12.09.15: Mangfallgebirge: Östl. u. westl. Brecherspitz-Nordgrat - Steigsuche...
 

12.09.15: Mangfallgebirge: Östl. u. westl. Brecherspitz-Nordgrat - Steigsuche...

Begonnen von geroldh, 14.09.2015, 22:22

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geroldh

Östl. und westl. Brecherspitz-Nordgrat - Steigsuche im Brecherspitzgebiet  ;D

Jede Tour hier in roBerge dokumentieren, um den Beitragszähler hin zum ,,Ultra-roBergler" zu erhöhen – das muß nicht unbedingt sein...
...aber:
Zitat von: maxbe am 12.09.2015, 21:37
Eigentlich will ich euch ja nicht mit überprominenten Touren belästigen, aber ich will auch ein Buch gewinnen...
...und:
Irgendwie war unsere Tour auch ganz witzig und es hat sich (fast) gezeigt, dass die (Berg-)Welt doch kleiner sein kann als angenommen...  #hihi#

Wir starten bei einer Parkmöglichkeit am Dürnbach in Neuhaus und wollen, angeregt durch einen ,,alten", im i-Net erhaltenen GPS-Track von 2012 über den östlichen Brecherspitz-Nordgrat aufsteigen, um dann auf der ,,Wanderautobahn" die an diesem schönen Spätsommertag gar nicht einsame Brecherspitz zu erreichen. Unsere ,,hufeisenförmige" Rundtour soll dann über den westlichen Brecherspitz-Nordgrat wieder einsamer werden und mit einem wunderschönen Blick auf den Schliersee enden.  :D

So laufen wir uns auf der alten Trasse der ,,Neuhauser Bockerlbahn" warm und suchen die unmarkierte Abzweigung für den auf einschlägigen Karten verzeichneten ,,Almstrassen-Abkürzungssteig". Auf diesem unterwegs hören wir eine (erste) ,,Abordnung" des Almabtriebs von der Ankelalm. An einer Kehre der Almstrasse beginnt dann unser ,,Steigsuch-Abenteuer" im Brecherspitzgebiet: Wir orientieren uns weglos durch ,,Buschwald" einer älteren Rodungsfläche in südöstl. Richtung und erhoffen einen unbekannten Steig zum östlichen Brecherspitz-Nordgrat zu finden – immerhin war ein GPS vor ein paar Jahren bereits hier unterwegs... Also, einen Steig gibt es hier nicht, doch wir erreichen ohne größere Probleme an einer kleinen grasigen Nase den Grat und genießen den ersten Blick hinunter auf Neuhaus und Josefsthal. Doch bald dürfen wir das erste ,,Latschenkiefer-Vollbad" nehmen und uns durch mehrere ,,Latschen-Sechser" am Grat entlang hinaufwurlen – herrlich... diese Ausblicke in die Umgebung: z.B. hinüber zum westl. Brecherspitz-Nordgrat, auf dessen nördl. Felsköpferl gerade ein rotgekleideter Bergler herumsucht... Wir beobachten immer wieder sein ,,vorankommen" (Tourenverlauf s. Verknüpfung unten) und es reift bei einem Teilnehmer die Vermutung: Das könnte doch vielleicht ,,unser Tourenanreizgeber aus München" sein – so wie er da drüben ,,herumturnt"... Mal sehen ob wir uns noch treffen... Mit dem Übersteigen eines Zaunes erreichen wir nun das ausgeschnittene Almgelände und reihen uns bald in die Wanderhungrigen ein, die von der Ankelalm heraufkommen. Ach wie schön ist es heute auf der Brecherspitz zu sein... Da fällt mir auch wieder ein Erlebnis ein, das ich dort kurz nach der ,,ungarischen Zaunöffnung gen Westen" hatte: Werde ich im sächsischen Dialekt (war für mich bis dato eine ,,Fremdsprache") gefragt, ob man denn von hier aus das Matterhorn sehen könne... Ähh, sorry, das ist leider nicht der Fall, da steht unsere Zugspitze als höchster deutscher Berg blöderweise dazwischen... Nach unserer Gipfelbrotzeit überholen wir die Turnschuhwanderer in westlicher Richtung, biegen dann am Brecherspitz-Vorgipfel nördlich zur Freudenreichkapelle ab und steigen etwas rutschig zu einer Einsattelung ab, in der unsere letzten anwesenden Mitwanderer zur Ankelalm absteigen. Über Grasgelände erreichen wir bald ein kleines Gipfelchen und auf einer kleinen Pfadspur das markante, bereits erwähnte Felsköpferl. So, hier soll der ,,Steig" also irgendwo hinunterführen... Trittspuren lassen mich zu einer kleinen Felskante absteigen, die dann hinuntergeklettert werden muß, etwas über brüchiges Gestein queren und noch entlang eines Felsspaltes hinunterrutschen... Geschafft, wir haben die ,,Schlüsselstelle" erfolgreich gemeistert. Bald erreichen wir das Gipfelkreuz der Dürnbachwand (finden im Gipfelbuch den Autor von ,,Abseits-Aufwärts" und eine frühere Bergkameradin) und erreichen mit der Ankelspitz unseren letzten wunderschönen Blick auf den Schliersee. Der Abstieg von dort wird steil und mein Knie schickt mir öfter mal einen ,,kleinen Gruß"... Zurück am Auto zischt das ,,dunkle WeiBi" an unserer angetrockneten Kehle entlang (ein Liter Wasser waren auf dieser Höhenwanderung etwas zu wenig) und als Fazit denke ich mir, diese Tour das nächste Mal genau andersherum wäre ,,wegtechnisch" einfacher zu machen – und vielleicht auch sinnvoller im Ablauf... Nachfolgend noch ein paar Impressionen unserer Tour (danke dem Fotographen für die Bereitstellung der Bilder) – und, vielleicht habt ihr es geahnt, es wurde richtig vermutet: Weitere Bilder und Beschreibungen der ,,Schlüsselstelle" sowie eines Teils unseres Aufstiegswegs findet ihr hier: http://www.bromba.com/berge/bn150912.htm  ;)

