Hocheisspitze am 18.07.2017

Begonnen von bergfexklaus, 19.07.2017, 14:21

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bergfexklaus

Der Start meiner Bergtour verlief schnell und bequem: Mit dem Almerlebnis-Bus fuhr ich mit wenigen anderen vom Parkplatz Hirschbichlstraße bis zur Haltestelle Bindalm (5 km / 260 Hm / 5,70 €). Die Lage der Alm, vor der Kulisse der Ramsauer Dolomiten mit der beherrschenden Felsklotzkombi Großes Mühlsturzhorn / Stadelhorn, ist einfach nur traumhaft schön (Foto 01).
01_Ramsauer_Dolomiten.JPG
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In Begleitung eines netten jungen Mannes, eines Feriengasts der Bindalm, war auch die Wanderung über den Fahrweg zur Mittereisalm sehr kurzweilig. Ab da ging es einsam weiter, auf nicht bezeichnetem, aber sehr gut begehbarem Steig zur Jagdhütte auf der ehemaligen Hocheisalm. Dort teilt sich der Pfad. Zur Hocheisspitze geht's rechts (südwärts) lang. Der gut präparierte Steig windet sich zunächst durch schattigen Wald, an einem Latschengürtel vorbei, zuletzt über wunderschöne Blumenwiesen hoch zur imposanten Fels- und Geröllwelt des Hocheiskars (Foto 02). In der Bildmitte ist schon die Hocheisspitze zu sehen. Die Perspektive täuscht gewaltig, die Hocheisspitze ist mit 2523 m die höchste Erhebung bis zum Hochkalter.
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Der Aufstieg ist dann recht anstrengend. Die steilen Geröllfelder machen das Gehen schwer. Ausweichen auf felsige Abschnitte bringt etwas Entlastung. Schweißnass erreichte ich schließlich das Gipfelkreuz (Foto 03), wo eine dicke Wolke für Schatten und ein kräftiger Wind für Abkühlung sorgten. Rechts vom Kreuz ist das häufiger besuchte Kammerlinghorn zu erkennen. Im Bildhintergrund sieht man die Leoganger (links) und die Loferer (rechts) Steinberge.
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Von oben schaut das Hocheiskar eigentlich ganz harmlos aus (Foto 04), im Winter sicher eine Traumabfahrt für Tourenschigeher.
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Eine Abstiegsalternative wäre der weglose Steig zum Hochfeld und weiter ins Sittersbachtal gewesen. Als ich aber den bröseligen NW-Grat zur Abstiegsrinne  in Augenschein nahm, verstärkten sich meine Zweifel, ob das eine gute Idee ist. Also ging es wieder auf dem Aufstiegsweg zurück, diesmal jedoch mit ein paar gelenkschonenden Abfahrten auf feinstem Geröll.
Eine Gams sah mich vorwurfsvoll an, als ich sie beim erfrischenden Sonnenbaden auf einem Altschneefeld störte (Foto 05).
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Das oben ausgelassene Sittersbachtal erreichte ich dann auf anderen Wegen: Weil ich nicht den exakt gleichen Weg zurück gehen wollte, kam mir an der Jagdhütte die spontane (Schnaps)-Idee, ,,schnell mal" die linke (nördliche) Abzweigung zu nehmen und rüber ins Sittersbachtal zu queren. Der Blick in die Karte war aber gar zu oberflächlich - die nicht unerheblichen Gegenanstiege (300 Hm) übersah ich einfach. Der landschaftlich sehr schöne unbezeichnete Steig durchquert die Todtenlecher (Totenlöcher) und führt dann steil zur verfallenen Vorderbergalm hoch. Ein Pfad geht von dort südöstlich mit zusätzlichem Gegenanstieg ins Sittersbachtal. Da ich keine weiteren Höhenmeter mehr machen wollte, folgte ich lieber einem schmalen Jägersteig abwärts nach Norden, der bei etwa 1450 m auf den Forstbegangsteig trifft. Der ist ins Sittersbachtal runter völlig zugewachsen. Gut, dass ich lange Hosen trug. Am ausgetrockneten Sittersbach entlang erreichte ich dann einen Forstweg, der zum Klausbach und zurück zum Parkplatz führte.
Halb acht, den Schweinsbraten beim Auzinger konnte ich mir wieder abschminken!