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Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers


– Exkursionen –

Autor / Autoren:


»Darga, Robert und Wierer, Johann Franz«

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Beschreibung:


Dieser Band aus der Reihe «Wanderungen in die Erdgeschichte» führt auf 14 Exkursionen ins Gelände. In den meisten Fällen handelt es sich um Rundwege, die am besten mit dem Fahrrad abgefahren werden. Auf den Hochfelln geht es mit der Seilbahn. Die letzte Exkursion ist für mehrere Tage ausgelegt und folgt mit Abstechern dem Inntal-Radweg.
Ein Anhang befasst sich mit der gegenwärtigen Diskussion um den vermeintlichen Einschlag eines Kometen vor 2500 Jahren im Chiemgau.


Vorwort:

Die vom ehemaligen Inn-Chiemsee-Gletscher geprägte Landschaft umfasst ein sehr großes und vielfältiges Gebiet, weshalb dessen geologische Darstellung umfangreich ausfiel und in zwei Bände aufgeteilt werden musste. Der erste Band (26, Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers – Überblick; ISBN 978-3-89937-103-1) erläuterte die geologischen Grundlagen für das Verständnis der eiszeitlichen Landschaftsentstehung. Er führte außerdem mit drei langen Übersichtsexkursionen – mit der Eisenbahn, auf der Autobahn sowie mit Auto oder Fahrrad zu 30 Exkursionspunkten – durch die meist hügelige Landschaft.
Der Schwerpunkt des vorliegenden Bandes liegt auf den Exkursionen, dem Gelände. Die meisten Exkursionen sind Rundfahrten, die mit Fahrrad oder Auto durchgeführt werden können. Die letzte Exkursion orientiert sich am Inntal-Radweg und sollte in mehrere Etappen aufgeteilt werden. Als Anhang bieten wir noch eine »geotouristische Karte« an, die dem Leser Anregungen geben soll, das Gebiet auf eigene Faust zu erkunden. Dazu dient auch die auf eine aktuelle Topografie übertragene Karte von KARL TROLL (1924), die separat erworben werden kann (ISBN 978-3-89937-110-9).
Der Chiemgau war in den letzten Jahren wegen eines vermeintlichen Kometeneinschlags vor 2500 Jahren öfter in der Presse und im Fernsehen vertreten. Dabei wurde eine spekulative und jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrende Behauptung, meist ohne Darstellung der Einwände seriöser Forscher, verbreitet, was leider dazu führte, dass diese »Theorie« von einem großen Teil der Bevölkerung als Tatsache betrachtet wird. Wir haben uns deshalb entschlossen und fühlen uns im Sinne der Aufklärung geradezu verpflichtet, die Argumente für und wider in einem Anhang darzustellen.



Inhaltsverzeichnis:


  • Das Hochtal des Samerbergs
  • Der Inn-Gletscher östlich von Miesbach
  • Das Mangfallknie zwischen Kreuzstraße und Weyarn
  • Durch die Grundmoränenlandschaft nordwestlich des Rosenheimer Seetonbeckens
  • Durch die Endmoränenlandschaft um Ebersberg
  • Radwanderweg »KulturSpur Edling/Pfaffing«
  • Durch das Haager Land
  • Das Tal der Ur-Prien und die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte
  • Eine Rundfahrt durch das Moränengebiet südlich von Schnaitsee
  • Das Seeoner Seengebiet
  • Von Seeon zur Alz
  • Die Eiszeit um Siegsdorf
  • Lebendige Eiszeit« im Chiemgau – Der Hochfelln
  • Der Inntal-Radweg
  • Der Chiemgau-Impakt – eine Spekulationsblase Oder: Der Tüttensee ist KEIN Kometenkrater



Aus dem Inhalt:



Die Kirche von Grainbach steht auf einer von vielen Wallmoränen des Ebersberger Stadiums. Im linken Hintergrund der Heuberg (1338 m) mit dem Transfl uenzsattel (ganz links) zwischen Heuberg und Feichteck (1514 m, nicht mehr im Bild). Die Bergspitze ganz links ist das Kranzhorn (1367 m). Im Bildmittelgrund zeichnet sich die Kerbe ab, durch die das Schmelzwasser abfl oss, als sich der Eisrand bei Grainbach und Mitterhof befand.

Die Kirche von Grainbach steht auf einer von vielen Wallmoränen des Ebersberger Stadiums. Im linken Hintergrund der Heuberg (1338 m) mit dem Transfl uenzsattel (ganz links) zwischen Heuberg und Feichteck (1514 m, nicht mehr im Bild). Die Bergspitze ganz links ist das Kranzhorn (1367 m). Im Bildmittelgrund zeichnet sich die Kerbe ab, durch die das Schmelzwasser abfl oss, als sich der Eisrand bei Grainbach und Mitterhof befand.


Furchensteine aus dem Chiemsee. Solche in typischer Weise zerfurchten Kalkgerölle kommen nicht nur in den Flachwasserzonen des Chiemsees, sondern auch des Attersees, des Starnberger Sees und des Bodensees vor. Nach der Vorstellung des CIRT soll die Zerfurchung durch Karbonatschmelze »beim Impakt« entstanden sein. Wobei anzunehmen ist, dass CIRT die hier abgebildeten Exemplare nicht »dem Impakt« zuordnet, weil diese ja nicht von CIRT gefunden wurden. CIRT sagt aber auch nicht, wo der Unterschied von normalen Furchensteinen zu den von CIRT »autorisierten« Furchensteinen ist.

