Schwammerl 2017
 

      



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Schwammerl 2017

Begonnen von Reinhard, 23.09.2017, 10:24

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Reinhard

Ich will man versuchen, ein eigenes Thema "Schwammerl" zu eröffnen.  :)

Bei meinem gestrigen Spaziergang in der Eggstätter Seenplatte sah ich jede Menge "Schwammerl" an Bäumen, wenn es auch keine essbaren Pilze im herkömmlichen Sinn sind. Evtl. vielleicht weiß es jemand von Euch, wie sie heißen.


korsikafan

Hallo Reinhard,
da hätten wir uns gestern ja fast begegnet.
Habe Deine Pilze auch gesehen.
Bild 1 ist der Zunderschwamm,wächts an kranken Buchen oder Birken,in meiner Jugend musste ich oftmals um 3Uhr früh aufsthen um mit der Sense beim Mähen helfen,dabei wurden die Mücken aufgescheucht als Abhilfe wurde der Zunderschwamm getrocknet in viereckige Stäbchen geschnitten,angezündet und auf den Hut gesteckt,hat gegen Mücken eigentlich ganz gut geholfen.
Vermutlich stammt daher auch der Name Zunderschwamm(weiss es aber nicht so genau).

Bild2 ist vermutlich eine Porlingsart,gibt viele Arten,bin mir aber nicht ganz sicher.

Bild3 ist der Flaschenstäubling,oder auch Flaschenbovist genannt.
Für Pilzgerichte ein recht guter schmackiger Würzpilz,sofern er noch jung und vollkommen weiss ist.
Wichtig: die Stacheln und Noppen  mit einem Tuch gut entfernen weil sie sonst im Essen wie ungekochter Gries schwimmen.
Bitte nicht mit dem Kartoffelbovist verwechseln,dieser ist giftig
Servus,
Adolf

wastl

ich hab auch einen gefunden, ist  mir aber unbekannt,

geroldh

Zitat von: ReinhardIch will mal versuchen, ein eigenes Thema "Schwammerl" zu eröffnen.  :)
Das trifft sich ja gut: Zwar findet man im "roBerge-Archiv" neben Knieschwammerl  ;D  auch so manches interessantes Foto von "echten" Schwammerl in den Tourenbeiträgen, wie diesen prächtigen Baumschwammerl von Kalapatar, aber ich wollte mein gestriges Exemplar schon fast unter "Bleamerl 2017" packen...  ???


Die üblichen (ganzjährigen) Baumschwammerl (Bild-1) kennt jeder, die wachsen unbeirrt weiter, selbst wenn der Baum umfällt, und auch andere lassen sich von einer (wilden) Steigmarkierung nicht beeindrucken (Bild-2), ggfs. "gesät" vom Specht?.

Aber auf unserer gestrigen Bergwanderung* haben wir an einer lebenden(!) Buche einen wirklich interessanten Kulturplatz in rund 2½ m Höhe entdeckt: Diese formschöne Baumschwammerl habe ich bisher noch nie gesehen (Bilder-3/4) - und kann mir demzufolge auch nicht vorstellen, ob der wohl schmecken würde...  #essen1#


*Wenn oben bereits der erste (Lawinen)Schnee liegt und ansonsten die (Fern)Sicht besch... ist, dann ist die Zeit für einsame kleine Steigerl in den tieferen Waldbereichen gekommen: Inspiriert von einer Tour aus der Neuaufl. vom "AA1" starteten wir von Mühlau (590m) bei Schleching in den Chiemgauer Alpen und wanderten in westl. Richtung den Waldrücken hinauf, um auf kleinen Steigerl über die Haidenholzer Schneid den Weitlahnerkopf (1615m) zu erreichen. Beim Abstieg variierten wir den Tourenvorschlag, indem wir nördl. in Richtung Dalsenalm abstiegen, um im Nordhang alte, noch kartenverzeichnete Steigerl zu erkunden. Vom oberen Steig, der von 1300m auf 1100m hinunter führt, ist im Almgelände nichts mehr und im Wald kaum mehr etwas erhalten, dieser Abschnitt ist offenbar aufgegeben. Doch bei seiner Einmündung im Bereich eines neueren Jäger-Hochstandes führt ein noch gut erhaltener (Forst)Steig etwa auf der Höhenlinie um den ganzen Bergrücken herum, um unterhalb der Haidenholzalm im Bereich des Teufelsteins in den markierten Wanderweg einzumünden. Etwas unterhalb der Blasialm verliesen wir den kleinen Wirtschaftsweg, um ziemlich steil zum Alpbach abzusteigen, um an diesem entlang (zwei Bachquerungen) in den Talgrund hinaus zu wandern. Mit einem kurzen Abstecher zum Naturdenkmal "Deichelweiher" ging es an Schleching vorbei zu unserem Ausgangspunkt.

