum Rauheneck. Dann suedostlich entlang des Grats (aber unterhalb) weglos zurueck auf den Weg und beliebige Abstiegsvariante.

Oder auch Koenigsstand mit Aufstieg ueber Schwarze Wand und Abstieg ueber Nordseite. Da ist es nur am Koenigsstand selbst voll, den Rest bist Du alleine unterwegs. Ggfs. noch einsamer Abstecher zum Katzenkopf fuer paar hm mehr.

Richtung Ettal: Aufstieg Kofel-Nordseite und Brunnbergkamm-Ueberschreitung, nur bisschen Einheimischen-Kontakt moeglich. Westlich von Schloss Linderhof: Kuchelberg-Nordseite, da wirst Du den ganzen Tag keine Menschseele treffen. Selbst die Foerster haben sich aus vielen Teilen zurueckgezogen.

Am Plansee findet sich die Schrofennäs-Ueberschreitung, auch da sind Begegnungen vor dem Abstieg vom Tauern sehr ungewoehnlich, und auch ab dem Tauern kommt's nicht haeufig vor.

Die letzten 4 Touren findest Du bei uns auf der Homepage (Globus-Symbol links). Alles mit teils beschwerlichen oder verwachsenen Pfaden, kurze ausgesetzte Stellen, kleine Kraxeleien.

madmaddin

Überragend!
Vielen lieben Dank in die Runde für die vielen, tollen und detailliert beschriebenen Vorschläge.
Ich werde sie allesamt in Ruhe sichten und dann mal einige schöne Touren für uns zusammenstellen.

Frieder und Friederspitz hatte ich mir bereits rausgesucht, denn hier käme ggf. auch kleines Biwak für Sonnenuntergang und -Aufgang in Frage...sofern das Wetter passt!?
Außerdem habe ich ebenfalls bereits Kramerspitz und Schellkopf (Schellschlichtnachbar) in die nähere Auswahl genommen.
Ganz so falsch kann ich also bisher nicht gesucht haben! :-)

Hochblasse habe ich ansonsten noch auf dem Zettel, aber jetzt mache ich mich erstmal an die Recherchen zu Euren Tipps!

Ich werde berichten...

Glück auf!
Maddin