Nachtrag (15.09.2015):
Interessierter Weise noch (nachträglich) auf "Bromba's Berg-Neuigkeiten 2012" geschaut - und dabei diese ergänzenden und informativen Verknüpfungen zu unserer Tour gefunden:
Experimentaltour: Brecherspitzkamm komplett (2012-05-27): http://www.bromba.com/berge/bn120527.htm
Neue Tourenbeschreibung: Brecherspitzkamm komplett (2012-05-28): http://www.bromba.com/berge/bn120528.htm
Zusammenfassend (danke, sehr nützlich für interessierte roBergler):
Tourensteckbrief Brecherspitzkamm (östlicher Nordgrat): http://www.bromba.com/berge/berge47d.htm
Tourensteckbrief Brecherspitzkamm über den Ostgrat: http://www.bromba.com/berge/berge53d.htm


Bild 1: Ankelspitz vor Schliersee vom östl. Brecherspitz-Nordgrat
Bild 2: Freudenreichkapelle auf dem westl. Brecherspitz-Nordgrat
Bild 3: weiterer Gratverlauf des westl. Brecherspitz-Nordgrats
Bild 4: Fast schon kitschig: Der Schliersee von der Dürnbachwand

RaF

Danke, die westliche Variante steht eh schon länger auf der Todo (Anklsteig von Anklspitz zur Anklalm is btw auch recht schön) und über 'gibts da nicht auf der östlichen Schulter auch iwas hoch' wurd schon öfters sinniert. Somit nochmals ein weiterer Ansporn, das auch in die Realität umzusetzen :).

scheffauer

Zitat von: geroldh am 14.09.2015, 22:22
Da fällt mir auch wieder ein Erlebnis ein, das ich dort kurz nach der ,,ungarischen Zaunöffnung gen Westen" hatte: Werde ich im sächsischen Dialekt (war für mich bis dato eine ,,Fremdsprache") gefragt, ob man denn von hier aus das Matterhorn sehen könne... Ähh, sorry, das ist leider nicht der Fall, da steht unsere Zugspitze als höchster deutscher Berg blöderweise dazwischen...
Auf die Idee, dass der Sachse dich auf den Arm genommen hat, bist du wohl noch nicht gekommen #hihi#? Immerhin gehört schon ein gewisses Orientierungsvermögen dazu, um auf die Brecherspitz zu kommen und das sich das Matterhorn in der Schweiz befindet, wissen die meisten berginteressierten Deutschen mit Sicherheit.

geroldh


...wollte eigentlich den Beitrag unten nochmal ergänzen, aber die Summe aller (fünf) Bilder darf nur 1600 kB sein (Fehlermeldung). Nun gut, dann halt den Beitragszähler um eins erhöhen...  ;D

Bei dieser Gelegenheit @scheffauer: Ich denke nicht, dass ich damals (als es noch kein "richtiges" I-Net gab...) "auf den Arm genommen" worden bin, denn im Kontext des Gesprächs war es sicher ernst gemeint und ist unten nur sinngemäß wiedergegeben. Heute - 25 Jahre später - haben wir alle einen "grenzenloseren" Überblick...

Nun der Nachtrag (16.09.2015):
Bild 5: nördl. Felsköpfl: ,,Bromba's Turnübungen" ;) vor der ,,Schlüsselstelle" (unsichtbar hinter der Gratlinie)

Anmerkung: Mit dem Begehen des ,,Gratsteigs" und dem Meistern der Kletterstelle(n) könnte dieser Abschnitt insbesondere bei feuchteren Bedingungen sogar die sicherere Variante darstellen, als Stand heute unter ,,Wegverlauf" rund um das Bild 4 im Tourensteckbrief ,,Brecherspitzkamm" beschrieben bzw. abgebildet: http://www.bromba.com/berge/berge47d.htm#bild4