BG

Da muss ich doch glatt meine Steinpilze hochladen, die ich dieses Jahr in Osttirol im Lesachtal (beim Abstieg vom Lumkofel) gefunden habe... (zwei kleine Maroni waren auch noch dabei)

WS86

bei den gelben Baumschwammerln von geroldh könnte es sich um den Goldfellschüppling (Pholiota cerifera) handeln (ungenießbar). Weil er meist in mehreren Meter Höhe wächst, wird er auch als "Hochthronender Schüppling" bezeichnet.

Stoaschwammerl

Hehe, ein Schwammerthema, das freut mich.
Mir sind heuer auch bereits ein paar eindrucksvolle Exemplare begegnet, darunter eine abgelegene Bergwiese voller Parasol, Schwammerlschnitzel & Co.  #hihi#

geroldh

#danke1# WS86 für diesen Hinweis. #gutgemacht#
Mit einem Begriff/Namen läßt sich dann ganz gut "Gugl" für weitere Infos "quälen"... :azn:

Habe in meine Originalfotos hinein gezoomt und mit gefundenen Bildern verglichen: Es sieht ganz nach dem Goldfell-Schüppling aus.
Nun, vergiftet hätte er mich nicht, aber mit "wenig schmackhaft" kann er jetzt in Ruhe weiterwachsen... #passtscho#

Als thematisch interessantes Recherche-Ergebnis hier zwei Verknüpfungen - und ganz jahresunabhängig:

- Pilze: Wesen des Zwielichts, Boten des Todes, Wegbereiter des Lebens: Pilze (am Beisp. des Goldfell-Schüpplings) (2:32 min)
- Ein Dokumentationsfilm über Pilze: Die Wunderbare Welt der Pilze (43 min; WDR 2005)

roskin

Kann nur sagen, es lohnt sich noch zur Zeit! Mitte August waren in den Bergen schon einige Schwammerl, neulich am Schwarzenberg (Feilnbach) sah' ich aber nur noch alte, vergammelte. Jetzt ist anscheinend noch mal Nachschub gekommen. Hatte am Sonntag, allerdings  im Flachland, in kürzester Zeit in unmittelbarer Nähe eines ausgeschilderten Kur-Wanderwegs (tw. direkt am Wegesrand) sehr viele Maronen, Rotfussröhrlinge und Parasolpilze beinander, die kleinen hab' ich stehenlassen. Verwurmung fast keine, Rotfussröhrlinge sind ja sonst ganz schnell verwurmt. Flaschenboviste, Schopftintlinge, und kiloweise Hallimasch wären auch noch dagewesen, hatte aber schon mehr als genug von den Anderen. ( Hallimasch muss man lange braten oder vorher abkochen - sonst sind sie giftig, gilt auch für Hexenröhrlinge. )

korsikafan

Hallo BG,
Ich war sehr oft in Osttirol in Urlaub,kann bestätigen das Lesachtal ist eine wahre Fundgrube für Pilzkenner,aber im Defereggental nördlich vom Weiler St Veith war es noch ergiebiger,da relativ leicht erreichbar wurde es leider von den Italienern richtig geplündert,habe es erlebt,dass ganze Kolonnen von einem Mann per Funk dirigiert wurden,das ist aber nun schon ein paar Jahre her.
Meine besten Erfolge waren aber am Eingang zum Virgental und zwar etwas unterhalb des Kleinen und Großen Zunig,da musste man  schon mal ca 2Stunden aufsteigen um die guten Plätze zu erreichen,hier traf man höchstens vereinzelt einen Einheimischen.Ein paar Fotos von der Ausbeute am Zunig.
Servus,
Korsikafan

BG

Hallo Korsikafan,
das professionelle Schwammerlsuchen der Italiener in Osttirol kann ich nur bestätigen, an jedem Parkplatz waren meist immer zwei oder drei Auto mit italienischem Kennzeichen zu sehen (sogar ein Maserati-SUV), und im Wald ging es entsprechend zu. Die Suche scheint lukrativ zu sein, da in Südtirol das Pilzesuchen streng reglementiert/verboten(?) ist, und die Anfahrt über Toblach/Silian nicht allzuweit ist... Die Pilze werden (lt. Einheimischen) meist getrocknet und dann teuer auf den italienischen Wochenmärkten verkauft.

BG

Wo Steinpilze sind, gibt es auch Fliegenpilze (gilt auch umgekehrt...  ;) )
Und auch weitere (mir unbekannte).