In memoriam Jennerwein: Wasserspitz, Peißenberg/Rinnerspitz, Bodenschneid

Begonnen von RaF, 10.11.2015, 19:15

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

RaF

Die Wettervorhersage immer noch bombastisch und dringender Bedarf an einer eher einfachen "Kopf-frei beim Laufen" Tour. Das kombiniert mit dem Totengedenken von Allerheiligen/Allerseelen...da bietet sich doch die inzwischen leider nicht mehr so unbekannte Jennerwein-Runde an. Nicht weit zu fahren, sehr schöne Blicke und für mich schon fast blind gehbar - also genau das, was ich heut brauch.
In der Früh gemütlich bei Wolken los und gegen 10 Uhr in Neuhaus dann hoch Richtung Bodenschneidhaus/Rainer Alm. Temperaturen sind schon eher spätsommerlich und dass nutze wohl nicht nur ich aus. An der Rainer-Alm erfolgt der Wechsel auf den Steig hoch zur Wasserspitz und etwas langsamer als bisher, aber stetig, hoch zum Gipfel bei inzwischen nun blauem Himmel und Sonnenschein. Am ersten Ziel angekommen gibt es auch die erste Pause des Tages mit Genießen  des Blicks ins Flachland, wo man München heut recht deutlich sieht. Gleichzeitig seh ich unten die von mir vorher überholten Wanderer sich zum Sattel zwischen Rainerkopf und Wasserspitz hocharbeiten.
Als diese langsam Richtung Gipfel fortschreiten, breche ich auf und mache mich auf den Weg Richtung Marterl. Schön in der Sonne und mit Tiefblicken Richtung Tegernsee geht es den Grat entlang bis zum Gedenkschild für den Wildschütz. Dort hat wohl jemand zu Allerseelen ein Grablicht aufgestellt und seit letztes Mal ist auch ein Stoamanderl dort entstanden ( mit Jennerwein Lied "drin" ). Da es hier aber eher schattig ist, kein allzulanger Aufenthalt - weiß ich doch, daß auf dem Peißenberg ( bzw. der Rinnerspitz ) ein schönes, sonniges Plateau auf mich wartet. Auch hier wird beim Aufstieg deutlich, daß der ehemalige Geheimtipp so unbekannt wohl nicht mehr ist. Trotzdem macht es Spass sich hier mit hin und wieder Handanlegen zum Gipfel hochzuarbeiten während sich die Aussicht immer wieder etwas mehr weitet. Oben dann laaaange Rast in der Sonne ( trotz eher kühlen Wind ), Klärung ein paar "weltlicher" Probleme und ansonsten einfach nur den Blick in alle Richtungen schweifen lassen. Meine "Nachfolger" haben sich wohl entschieden Ihre Rast auf der Wasserspitz auch extrem auszudehnen ( und danach wieder abzusteigen ) - heißt ich hab bis hierher wirklich eine gewisse Bergeinsamkeit :). Auch wenn der Blick Richtung Bodenschneid immer mal wieder Leute zeigt.
Irgendwas um 13 Uhr mach ich mich dann doch auf den Weiterweg und quetsch mich mal wieder unter dem Steinblock rechts hoch ( die "Schlüsselstelle" ) - manchmal macht man sich das Leben selber etwas schwerer...so hilft hier eigentlich Rucksack abnehmen. Aber letztendlich wirklich kein Problem und kurz darauf schon stehe ich oben am Kreuz der Bodenschneid. Ein paar Leute sind im Areal verteilt sitzend...somit nur ein Genießen des Blickes und auf zu einer Erhebung etwas weiter östlich, an der ich auch immer gern verweile. Dort dann nochmals eine Pause fürs Fotographieren in die schön sichtbaren, bereits schneeweißen Alpen und einfach nochmals zum Gedanken schweifen lassen. So richtig runter zieht es mich auch jetzt noch nicht und somit gibt es einen kurzer Abstecher zu einem Gedenkkreuz für die im WW2 verstorbenen Kameraden des Münchner Skiläufervereins um dort nochmals etwas in der Sonne zu liegen und zu sinnieren.
Nun ist aber genug pausiert und es geht somit flotten Schrittes ein Stück zurück und auf den Abstieg zur oberen Firstalm. Im Herbst ist der "Märchenwald"charakter irgendwie nicht mehr ganz so vorhanden oder es war doch der Zahn der Zeit - schön ist er aber immer noch. Danach im Schatten über die Freudenreichalm wieder runter zum Parkplatz.

Tolle Tour, inzwischen scheinbar doch gut bekannt. Traumwetter und dazu eine relaxte Runde - Genuß pur :).

RaF

mehr Bilder...