Unnütze Schutzwaldsanierung bzw. -neuanlegung?
 



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Unnütze Schutzwaldsanierung bzw. -neuanlegung?

Begonnen von roskin, 11.01.2016, 21:14

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roskin

Hat er Recht oder ist er einfach nur ein Vertreter der Jagd- und/oder Tierschutzlobby der für seine Zwecke argumentiert?

Für mich klingen seine Argumente erstmal ganz schlüssig, v.A. mit dem Grüneck, aber, zugegeben, hier fehlt mir auch ganz klar das Expertenwissen:

http://www.tegernseer-tal-verlag.de/content/hefte/162/leseprobe_hatz_auf_die_gams.htm


Tuxa

Hallo Zusammen,
ich habe 2007 am Grüneck bei einer Latschenpflanzug zum Schutz der Landstraße teilgenommen. Das lief über 5 Tage und war als Ehrenamtsprojekt organisiert. An der Stelle, an der wir gepflanzt haben, war zuvor ein großer Lawinenabgang gewesen. Vor dem Abgang wird dort auch eine natürliche bodennahe Bepflanzung vorhanden gewesen sein.Der Boden war für die Latschenpflanzung völlig ok gewesen. Bei uns waren es keine Fichten. Das Projekt war vom Staatl. Forstamt und v.a. von dem Förster vor Ort super begleitet und erläutert. Wir hatten nicht den Eindruck, dass diese Maßnahme fehlgeplant war. Bauliche Monstren in den Berg zu pressen sind mE. nicht die Lösung. Der Versuch an geeigneten Stellen eine natürliche Bepflanzung aufzubauen ist aus meiner Sicht immer zu bevorzugen. Wir waren 8 engagierte Leute, die der Natur etwas zurückgeben wollten. Und wir waren uns einig, das dies eine gute Sache war.
Leider habe ich mich nach einem Bergunfall nicht mehr an einen solchen Arbeitseinsatz herangetraut, traue es mir aber mittlerweile wieder zu. Für 2016 möchte ich sowas noch einmal machen. Weil ich überzeugt bin, dass die Maßnahmen gut sind. Aber: Eine Fichtenpflanzung würde ich allerdings in solchen Geländen nicht mitmachen. Wenn das eine richtige Info ist, wäre das für mich fragwürdig.
Gruss Tuxa

roskin

Danke für den Beitag! Ist immer gut mehrere Seiten zu hören. Das mit den Fichten kommt mir auch sehr spanisch vor, niedrige, sonnige Südhänge, da fallen mir spontan Kiefern ein. (Weiss gar nicht ob's richtige Kiefern sind, so krüppelige verschlungene Bäume wie z.B. am Fuderheuberg bei Reichenhall)   

Wenn aber eine Überdachung einer Strasse billiger ist - warum nicht?

Tuxa

Ich bin kein Fachmann in diesen Fragen und es kommt gewiss auf den Einzelfall an. Aber bei all den bautechnischen Anforderungen heute kann ich mir nicht vorstellen, dass ein solches Bauwerk kostengünstiger ist als eine Ehrensamtspflanzung. Auch ein Bauwerk muss unterhalten, geprüft und gewartet werden. Zudem muss auch mit einem Bauwerk über eine Strasse ggfs zusätzlich der Hang vor weiteren Erd- oder Schneeabgängen gesichert werden. Der Eingriff in die Natur ist also erheblich. Bei dem Projekt bei dem ich mitgearbeitet habe, gab es eine Aufwandsentschädigung von 15€ am Tag für Anreise und  Verpflegung. Dafür haben wir einen Schutzwald mit ca. 3000 Jungpflanzen gesetzt. Pflegeaufwand wird dort anschließend nicht viel erforderlich sein. Kostenmäßig kommt da kein Bauwerk dran...
Es ist ein spannendes Thema, aber abschließend beurteilen können das nur Fachleute.