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Berge erleben


Autor / Autoren:


»Steinbichler, Hans«

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Beschreibung:


Freude und Stolz, Einsamkeit und Melancholie:
Bergfreunde, ob Wanderer oder Alpinisten, kennen die ganz besonderen Gefühle, die der Aufstieg, das Gipfelerlebnis und der Abstieg für sie bereithalten.
Steinbichler will mit diesem Buch vor allem Stimmungen vermitteln, die Bergwanderer und Bergsteiger sowie Skibergsteiger im Gebirge in besonderem Maße treffen können. Die ganze Bandbreite dieser Stimmungen wird in Bildern und Texten bewegend wiedergegeben.



Inhaltsverzeichnis:


Aufstieg - Der alte Baum - Montblanc, der Monarch - Mit dem Mountainbike - Gletschertore - Bergblumen - Die Fälle des Rutor - Sonnwendfeuer - Skitour - Eislawine - Gräser im Herbst - Mein namenloser Berg - Wasser aus dem Schneekar - Raureif - Bergkristall - Matterhorn



Aus dem Inhalt:



Lesen Sie eines der vielen Kapitel<br />
(Das Foto stammt nicht aus dem Buch):<br />
<br />
<b>Mein namenloser Berg</b><br />
<br />
"Ein Glücksfall in meinem Leben ist, das ich am Rand der Alpen geboren und aufgewachsen bin. Berge der Chiemgauer Alpen sahen in alle südwärts gerichteten Zimmer unseres uralten Bauernhauses über dem Chiemsee. Der blaue Spiegel des Sees und die mächtige Silhouette der tausend Meter aufragenden Kampenwand waren mir von Kindheit an so vertraut, dass ich mir als Bub gar nicht vorstellen konnte, dass die meisten meiner Landsleute ohne solche Kulisse leben müssen. Mein Bergheimat: jenes Tal, seine Wege und dieser Gipfel ... Eine kleine, überschaubare Welt, geliebt, ein Leben lang besucht, bei jedem Wetter, zu allen Jahreszeiten.<br />
<br />
Ein solcher Berg, unbedeutsam, namenlos, ist mir zugewachsen. Ich besuche ihn seit über 50 Jahren über alle seine Wege und Flanken. Ich kenne seine Stimmungen und Zeiten, seine Blumen und Bäume, seine hellen, klaren Tage, aber auch Regen, Neben und Sturm, seinen Schnee, den Rauhreif und  vor allem seine Sicht. Die Nah- und Fernblicke im Dunst des Sommers, an klaren Wintertagen, besonders aber, wenn Föhn über die Schneide jagt und die Bäume sich biegen unter der Last der fallenden Luft.<br />
<br />
Ein Berg ohne Namen? Natürlich hat er einen solchen. Er steht verschwindend klein auf den Karten - unbedeutsam, untergeordnet. Wenn ich ihn nur überschreite, wenn ich nicht an seinem kleinen Kreuz raste, dann brauche ich genau zwei Stunden von zu Hause auf seinen Gipfel und zurück. Aber meist raste ich dort oben, liege im grünen Gras, lausche auf die Stille, auf die wie aus unendlicher Entfernung herandringenden Laute, auf das Geläut der Almkühe. Ich sehe auf die dahinziehenden Wolken, hinüber zur Gedererwand, empor zur Kampenwand, hinab zu den blauen Fluten des Chiemsees, in dem die drei Inseln zu schwimmen scheinen. Unter mir ist das Land, das die eiszeitlichen Gletscher geschaffen haben - meine Heimat. Dort sind die Wiesen und Wälder, die Dörfer mit ihren Kirchtürmen, die wie senkrecht gestellte Bleistifte in den Himmel ragen, Straßen, auf denen die Autos wie Käfer kriechen. Das alles gesehen von meinem namenlosen Berg, von einem kleinen, völlig unbekannten Gipfel."

Lesen Sie eines der vielen Kapitel
(Das Foto stammt nicht aus dem Buch):

Mein namenloser Berg

"Ein Glücksfall in meinem Leben ist, das ich am Rand der Alpen geboren und aufgewachsen bin. Berge der Chiemgauer Alpen sahen in alle südwärts gerichteten Zimmer unseres uralten Bauernhauses über dem Chiemsee. Der blaue Spiegel des Sees und die mächtige Silhouette der tausend Meter aufragenden Kampenwand waren mir von Kindheit an so vertraut, dass ich mir als Bub gar nicht vorstellen konnte, dass die meisten meiner Landsleute ohne solche Kulisse leben müssen. Mein Bergheimat: jenes Tal, seine Wege und dieser Gipfel ... Eine kleine, überschaubare Welt, geliebt, ein Leben lang besucht, bei jedem Wetter, zu allen Jahreszeiten.

Ein solcher Berg, unbedeutsam, namenlos, ist mir zugewachsen. Ich besuche ihn seit über 50 Jahren über alle seine Wege und Flanken. Ich kenne seine Stimmungen und Zeiten, seine Blumen und Bäume, seine hellen, klaren Tage, aber auch Regen, Neben und Sturm, seinen Schnee, den Rauhreif und vor allem seine Sicht. Die Nah- und Fernblicke im Dunst des Sommers, an klaren Wintertagen, besonders aber, wenn Föhn über die Schneide jagt und die Bäume sich biegen unter der Last der fallenden Luft.

Ein Berg ohne Namen? Natürlich hat er einen solchen. Er steht verschwindend klein auf den Karten - unbedeutsam, untergeordnet. Wenn ich ihn nur überschreite, wenn ich nicht an seinem kleinen Kreuz raste, dann brauche ich genau zwei Stunden von zu Hause auf seinen Gipfel und zurück. Aber meist raste ich dort oben, liege im grünen Gras, lausche auf die Stille, auf die wie aus unendlicher Entfernung herandringenden Laute, auf das Geläut der Almkühe. Ich sehe auf die dahinziehenden Wolken, hinüber zur Gedererwand, empor zur Kampenwand, hinab zu den blauen Fluten des Chiemsees, in dem die drei Inseln zu schwimmen scheinen. Unter mir ist das Land, das die eiszeitlichen Gletscher geschaffen haben - meine Heimat. Dort sind die Wiesen und Wälder, die Dörfer mit ihren Kirchtürmen, die wie senkrecht gestellte Bleistifte in den Himmel ragen, Straßen, auf denen die Autos wie Käfer kriechen. Das alles gesehen von meinem namenlosen Berg, von einem kleinen, völlig unbekannten Gipfel."



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