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Großer Donnerkogel (Gosaukamm) am 16.07.2015

Begonnen von bergfexklaus, 17.07.2015, 14:44

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bergfexklaus

Die Fahrt an den Vorderen Gosausee über Golling und Abtenau, vorbei an Göllstock und Tennengebirge, ist für sich schon ein Vergnügen. Kurz hinter Gosau war das Tourenziel schon in der Morgensonne zu erkennen. Foto 01 zeigt den Kleinen (rechts) und Großen Donnerkogel (Mitte) vom Stausee aus.
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Um nicht zu sehr in die Mittagshitze zu geraten, nutzte ich die Gosaukammbahn, das spart eine gute Stunde Aufstiegszeit. Von der Bergstation läuft man gemütlich in einer halben Stunde zum Einstieg des Intersport-Klettersteigs, der mit 1250 Klettermetern und vier unterschiedlich schweren Etappen nicht zu den ganz einfachen Steiganlagen zählt.

Im ersten Teil (350 Klettermeter, C/D) muss schon kräftig zugepackt werden. In Foto 02 sind einige Klettersteigler beim Anstieg zum Ziehkogelgrat, am Ende des ersten Abschnitts, zu sehen.
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Der zweite Teil (600 Klettermeter, B/C) war dann schon gemütlicher, mit schönen Tiefblicken zum Vorderen Gosausee.
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Bald sieht man die finalen Teilstücke, den Anstieg zum Donnermandl (50 Klettermeter, C/D, rechts im Bild) und Abschnitt 4 (250 Klettermeter, C, links im Bild, mit einem Klettersteigler in der Bildmitte), einer ehemaligen Preuß-Führe.
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Im 4. Abschnitt erwischte mich im unteren Drittel ein Krampf im rechten Unterarm. Nach einer halben Stunde Pause und einem weiteren Verkrampfen nach drei Zügen folgte ich einer der Preuß'schen Kletterregeln: "Bergtouren soll man nicht gewachsen, sondern überlegen sein", und stieg über den Notausstieg zum nahen Normalweg ab.

Eine halbe Stunde später stand ich dann auf dem Gipfel des "Großen Donnerkogel" und genoss den fantastischen Ausblick zum Gosaugletscher (Bildmitte) bis zur Bischofsmütze (rechts).
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Abstieg mit Trinkpause auf der Gablonzer Hütte über den schattigen Steig runter zum Vorderen Gosausee. Ein Bad im gar nicht so kalten See musste natürlich sein, ganz ohne Krampf ...

Nachtrag: Paul Preuß und Klettersteige - nichts passt weniger zusammen! Es soll deshalb nicht unerwähnt bleiben, dass dieser Klettersteig, der im oberen Abschnitt eine Preuß-Begehung "zudeckt", zu den umstrittensten Ferratas Österreichs zählt. Preuß stürzte übrigens ganz in der Nähe, an der Nordkante des Mannlkogl, im Oktober 1913 tödlich ab. "Der Philosoph des Freikletterns", wie ihn Reinhold Messner bewundernd in seinem gleichnamigen Buch nennt, wurde nur 27 Jahre alt.