Schneeschuhtour Simetsberg am 24.02.18

[MANAL]

Ein schöner Samstag bevor es richtig kalt werden soll wurde angekündigt. Also auf und endlich mal wieder in die Berge. Um der Blechlawine zu den Skigebieten zu entgehen musste ein Tour her welche die Staubrennpunkte vermeidet. Zudem sollte es für den persönlichen Saisonbeginn noch nicht zu böse werden. Fündig wurde ich mit einer Tour auf den Simetsberg von Einsiedl am Walchensee aus. Bisher war ich noch nie oben und während mir Forstweghatscher im Sommer zuwider sind ist das im Winter mit Schneeschuhe eine gemütliche Sache.

Start ist am kostenfreien Parkplatz an der B11 direkt hinter Einsiedl auf ca. 800m. Der Parkplatz war gut gefüllt aber es gab problemlos noch einige freie Plätze.

Vom Parkplatz aus geht es auf dem schneebedeckten Forstweg gleichmäßig den Hang hoch. Wir gehen es noch ohne Schneeschuhe an weil der Boden plattgefahren und recht hart ist.
Auf ca. 1120m biegen wir rechts auf den Wanderweg durch den lichten Wald ab. Nachdem es immer steiler wird legen wir die Schneeschuhe an die durch ihre Zacken deutlich mehr Grip auf manch vereister Stelle bieten. In Serpentinen geht es auch hier auf gut begangenen Weg hoch. Weiter oben wird es wieder flacher und es geht in einen dichteren Wald ein. Mehrere Spuroptionen führen dann wieder zurück auf den Forstweg. Dieser ist von unzähligen Skifahrern richtig platt gefahren und recht hart. Mit Schneeschuhen geht's bequem rauf wie auf einer Autobahn . 

Schließlich wird der Weg immer steiler wo manch weniger geübter befellter Skifahrer Probleme bekommt. Mit den Schneeschuhen alles kein Problem, selbst an teilweise ziemlich vereiste Stellen wo man als Fußgänger höchstens mit Grödel weitergekommen wäre. Die Spuren führen schließlich in eine steilere Waldschneisse auf der die unterschiedlichsten Spuren nach oben führen. Als Schneeschuhgeher wählt man eher eine recht direkte Linie, während die Skifraktion ihre Spitzkehren geht. Nach dem Steilstück erreicht man die tief eingeschneite Diensthütte.

Mittlerweile sind wir in der Hochnebelschicht angekommen und die Sicht wird immer schlechter. Da es aber genug Spuren gibt folgt man diesen und kommt in den freien Schlußhang rein. Eine langsam durch Nebel stärker werdende Sonne und der aufmunternde Hinweis eines abwärtsgehenden Schneeschuhgängers dass oben Sonne ist lassen Hoffnung auf ein schönes Ende der Tour aufkommen.
Und tatsächlich im letzten Gipfelhang kommen wir aus dem Nebel raus und es bietet sich eine tolle Aussicht auf Karwendel, Wetterstein und Estergebirge. Noch die letzten Meter hoch und wir stehen nach 3 Std. Aufstieg am Gipfelkreuz auf 1840m. Die Entscheidung für den Simetsberg war die richtige, sonderlich niedriger hätte der Berg nicht sein dürfen. Herzogstand, Heimgarten und Jochberg steckten zur selben Zeit in den Wolken.
Wir machen unsere Fotos und setzen uns etwas weiter unten zwischen den Bäumchen in den Windschatten in die wärmende Sonne. Am Gipfel war es dann doch etwas zugig.

Abstieg dann auf gleichem Weg in ca. 1 3/4 Std.

Insgesamt eine im Winter sehr lohnenswerte Tour für Schneeschuhgeher. Da der Berg bei Skitourengeher sehr beliebt ist sind die Wege ziemlich gut befahren wodurch man mit Schneeschuhe sehr bequem über die plattgefahrenen Wege gehen kann.

Die Lawinengefahr (heute sowieso nur Warnstufe 1) ist bei sinnvoller Wegführung äußerst gering.

Fotos:
- Winterwonderland
- Im Gipfelhang reißt es auf
- Simetsberg 1840m
- Über den Wolken muss die Aussicht grenzenlos sein
- Blick nach Südwesten auf die Felsen in der Brandung: Zugspitze (links), Krottenkopf (mitte), Hohe Kiste (rechts).