Furchensteine aus dem Chiemsee. Solche in typischer Weise zerfurchten Kalkgerölle kommen nicht nur in den Flachwasserzonen des Chiemsees, sondern auch des Attersees, des Starnberger Sees und des Bodensees vor. Nach der Vorstellung des CIRT soll die Zerfurchung durch Karbonatschmelze »beim Impakt« entstanden sein. Wobei anzunehmen ist, dass CIRT die hier abgebildeten Exemplare nicht »dem Impakt« zuordnet, weil diese ja nicht von CIRT gefunden wurden. CIRT sagt aber auch nicht, wo der Unterschied von normalen Furchensteinen zu den von CIRT »autorisierten« Furchensteinen ist.


Der »Stein von Edling« mit dem vom ›Aktionskreis Edling Kultur und Heimat‹ geschaffenen Amphitheater aus Findlingen am Tag des Offenen Denkmals 2000.<br />
Der »Stoa« ist ein Findling von ca. 110 Tonnen aus einem dem Kramsacher Marmor (Vorkommen bei Kramsach im Unterinntal) sehr ähnlichen Kalkgestein. Mit einer Länge von 7 Metern, einer Breite von 5 Metern und einer Höhe von 4,5 Metern ist er der größte frei zugängliche Findling im Bereich des Inn-Chiemsee-Gletschers. Er liegt in einer aufgelassenen Kiesgrube im Steppacher Schotterfeld ca. 1,5 Kilometer nördlich von Edling, 500 Meter nordnordöstlich von Untersteppach. Das Steppacher Schotterfeld wurde aufgeschüttet, als sich die Moränen des Ölkofener Abschmelzstadiums bildeten. Dabei transportierten die Wässer der frühen Leitzach und Mangfall, die schon die beiden äußeren Moränenkränze des Inn-Gletschers durchbrochen hatten, Geschiebe in der heute von Geologen mit dem Namen »Leitzach-Gars-Talzug« belegten Rinne zwischen den äußeren und den gerade entstehenden Moränen bis nach Gars. Mit dem weiteren Abschmelzen des Eises entstand der Rosenheimer See. Die Wässer des Leitzach-Gars-Talzuges schütteten von da an nicht mehr in Richtung Gars, sondern bogen bei Ebrach nach Süden in Richtung Edling um und bauten das Steppacher Feld unter Aufarbeitung von Moränenmaterial nach Südosten aus: Deshalb liegt der »Stoa« in Kies und nicht in Moränenmaterial. In diese Zeit fällt die Bildung des Edlinger Deltas, eine Kiesschüttung in den Rosenheimer See.

Der »Stein von Edling« mit dem vom ›Aktionskreis Edling Kultur und Heimat‹ geschaffenen Amphitheater aus Findlingen am Tag des Offenen Denkmals 2000.
Der »Stoa« ist ein Findling von ca. 110 Tonnen aus einem dem Kramsacher Marmor (Vorkommen bei Kramsach im Unterinntal) sehr ähnlichen Kalkgestein. Mit einer Länge von 7 Metern, einer Breite von 5 Metern und einer Höhe von 4,5 Metern ist er der größte frei zugängliche Findling im Bereich des Inn-Chiemsee-Gletschers. Er liegt in einer aufgelassenen Kiesgrube im Steppacher Schotterfeld ca. 1,5 Kilometer nördlich von Edling, 500 Meter nordnordöstlich von Untersteppach. Das Steppacher Schotterfeld wurde aufgeschüttet, als sich die Moränen des Ölkofener Abschmelzstadiums bildeten. Dabei transportierten die Wässer der frühen Leitzach und Mangfall, die schon die beiden äußeren Moränenkränze des Inn-Gletschers durchbrochen hatten, Geschiebe in der heute von Geologen mit dem Namen »Leitzach-Gars-Talzug« belegten Rinne zwischen den äußeren und den gerade entstehenden Moränen bis nach Gars. Mit dem weiteren Abschmelzen des Eises entstand der Rosenheimer See. Die Wässer des Leitzach-Gars-Talzuges schütteten von da an nicht mehr in Richtung Gars, sondern bogen bei Ebrach nach Süden in Richtung Edling um und bauten das Steppacher Feld unter Aufarbeitung von Moränenmaterial nach Südosten aus: Deshalb liegt der »Stoa« in Kies und nicht in Moränenmaterial. In diese Zeit fällt die Bildung des Edlinger Deltas, eine Kiesschüttung in den Rosenheimer See.



Weiterführende Links:

Tourentipps:


Geologische Wanderung auf dem Hochfelln
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Lebendige Eiszeit im Chiemgau
Bergtour. Schwierigkeit: (leicht)
Hochfelln ab Kalkofen
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Durchs Tal der Schwarzache
Bergtour. Schwierigkeit: (leicht)
Radtour zur Eggstätter Seenplatte
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Auf den Spuren der Eiszeit
Radtour. Schwierigkeit: (leicht)
Steil auf den Hochfelln
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Ab Kohlstatt über die Skiabfahrt
Bergtour. Schwierigkeit: (leicht)
Um das Kleinod Seehamer See
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Nordic-Walking-Runde im Alpenvorland
Nordic Hill. Schwierigkeit: (leicht)
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Nordic-Walking-Runde im Alpenvorland
Running. Schwierigkeit: (leicht)